Die Anglergesellschaft Villingen (AGV) und der Angelverein Immendingen 1964 haben am Wochenende gemeinsam Trüschen in die obere Donau gesetzt. Die Trüsche, auch bekannt als Quappe, ist ein Süßwasserfisch und ein enger Verwandter des Dorsches. Der nachtaktive Knochenfisch kann bis zu 1,50 Meter lang und 34 Kilo schwer werden, erreicht aber meistens nur eine Größe von 40 Zentimeter. Trotz ihrer regionalen Heimat sei die Trüsche aufgrund verschiedener Umwelteinflüsse stark gefährdet, schreibt die AGV in einer Pressemitteilung. Die Zusammenarbeit zwischen der Anglergesellschaft Villingen und dem Angelverein Immendingen für dieses Artenschutzprojekt sei ein Beispiel dafür, wie Interessensgruppen ihre Kräfte bündeln könnten, um Arten zu schützen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Bereicherung für Flora und Fauna

„Wir sind außer Zweifel, dass der Trüschen-Besatz nicht nur eine Bereicherung für unsere heimische Flora und Fauna ist und sein wird, sondern freuen uns auch sehr über dieses erfolgreiche Paradebeispiel für vereinsübergreifende Projekte zum Wohle der Natur“, wird Martin Tscherter, Vorsitzender des Angelverein Immendingen 1965, zitiert. Einst war die Trüsche ein häufiger Fang an der oberen Donau. Die Vereinsarchive des Angelverein Immendingen 1964 und der Anglergesellschaft Villingen belegen, dass in der Region früher eine gute Population dieser Fischart existierte. Doch durch Gewässerverbau, Wasserverschmutzung und Fischräuber wie dem Kormoran sei die Trüsche fast gänzlich aus den Gewässern verschwunden, schreibt der Angelverein.

Christian Haas, der Vorsitzende der Anglergesellschaft Villingen, erklärt: „Es ist bedauerlich, dass wir in unseren Gewässern kaum noch Trüschen finden. Unser Verein bewirtschaftet die junge Donau bei Neudingen, Gutmadingen und Zimmern teilweise seit über 100 Jahren und wir haben die Verantwortung durch die uns in den Pachtverträgen aufgetragene Hegepflicht, diese bedrohte Art zu schützen und den Bestand nachhaltig zu stärken.“

Vonseiten der Anglergesellschaft Villingen wurde der Besatz mit Trüschen – also das gezielte Aussetzen von Fischen meist unterschiedlichen Alters – von Gewässerwart Benjamin Luithle vorangetrieben.

Vielfalt der Gewässer bewahren

Er organisierte auch eine Informationsveranstaltung für die Nachbarvereine zum Thema Trüschenbesatz, bei der ihn auch eine auf diese Art spezialisierte Fischzucht aus Überlingen unterstützte. Luithle erklärte dazu: „Wir hoffen, dass sich zukünftig auch weitere Vereine für den Schutz der Trüsche einsetzen werden. Gemeinsam können wir viel erreichen, um diese und weitere bedrohte Fischarten zu unterstützen und die Vielfalt unserer heimischen Gewässer zu bewahren.“