Anlässlich der 1200-Jahrfeier, war Löffingen jüngst Austragungsort des Kreistrachtenfestes. Musiker und Trachtenträger von Bodensee bis Kaiserstuhl waren zu Gast. Zu diesem Anlass wollte die Trachtengruppe den Gästen ein besonderes Geschenk machen. „Üblicherweise bekommt man Erinnerungsteller, die anschließend im Vereinsraum an der Wand hängen“, sagt der Vorsitzende Rudolf Nägele.
„Liäderbiächli“ als Gastgeschenk
Doch die Löffinger Gastgeber wollten etwas „Besonderes“ und auch „Nützliches“ bieten, so Nägele. In der Vorstandschaft erinnerte man sich schließlich an die Löffinger Kulturnächte, für die die Trachtengruppe kleine Liederbücher parat hatte. Diese wurden an einzelnen Stationen zum Mitsingen an die Besucher ausgeteilt und anschließend wieder eingesammelt. „Der Schwund war sehr groß und zeigte, wie beliebt diese Büchlein waren“, erinnert sich Tanzleiter Thomas Haag.
Aus dieser Idee entstand letztendlich das „Liäderbiächli“, das jeder Teilnehmer beim Kreistrachtenfest als Geschenk überreicht bekam. Beim Empfang im Rathaus wurde das Heft schon fleißig genutzt und zusammen mit den „Ösch-Fuzzis“ so manches Lied daraus gesungen.

Tanzlehrer Thomas Haag hat die Sammlung der traditionellen und selbstgeschriebenen Löffinger Lieder zusammengetragen. „Früher sind Josefa Geisinger, Helmut Sigwarth, Dieter Vierlinger und ich bei Veranstaltungen der Trachtengruppe immer als Gesangsgruppe aufgetreten“, so Thomas Haag. Dabei hätten sie Lieder aus dem „Alemannischen Liedergärtle“ gesungen.
Stadt druckt 1500 Exemplare
Diese Stücke hat Haag nun zusammengetragen und daraus das 30-seitige Werk mit alemannischen Liedern und Gedichten erstellt. „Dieses Büchlein ist Anreiz und Möglichkeit, den Alltag durch gemeinsames Singen mit alemannischem und Löffinger Liedgut zu bereichern“, schreiben Rudolf Nägele und Bürgermeister Tobias Link im Vorwort.
Die Stadt Löffingen hat die Druckkosten für die 1500 Bücher übernommen, in dem sich beginnend mit dem Gedicht „En fröhliche Obe“ von Gerhard Jung Lieder wie „Leffingerisch isch scheen“, „Leffinger Kurort-Song“, „Schwarzwaldmarie“ oder „Das alte Försterhaus“ befinden. Natürlich darf auch das Badner Lied in der Sammlung nicht fehlen.
Tanzpartner fehlen zunehmend
Unterdessen ist die Trachtengruppe alleine kaum noch tanzfähig, wie Thomas Haag erklärt. Aus Alters- und Gesundheitsgründen hat sich die Anzahl der tanzenden Paare verringert und so benötigt die Gruppe bei Auftritten die Unterstützung von Freunden aus Gündelwangen.
Die Vorstandschaft der Trachtengruppe hofft, diese Durststrecke, bis die Mitglieder der gut besuchten Kindergruppe so weit sind, mit Gesang überbrücken zu können. Denn blicke man zurück in die Geschichte, so seien es die vier gesangsfreudigen Männer Julius Limb, Albert Benitz, Fritz Seilnacht und Hermann Ganter gewesen, die bereits 1928 in der Tracht des wohlhabenden Löffinger Bauers auftraten und damit den Weg für die Gruppe ebneten.
Löffinger Trachtengruppe
1935 wurde die Trachtengruppe Löffingen gegründet. Dahinter steckte die Idee, die zahlreichen Urlauber, die mit Bus und Zug angereist kamen, zu unterhalten und ihnen ein Stück Heimatgeschichte näherzubringen. Fritz Adrion und seine Ehefrau Rosa fungierten als Tanzmeister, musikalisch begleitet wurde die Gruppe von der Tanzabteilung der Stadtmusik. Dazu gab es noch ein Gesangstrio bestehend aus Josefa Mayer, Maria Sattler und Hermine Strobel. 1957 wurde die Kindertrachtengruppe gegründet. Das Liederheftle kann in der Tourist Info gegen eine Spende erworben werden.