Sasa Hustic sitzt entspannt in der Redaktion des SÜDKURIER und fühlt sich nach eigenen Angaben sehr gut. Nachdem im Juni bekannt wurde, dass der Kinder- und Jugendreferent der Stadt Hüfingen dort nach 16 Jahren aufhört, hatte dies zu vielen Diskussionen mit unterschiedlichen Ansichten geführt. Die einen sahen als Grund für die Entscheidung die Kürzung der bei der Jugendhilfeeinrichtung Mariahof angesiedelten Stelle von 100 auf 70 Prozent, die Stadt Hüfingen betonte, dass Hustic nach 15 Jahren etwas anderes angestrebt hätte. Hustic selbst will sich dazu nicht äußern. Er freut sich auf seine neue Aufgabe in Blumberg. Ab 1. September wird er neuer Stadtjugendpfleger.
Die Entscheidung traf Blumbergs künftiger Stadtjugendpfleger nach eigenen Angaben selbst. Nachdem das Schulamt vorgegeben hatte, dass in den Schulen künftig Lehrer auch Betreuungsangebote am Nachmittag übernehmen sollen, Angebote, die Hustic bis dahin ausgefüllt hatte, zeichnete sich ab, dass seine Stelle von 100 auf 70 Prozent gekürzt werden sollte. Hustic selbst war der Meinung, dass unabhängig von der Entscheidung des Schulamtes der Kinder- und Jugendreferent trotzdem eine volle Stelle haben sollte, einfach, weil der Bedarf vorhanden sei, und in Zeiten von Corona noch einmal spürbar zugenommen habe. Zudem wollte Hustic selbst auch weiterhin einen Arbeitsplatz in der Kinder- und Jugendarbeit mit einer vollen Stelle.
Neues Angebot vom Heim Mariahof
Vom Leiter von Mariahof, Oscar Hannebach, habe er zwar ein sehr gutes Angebot in Mariahof für eine andere Stelle mit 100 Prozent erhalten, allerdings nicht mehr in der Kinder- und Jugendarbeit. Hustic selbst überlegte eine Zeitlang und kam zu dem Entschluss, dass er lieber weiterhin in der offenen Kinder- und Jugendarbeit bleiben wollte. Von Blumberg wusste er, dass die Stadt einen Jugendpfleger suchte. Zu Blumberg hatte er schon privat und beruflich Kontakte, viele Blumberger Jugendliche seien schon im Hüfinger Jugendhaus aktiv gewesen, sagt er. Seine aktuelle stellvertretende Teamsprecherin komme aus dem Blumberger Stadtteil Fützen.
Hustic mailte Blumbergs Bürgermeister Markus Keller an und sandte parallel dazu seine Initiativbewerbung, schnell kam der persönliche Kontakt zustande. „Wir haben Gespräche geführt und waren uns sehr schnell einig, wie offene Jugendarbeit laufen sollte“, schildert Hustic. Offene Jugendarbeit bedeutet für Sasa Hustic, die Jugendlichen an den Plätzen abzuholen, wo sie sich treffen, und sie dann einladen zu können in ein Jugendhaus, wo er intensiver mit ihnen ins Gespräch kommen und gemeinsame Projekte angehen könne.

Jugendliche müssen an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt werden
Bestärkt sieht sich der neue Jugendpfleger auch durch die baden-württembergische Gemeindeordnung, die besage, dass Jugendliche an allen Entscheidung einer Kommune, die sie betreffen, beteiligt werden müssen. Ein zentraler Punkte dabei ist für Hustic die Kooperation der Stadtjugendpflege mit Schulen und Vereinen, wichtig sind ihm außerdem auch die Jugendlichen aus den Teilorten.
So sehr er sich auf seine neue Stelle freut, beschäftigen ihn auch die Gefühle seiner langen Erfahrungen am jetzigen Arbeitsplatz: „Der Abschied aus Hüfingen fällt mir schon schwer.“