Auf Umleitungsstrecken gibt es besonders viel gemessene Tempoverstöße, und auf der B311 in Immendingen sind erstaunliche viele Autos unterwegs – dies zwei der auffälligsten Ergebnisse in der Statistik der Blitzersäulen im Landkreis Tuttlingen. Die Kreisverwaltung führt die Statistik für die Jahre 2020 und 2019 in einem Bericht über die Geschwindigkeitsmessanlagen auf.
Stationäre Anlagen stehen in der Regel an Ortsdurchfahrten. In Tuttlingen sowie in Spaichingen betreiben die beiden Städte die Anlagen, in den anderen Kommunen der Landkreis, der von diesen Anlagen auch die Gebühren kassiert. Ferner werden zusätzlich zu den sogenannten stationären Messeinrichtungen immer wieder an wechselnden Stellen im Landkreis mobile Messungen durchgeführt, vorwiegend auf Strecken mit gesonderter Geschwindigkeitsbeschränkung. Aber auch in Gemeinden und Ortschaften, die keine stationären Anlagen haben.
Da die mobilen Messungen nicht in Apps oder Navigationsgeräten mit Radarwarner enthalten sind, liegt die Beanstandungsquote – also der Prozentsatz der Fahrer, die zu schnell waren – dort mit 5,08 Prozent relativ hoch. Bei den stationären Anlagen liegt die Beanstandungsquote zwischen 0,06 und 0,63 Prozent, wobei der letztgenannte Spitzenwert auf die beiden Blitzersäulen in Aulfingen entfällt. Das hat mit Baumaßnahmen auf der B27 zwischen Blumberg und Hüfingen zu tun, die zu einer Vollsperrung führten, die L185 durch Aulfingen war Umleitungsstrecke – 2019 und 2020 sogar mit Tempo 30.
Auf der Umleitung blitzt es oft
- Die Bilanz in Aulfingen: 2020 waren die beiden Anlagen in Aulfingen laut amtlicher Statistik an 194 Tagen im Betrieb, 2019 an 302 Tagen, weil die Umleitung auch länger dauerte. 2020 wurden 3395 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt, was einer Quote von 0,63 Prozent entspricht. Gemessen wurden an diesen 194 Tagen insgesamt 538.371 Fahrzeuge, ein Jahr vorher 663.726 Fahrzeuge.
3395 mal blitzte es in Aulfingen, weil die Autofahrer mindestens zehn Stundenkilometer schneller als erlaubt fuhren – also im Durchschnitt 17,5 mal pro Messtag. Dreimal wurde ein Fahrverbot verhängt, weil die gemessene Geschwindigkeit zwischen 41 und über 60 km/h lag. 3261 Autofahrer erhielten ein Verwarnungsgeld, wer schneller als 21 km/h durch Aulfingen gefahren ist und geblitzt wurde, dem drohte ein Bußgeldverfahren.
Hohe Quote in Immendingen
- Die Bilanz in Immendingen/Zimmern: In Immendingen und Zimmern stehen zwei stationäre Anlagen, die abwechselnd mit Messgeräten bestückt sind. Dort wurden auch die meisten Fahrzeuge gezählt und mit 0,19 Prozent lag die Beanstandungsquote vergleichsweise hoch. 4838 Fahrer waren zu schnell unterwegs.
4704 von ihnen erhielten ein Verwarnungsgeld, 122 ein Bußgeldverfahren und zwölf Raser erhielten ein Fahrverbot. Die beiden stark befahrenen Orte Zimmern und Immendingen sind auch die einzigen Orte, die nahezu das ganze Jahr über wechselseitig mit den Anlagen kontrolliert werden.
B311 durch Immendingen mit beeindruckend vielen Fahrzeugen
- B311 und B14: In den anderen Orten werden die insgesamt sechs Messgeräte immer wieder ausgetauscht. 2019 wurde in Immendingen/Zimmern an 329 Tagen gemessen wobei rund 1,8 Millionen Fahrzeuge gezählt und 0,24 Prozent beanstandet wurden. 2018 war die Anlage an 344 Tagen in Betrieb und zählte fast 2,2 Millionen Fahrzeuge. Damit wird deutlich, wie stark die B311 in der Ortsdurchfahrt Immendingen frequentiert ist.
Die Straße mit dem zweithöchsten Verkehrsaufkommen ist die B14, dort stehen in Rietheim-Weilheim zwei stationäre Anlagen, die an 272 Tagen scharfgestellt waren und dabei rund eine Million Fahrzeuge gemessen haben.