Es gibt so manch schrägen Brauch an der Fasnet, doch einer ragt irgendwie ein bisschen heraus: Das Glatzenmessen bei den Strumpfkuglern in Immendingen. Und das, obwohl das schon eine lange Tradition hat. Aber wie macht man das eigentlich, eine Glatze vermessen? Und wer hat denn jetzt die Größte im Ort?
Um das herauszufinden, hat Ehrenzunftmeister Peter Grieninger am Nachmittag des Fasnets-Dienstags mal wieder alle Herren mit Lichten Haar auf die Naturbühne vor dem Immendinger Rathaus gebeten.

Und damit das alles seine Richtigkeit hat, haben Ehrenzunftrat Michael Abert und Peter Disch alles im Auge und notieren sehr ausführlich, wer der Immendinger Glatzenkönig werden kann.

Vermessen wird nach einer einfachen Methode, wie Michael Abert erklärt. Von der Nasenwurzel bis hoch zum Haaransatz, diesen Wert geteilt durch zwei, und seitlich von Ohr zu Ohr. Und gleich der erste Kandidat, dessen Glatze vermessen wurde, war ein Volltreffer. Oli Kessing war nicht zu schlagen. 555 Quadratzentimetern hat Ehrenzunftmeister Helmut Börtzler gemessen. Oli Kessing ist Immendingens neuer Glatzenkönig.
Die genaue Rechnung?
Ganz einfach. 37 Zentimeter von der Nasenwurzel zum Haaransatz, sind geteilt durch zwei 18,5. Von Ohr zu Ohr sind es bei Oli Kessing 30 Zentimeter. Macht den oben genannten Wert. Damit wäre er wohl ein Kandidat für den Seriensieger. „Ich bin schon lange in der Zunft, habe aber noch nie beim Glatzenmessen mitgemacht“, wie er sagte.
Bei dem Wert blieb einer ganz weit hinten dran, nämlich Klaus Schoner. Wer bei den Strumpfkuglern nur auf 148,5 Quadratzentimeter kommt, hat beim Glatzenmessen keine Chance. Das wird natürlich bestraft mit einer großen Null auf der Stirn.

Nicht ganz so übel ging es für Bürgermeister Manuel Stärk aus. Für einen der vorderen Plätze hat es aber auch für ihn nicht gereicht. „Der hat einfach einen ein bisschen zu kleinen Kopf, aber einen Dickkopf hat er“, wie der Meister am Maßband, Helmut Börtzler, natürlich im Dialekt, sagte.
Und so bliebt der Platz auf dem Podest verwehrt. Denn da landeten außer Oli Kessing noch Mark Löffler mit 481 Quadratzentimetern und Markus Hienerwadel mit 479 Quadratzentimetern.