Egal oft Frost oder Hitze, Regen oder Schnee: Auf dem Bad Säckinger Markt stand Peter Fränkel zuverlässig zweimal wöchentlich für seine Kunden bereit. Immer ein Lächeln und stets ein freundliches Wort für die Kunden. Jetzt ist der Platz, an dem er jahrein jahraus Eier verkaufte, verwaist.
Der bei Kunden und Kollegen gleichfalls beliebte Marktbeschicker ist am Freitag, 21. März, im Alter von 67 Jahren an einer schweren Krankheit gestorben. Mit seinem Tod endet die 80 Jahre währende Präsenz der Familie Fränkel auf dem Bad Säckinger Wochenmarkt.
Peter Fränkels Großvater Karl Fränkel gehörte zu jenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Wochenmarkt ins Leben riefen. Er bot dort zuerst Blumen und Gemüse aus seiner Gärtnerei feil, die sich auf dem Gelände des heutigen Au-Parkplatzes befand. In zweiter Generation führten sein Sohn Alfred und dessen Schwester Wilhelmine „Mina“ Fränkel die bis 1974 bestehende Gärtnerei und das Marktgeschäft fort.
Peter Fränkle hilft schon als kleine Kind mit
Das Marktangebot der Familie verlagerte sich immer mehr auf frische Eier. Zeitweise bis zu 10.000 Legehennen sorgten für Nachschub. 1991 übernahm nach dem Tod des Vaters in dritter Generation Peter Fränkel. Er wurde am 19. Juni 1957 in Bad Säckingen als sechstes von sieben Kindern geboren. Wie auch seine Geschwister half Peter Fränkel von Kindesbeinen an im elterlichen Geschäft mit. Schon bevor er die Hindenburgschule besuchte, hatte er in Gärtnerei und auf dem Markt die ersten Grundlagen seines späteren Berufs erlernt.
Mehr als 30 Jahre lang beschickte Peter Fränkel mit seinem Transporter nicht nur die Märkte in seiner Heimatstadt, er belieferte auch en gros Gastronomiebetriebe, Kantinen und Krankenhäuser sowie auch Privatkunden in den Landkreisen Waldshut und Lörrach mit frischen Eiern. Nachdem sich der eigene Hühnerhof nicht mehr rentiert hatte, bezog er die Ware von einem Zulieferer.
Marktbeschicker trauern um ihren Kollegen
Schnell machte die Nachricht zum Tod des beliebten Eierhändlers die Runde und auf dem Markt am Samstag waren die Stände der anderen Markthändler mit einem Bild des Verstorbenen und einer Kerze versehen. „Das hat uns alle tief erschüttert“, so Marianne Matt. Sie selbst ist bereits seit vielen Jahren auf dem Bad Säckinger Wochenmarkt vertreten und stand quasi in direkter Nachbarschaft mit Peter Fränkel. „Er hat uns alle geliebt und war immer für uns da“, erzählt sie weiter.
An den Markttagen war er der Erste, der vor Ort war und der Letzte, der den Markt verlassen hat, wie es auch Anita Brugger bestätigt. Sie selbst ist ebenfalls seit vielen Jahren mit ihren Blumen auf dem Wochenmarkt vertreten und hat den Stand damals in zweiter Generation von ihrem Vater übernommen. Daher kannte sie auch Peter Fränkel recht gut.
Peter Fränkel war stets hilfsbereit
Den übrigen Markthändlern half er stets unaufgefordert dabei, deren Marktstände mit aufzubauen. „Er war immer sehr hilfsbereit“, so Anita Brugger. An den kommenden Markttagen sorgen die übrigen Händler auf dem Bad Säckinger Wochenmarkt dafür, dass die noch vorhandene Ware verkauft wird. „Wir können sie ja nicht verderben lassen“, so Anita Brugger.
Mit einer schweren Lungenentzündung wurde Peter Fränkel ins Krankenhaus Waldshut eingeliefert. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass er an einer viel schwereren Krankheit litt. An deren Folgen ist Peter Fränkel am Freitagmorgen im Krankenhaus Waldshut gestorben. Geplant ist eine Verabschiedung des Verstorbenen im Bad Säckinger Fridolinsmünster. Das Datum steht allerdings noch nicht fest.