Das Projekt „Mitfahrbänkle“ wird zunächst in Buchenberg und Königsfeld umgesetzt. In den beiden Ortsteilen sollen an verschiedenen Stellen insgesamt elf Sitzbänke aufgestellt werden. Wenn sich das Vorhaben bewährt, ist an eine Ausweitung in die verbleibenden vier Ortsteile gedacht.
Es gibt Fördergeld
Nach Auskunft von Bürgermeister Fritz Link in der Gemeinderatssitzung haben im Herbst vergangenen Jahres fünf interessierte Bürger den Aktionskreis Klimaschutz gebildet. Zu ihren Zielen gehört unter anderem das Projekt „Mitfahrbänkle“. Inzwischen habe diese Gruppierung ein Konzept für die Aufstellung von Sitzbänken ausgearbeitet und der Verwaltung vorgestellt. Im Rahmen des Leader-Förderprogramms „Regionalbudget“ seien Kleinprojekte bis maximal 20 000 Euro Kosten förderfähig, der Fördersatz liege bei 80 Prozent. Allerdings würden nur Maßnahmen innerhalb der Leader-Gebietskulisse bezuschusst. Hierzu gehöre der Kernort Königsfeld und Buchenberg. Für die anderen Teilorte müsste die Gemeinde die Kosten komplett selber tragen, informierte der Bürgermeister.
Die Kommune habe einen Antrag auf Förderung gestellt, das Geld sei bereits bewilligt worden. Von der Firma Werbe- und Touristikservice Fett aus Brücken (Rheinland-Pfalz) liege ein Angebot zur Lieferung von 14 Bänken inklusive Schildern für 9800 Euro vor. Abzüglich der Förderung von rund 6600 Euro betrage der Eigenanteil 3200 Euro, rechnete Link aus.
Beitrag zum Umweltschutz
Wie Andreas Dogor vom Arbeitskreis betonte, sei man davon überzeugt, mit dem Projekt eine Verbesserung der Mobilität in der Gemeinde zu erreichen. Mit dem Platznehmen auf einem solchen Bänkle signalisiert der Sitzende, dass er auf eine Mitfahrgelegenheit wartet. Damit könne ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden, da viele Fahrzeuge häufig nur mit einem Fahrer besetzt seien. Nicht vergessen werden dürfe dabei der soziale Aspekt. So kämen Leute zusammen und redeten miteinander. Das Mitfahrbänkle stelle keine Konkurrenz zum öffentlichen Personennahverkehr dar, sondern ergänze diesen, unterstrich Dogor.
Die Standorte
Für den Kernort seien beim Lebensmittelmarkt Edeka, an der katholische Kirche, am Bregnitzhof, bei der Metzgerei Keller an der Friedrichstraße und beim Stellwald insgesamt acht Bänke vorgesehen. In einem zweiten Ausbauschritt könnten weitere zwei Sitzbänke hinzukommen. Im Ortsteil Buchenberg seien zwei Sitzbank-Haltestellen im Außendorf und eine in der Dorfmitte geplant. Eine vierte Bank vor dem ehemaligen Pfarrhaus sei bereits vorhanden.
Gemeinde plant Werbung
Wenn die Mitfahrgelegenheit gut angenommen werde, seien Mitfahrbänke auch in den Teilorten Neuhausen, Erdmannsweiler, Weiler und Burgberg angedacht. Dort stehe eine Ortsbegehung noch an. „Wir wollen das Ganze mit eigenem Logo, Flyern und Presseberichten besser bewerben als es andere Gemeinden bisher tun“, versprach Dogor.
So geht Trampen heute
Gemeinderat Matthias Weisser (CDU) zeigte sich begeistert. „Das Anhalten und Trampen erhält jetzt einen bürgerlichen Anstrich. Ich traue dem Projekt ein gutes Gelingen zu“, so Weisser überzeugt. Ratskollegin Brigit Helms (SPD) dankte der Arbeitsgruppe für das Engagement. Wichtig sei, nicht zu viele Bänke aufzustellen. Auch hier gelte die bekannte Redewendung: „Weniger ist mehr“, betonte Helms. Der Beschluss des Ratsgremiums zur Umsetzung fiel einstimmig.