Der Gesundheitspark Hochrhein an der B34 auf Gemarkung Albbruck ist ein Großprojekt, das aus mehreren Projekten besteht. Herzstück ist das neue Klinikum des Landkreises Waldshut mit seinen geplanten 352 Betten. Zum Gesundheitspark gehören aber auch ein Ärztehaus, ein Bildungszentrum Gesundheit, Wohnungen für Mitarbeiter und ein Parkhaus. Das alles will geplant und all diese Planungen wollen koordiniert sein.

Das ist der Job des weltweit tätigen Beratungsunternehmens Drees und Sommer mit Sitz in Stuttgart. Es begleitet den Landkreis bei der Einhaltung von Terminen, der Qualität einzelner Bauprojekte von der Planung über die Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren und den Bau selbst. Zudem, so heißt es in einer Mitteilung des Landratsamts, kümmere es sich auch um die Einhaltung des Kostenrahmens.

Um die Kosten ging es nur am Rande, als Projektsteuerer Oliver Storz von Drees und Sommer in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Planungs- und Bauausschusses Klinikum einen Sachstandsbericht gab.

Wie sieht es mit der Förderung aus?

„Wir können mit Grundoptimismus unterwegs sein“, sagte Landrat Martin Kistler auf die Frage von Bernhard Boll (AfD), ob denn mit der Förderung des Landes in erwarteter Höhe gerechnet werden könne. Kistler erinnerte dabei an entsprechende Zusagen, die Landessozialminister Manfred Lucha (Grüne) mehrmals gegeben habe. Außerdem stimmen Drees und Sommer die Planung mit allen relevanten Behörden und insbesondere mit dem Sozialministerium in Stuttgart sehr eng ab. „Das sind beste Voraussetzungen dafür, dass der Förderbescheid zügig erfolgen kann“, meinte Kistler.

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Wie sieht es mit dem Zeitplan aus?

Bis dahin muss noch viel gezeichnet, berechnet und kalkuliert werden. „Viele Bälle müssen in der Luft gehalten werden“, beschrieb dies der Landrat vor dem Ausschuss. Das Ziel, Ende kommenden Jahres mit dem Bau des Klinikums zu beginnen und dieses im Jahr 2029 in Betrieb zu nehmen, erscheint nach derzeitigem Stand realistisch. Aktuell, so sagte Oliver Storz vor dem Ausschuss, befänden sich alle Projekte im Zeitplan.

Wie steht es um den Bebauungsplan?

Zu diesen Projekten zählt zunächst als Grundlage aller weiteren Entwicklungen der Bebauungsplan, den die Gemeinde Albbruck erstellen lässt. Er soll noch in diesem Jahr offengelegt und im kommenden Jahr als Satzung verabschiedet werden. Dass der Gesundheitspark Hochrhein auf der grünen Wiese geplant wird, hat zwar den Vorteil, dass nicht auf bestehenden Gebäudebestand oder beengte innerstädtische Verhältnisse Rücksicht genommen werden muss.

Im Landratsamt Waldshut ist ein Modell des künftigen Gesundheitsparks Hochrhein in Albbruck.
Im Landratsamt Waldshut ist ein Modell des künftigen Gesundheitsparks Hochrhein in Albbruck. | Bild: Schlichter, Juliane

Es hat aber auch den Nachteil, dass keinerlei Infrastruktur vorhanden ist. So müssen Versorgungskapazitäten geschaffen und Leitungsnetze gebaut werden, es müssen zwei Anschlussstellen an die B34 geplant und gebaut werden und die geothermische Wärmeplanung muss konzipiert werden. Die Infrastruktur-Planung soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, so dass 2026 mit den ersten Erschließungsarbeiten begonnen werden kann.

Wie wird die Klinik ausgestattet sein?

Parallel dazu geht es bei der Planung des neuen Klinikums jetzt bereits um Feinheiten wie die Gestaltung der Patientenzimmer und das Farbkonzept. Wie Storz vor dem Ausschuss sagte, habe man die Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie berücksichtigt und die Patientenzimmer so groß konzipiert, dass Abstände eingehalten werden können. Auf dem Dach des Klinikums wird das Luftrettungszentrum des Landkreises entstehen. Großer Wert, so Storz weiter, werde bei der Planung des Klinikums auf Nachhaltigkeit gelegt. So seien beispielsweise die Energiegewinnung mit Umweltwärme, die Nutzung der Abwärme, eine Wärmepumpe und eine PV-Anlage geplant.

Parallel dazu, so der Projektsteuerer weiter, gebe es bereits Überlegungen zur Gestaltung eines Parkhauses, eines Bildungszentrums für Gesundheit und Wohnungen für künftige Mitarbeiter auf dem 93.000 Quadratmeter großen Grundstück des Gesundheitsparks. Für Planung und Bau des Ärztehauses auf dem Areal werden derzeit Investoren gesucht. Ein entsprechendes Verfahren hatte der Kreistag im Februar beschlossen.

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