„Alle lieben Sasa“, so oder so ähnlich ließe sich die persönliche Abschiedsfeier von Sasa Hustic umschreiben, der nach 16 Jahren als überregional anerkannter und erfolgreicher Jugendarbeit die Stadt Hüfingen verlässt.

„Sasa ist hilfsbereit bei Problemen und kann andere aufmuntern“, sagt Benjamin Vogel aus Hüfingen.
„Sasa ist hilfsbereit bei Problemen und kann andere aufmuntern“, sagt Benjamin Vogel aus Hüfingen. | Bild: Rainer Bombardi

Dabei hatte er doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit das T-Shirt mit der Aufschrift „I love Hüfingen“ getragen. Doch es hatte nicht sein sollen, dass er diesen Slogan im Namen in seiner Funktion als Stadtjugendreferent weiterverbreitet.

Wertschätzung der Jugendlichen

Denn nicht alle hatten die Arbeit des umtriebigen Hustic so wertgeschätzt wie die Jugendlichen und die Besucher des Jugendhauses. Es waren wohl einige politisch Verantwortliche in der Stadt, die seine Vollzeitarbeitsstelle als zu üppig ansahen, und denen die Brücken, die er in der offenen Jugendarbeit zur Schule schlug, ein Dorn im Auge war.

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So kam es, dass er nun 16 Jahre erfolgreiche Arbeit in Hüfingen hinter sich lässt und ins benachbarte Blumberg wechselt, wo er mit offenen Armen empfangen wird. Die Jugendlichen wissen um Hustics Qualitäten, es gelang ihm, das Jugendhaus in Hüfingen zu einer Anlaufstelle für alle Jugendlichen zu machen. Hier war es ihnen möglich zu lernen, zu spielen, neue Erfahrungen zu sammeln oder zu chillen.

„Sasa Hustic ist ein liebevoller Mensch, mit viel Humor und er kann zuhören“,  lobt Larissa Koßbiel aus Hüfingen.
„Sasa Hustic ist ein liebevoller Mensch, mit viel Humor und er kann zuhören“, lobt Larissa Koßbiel aus Hüfingen. | Bild: Rainer Bombardi

Hustic war stets zur Stelle, egal ob die Jugendlichen mit Problemen in der Schule, mit den Eltern oder Freunden zu ihnen kamen. Hustic hatte stets ein offenes Ohr. Er gab Ratschläge oder hörte einfach nur zu. Vielfach packte er selbst mit an, bevor er von den Jugendlichen etwas forderte. Sei es beim Putzen oder beim Gärtnern, was dem Hobbygärtner nicht schwerfiel.

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Die Abschiedsfeier konnte deshalb nur einen kleinen Eindruck von dem vermitteln, was Hustic den Jugendlichen und für die offene Jugendarbeit der Stadt bedeutete. Er war ein Kumpeltyp, Respektsperson. Es ließ sich herrlich Fez mit ihm machen. Doch er setzte auch Grenzen. So wussten die Jugendlichen sofort Bescheid, wieviel die Uhr geschlagen hatte, wenn er ernst wurde. Jetzt zieht es ihn also ungewollt aus seinem geliebten Hüfingen weg, dem er glücklicherweise als Bürger und Gemeinderat erhalten bleibt.

„Er ist ein Typ mit dem man Weinen und Lachen kann und akzeptiert jeden so wie er ist“, sagt Elena Moreno aus Donaueschingen.
„Er ist ein Typ mit dem man Weinen und Lachen kann und akzeptiert jeden so wie er ist“, sagt Elena Moreno aus Donaueschingen. | Bild: Rainer Bombardi

Einst hatte er im Donaueschinger Jugendhaus mit der offenen Jugendarbeit begonnen, dann begeisterte er die Verwaltung in Hüfingen mit seinem Wirken. Die Reduktion seines Stellenpensums kam für ihn deshalb einem Schlag ins Gesicht gleich.

Der ehemalige Bürgermeister Anton Knapp, mit dem ihn eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet, äußerte seine Bedenken. „Ich hoffe und wünsche, dass die Veränderung (Anmerkung der Redaktion: der Stellenbeschreibung des Stadtjugendreferenten) nicht die Beerdigung der offenen Jugendarbeit in Hüfingen bedeutet.“

Lob vom Abgeordneten Niko Reith

Voll des Lobes war auch der Landtagsabgeordnete Niko Reith (FDP), der Hustic als einen sympathischen und empathischen Charakter beschrieb, der seine Jugendlichen pflegt und hegt wie seine Pflanzen. 365 Tage rund um die Uhr war er für deren Sorgen und Nöte erreichbar.

Eine Eigenschaft, die sich auch in den Abschiedstränen von Alina Weiß wiederspiegelte. Die ehemalige FSJ-lerin sprach von einer unschätzbaren Grundlage, die sie dank Sasa für ihren späteren beruflichen Lebensweg erhalten habe.

Sasa Hustic ist auch bei den Eltern beliebt

Doch nicht nur bei den Jugendlichen, auch bei den Eltern war Hustic beliebt. Manja Lorz bezeichnete Hustic als einen verantwortungsvollen und selbstlosen Typ, der es als Seelentröster für die Kinder und mit einer bemerkenswerten Bereitschaft verstehe, zu motivieren.

Die aktuelle Teamsprecherin Luisa Korhummel schätzt das offene Ohr, das Hustic für die Anliegen der Jugend hatte. Und so tragen sie ihn nach Blumberg, die „Winds of Change“, die Gitarrist Jan Friese zum Abschied mit auf den weg gab.