Gerold und Silvia Bächle

Kult ist der Fuhrmannstag in Dittishausen, der Tausende von Narren auf den Berge Tabor lockt. Mehr als 1500 Hästräger in 52 Gruppierungen zogen mit Narren aller Art, mit Hexen und Teufel durch den Ort und bildeten einen langen farbenfrohen Lindwurm. Bei frühlingshaften Temperaturen standen die rund 4000 Zuschauer dicht an dicht, um das große, mehr als zweistündige Spektakel des Fuhrmannstages hautnah zu erleben.

Treffen der zwei Narrenvereinigungen

  • In Dittishausen treffen sich traditionell beim Fuhrmannstag die beiden Narrenvereinigungen, die Schwarzwälder Narrenvereinigung und die Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte. Dittishausen ist Gründungsmitglied der Schwarzwälder Narrenvereinigung, die Löffinger zählen zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung schwäbisch alemannischer Narrenzünfte.
Dicht an dicht stand das närrische Volk, hier eine Gruppe aus Dittishausen im Out einer bekannten Sektmarke. Bild: Gerold Bächle
Dicht an dicht stand das närrische Volk, hier eine Gruppe aus Dittishausen im Out einer bekannten Sektmarke. Bild: Gerold Bächle
  • Verbunden sind die beiden Orte nicht nur kommunalpolitisch sondern auch „fasnächtlich“. So waren die Löffinger Hexen zusammen mit dem Narrenverein Unterbränd die Paten bei der feierlichen Taufe am Fasnet Sunntig 1969 der Geißenzunft.
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  • Fuhrmannstag lockt alle: Narrenvereinigungen vom Bodensee, Freiburg bis an den Hochrhein trafen sich in Dittishausen. Nicht nur bekannte Narrenvereine waren hier zu sehen, so etwa der Narrenverein Clown & Römer aus Büsslingen am Oberrhein oder die Hexen aus Bargen. Die Büsslinger imponierten auf ihren Rädern ob groß ob klein, ob zwei – oder Einrad aber auch mit „Achter-Rädern“ kamen sie gut zurecht.
Erstmals in Dittihausen mit dabei waren die Ziegel-Buben aus Schwenningen. Bild: Gerold Bächle
Erstmals in Dittihausen mit dabei waren die Ziegel-Buben aus Schwenningen. Bild: Gerold Bächle
  • Die Riederbacher Narren von Gottmadingen, die Ziegel-Buben aus Schwenningen, die Fiechtewald-Hexen-Schiltach, die Bregeme Wieble oder auch die Tannegger-Burghüäter aus Bonndorf gehörten zu den Vereinen, die bisher nicht so oft in Dittishausen zu sehen waren.
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Löffinger Ösch stark vertreten

  • Das Löffinger Ösch ließ es sich nicht nehmen, auf dem Berge Tabor mit dabei zu sein. Aus sicherer Entfernung vom Fenster des Rathauses wurden sie von Bürgermeister Tobias Link begrüßt. Löffingen selbst war mit den Laternenbrüdern auf dem Fässlewagen, den Löffel-Guggis, den Burgkeilern, dem Fanfarenzug und den Löffinger 20-er anwesend.
Die Unadinger Urhexen warten mit ihrer Scheese auf weibliche Opfer. Bild Gerold Bächle
Die Unadinger Urhexen warten mit ihrer Scheese auf weibliche Opfer. Bild Gerold Bächle
  • Der Narrenverein Unadingen, die Gori-Zunft Reiselfingen, der Narrenverein Rötenbach, die Hexen aus Göschweiler vertraten ebenfalls das Ösch. Körperbeherrschung hieß es bei den Schneeschuh Striezi Schollach. Angeführt wurde der närrische Lindwurm vom Gastgeber selbst, dem Musikverein, den Taborhexen und den Pelznikel.
Auch der Narrensamen war mit dabei, wie hier die kleine Rebberghexe aus Grüningen. Bild: Gerold Bächle
Auch der Narrensamen war mit dabei, wie hier die kleine Rebberghexe aus Grüningen. Bild: Gerold Bächle
  • Junge Damen waren die Opfer der Hexen: Man konnte es kaum glauben obwohl der Blick der Hexen durch ihre Masken beschränkt ist, haben sie doch das richtige Gespür und erkennen sofort, wo sich die jungen Mädels befinden. Ab in die Scheese durch den Umzug oder auch in den Hexenwagen, um dort ordentlich im Stroh oder Konfetti gedreht zu werden.
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  • Klöpfen wieder in: Schon während des Umzug und danach stellten sich die Dittishauser Fuhrmänner dem Klöpfen ebenso wie die Schanzel-Zunft oder die Wetti-Zunft aus Behla. Auch manch anderer hatte seine Peitsche, Geißel oder Karbatsche mit dabei. Es schien als ob das Klöpfen sich wieder größerer Beliebtheit erfreut.
Angeführt wurde der große närrische Lindwurm vom Gastgeber Dittishausen. Hier die Fuhrmänner mit Philipp Laufer dem Wettklöper-König. ...
Angeführt wurde der große närrische Lindwurm vom Gastgeber Dittishausen. Hier die Fuhrmänner mit Philipp Laufer dem Wettklöper-König. Bild: Gerold Bächle
  • Gaudiklöpfen: War der Fuhrmannstag durch das Wettklöpfen gekrönt, so hat sich dies ins Gaudiklöpfen aufgrund der fehlenden Resonanz gewandelt. Zu Glanzzeiten klöpften bis 50 Personen beim Wettbewerb um die begehrten Pokale im Fuhrmannsstil oder freiem Stil mit Geißel, Peitsche und Karbatsch. Der absolute Sieger war der Erste im Fuhrmannsstiel, der den Pokal des Ministerpräsidenten erhielt. Klöpfen erfordert einen großen Kraftakt und eine ausgeklügelte Technik, um den Zwick am Ende des Seils oder Stricks knallen zu lassen. Beim Gaudiklöpfen herrscht der Freistil vor, der Sieger wird mit einer Geißenmilch belohnt.