Mit einer Inzidenz von 805 sowie knapp 500 Corona-Neuinfektionen am Montag und Dienstag – und damit einer höheren Zahl als es bisher ganze Wochenquoten waren – ist der Landkreis Tuttlingen in die neue Kalenderwoche gestartet. Zwei 83-jährige und ein 82-jähriger Covid-Patient aus dem Landkreis sind in den vergangenen Tagen gestorben.

25 Prozent weniger Operationen

Höchster Alarmzustand herrscht bei der Kreisklinik Tuttlingen, die wegen der hohen Auslastung der Intensivstation durch beatmete Coronakranke nun ihr normales Operationsprogramm um 25 Prozent herunterfahren wird. Landrat Stefan Bär sprach sich bei einer Pressekonferenz für noch stärkere Kontaktbeschränkungen aus und riet zum Tragen von FFP-2-Masken.

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Im Kreisklinikum Tuttlingen ist laut Bär wieder eine leicht erhöhte Belastung durch Corona-Patienten zu verzeichnen. Diese nahmen nun auf 30 zu, darunter viele ältere Menschen, wie etwa eine 95-Jährige. 18 der Patienten sind ungeimpft und zwölf geimpft. Auf der Intensivstation liegen fünf Coroan-Erkrante, die im Alter von 52, 60, 62, 64 und 76 Jahren sind und beatmet werden. Drei der Intensivpatienten sind laut Bär ungeimpft.

Situation in Pflegeeinrichtungen

Wie der Landrat weiter informierte, sind derzeit 20 Bewohner von Pflegeheimen im Kreisgebiet an Corona erkrankt und 34 Mitarbeiter der Heime. „Nur in zwei Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet gibt es noch keine positiven Fälle“, sagte er. Die Booster-Impfen würden derzeit in den Altenheimen laufen. Was die Impfquoten beim Pflegepersonal in den Einrichtungen angehe, so seien diese unterschiedlich und reichten von 60 bis 90 Prozent.

Die meisten Neuinfektionen

Die größten Zuwächse bei den Neuinfektionen verzeichnet der Landkreis derzeit in den Gruppen der fünf bis 14-Jährigen sowie der 15- bis 34-Jährigen. Bei den Schülern räumte Stefan Bär ein, dass verstärkte Testungen wohl auch Auswirkungen auf die Fallzahlen hätten. Die Gruppe der 15- bis 34-Jährigen bezeichnete er erneut als den „mobilen Teil“ der Bevölkerung, den das Infektionsgeschehen jetzt stark treffe.

Stand der Impfaktionen

Durch die am 22. November wieder aufgenommenen Impfaktionen der stationär-mobilen Teams in Tuttlingen und größeren Kreisorten wurden bislang rund 2500 Impfdosen verabreicht. „Rund die Hälfte davon waren Erstimpfungen, die zwar nun spät kommen, aber besser als nie“, sagte der Landrat.

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Er bestätigte, dass der Landkreis Tuttlingen als einer der besonders belasteten Kreise zusätzliche Impfdosen vom Land zugewiesen bekommen hat, die man diese Woche erhalte und äußerte keinerlei Zweifel, dass dieser Impfstoff auch verimpft werden kann. Die Auswirkungen der jetzigen Impfungen werden aber Bärs Ansicht noch auf sich warten lassen: „Impfen ist gut gegen eine fünfte Welle im Januar.“

Forderung nach Kontaktbeschränkungen

Raschere Wirkung verspricht sich der Kreischef von drastischeren Kontaktbeschränkungen. „Die Politiker in Land und Bund müssen jetzt handeln“, betonte er und bezog sich dabei vor allem auch auf Absagen und Einschränkungen in den Bereichen von Sport und Kultur. Nicht zuletzt wies Stefan Bär noch einmal auf die hohe Aggressivität und Ansteckungsgefahr durch die Delta-Variante hin.

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