Erstmals in der 1200-jährigen Geschichte der Stadt Löffingen wurde das Kreistrachtenfest des Bundes Heimat und Volksleben im Baarstädtchen durchgeführt. 39 Vereine vom Bodensee bis an den Rhein waren gekommen, um sich bei den zahlreichen Zuschauern in ihren herrlichen Trachten zu präsentieren.

Die Breitnauer Gäste zeigen den Bändertanz. Bei den Umzügen sind sind gern gesehen Gäste.
Die Breitnauer Gäste zeigen den Bändertanz. Bei den Umzügen sind sind gern gesehen Gäste. | Bild: Gerold Bächle
  • Empfang: Die Stadt Löffingen hatte nach dem ökumenischen Gottesdienst mit den Trachtenträgern zu einem Empfang ins Rathaus eingeladen. Bürgermeister Tobias Link dankte der Löffinger Trachtengruppe, die diesen Umzug nicht nur in die Wege geleitet, sondern auch mitorganisiert hatte. „Damit zeigt Löffingen, dass es für Tradition und für das Heute steht“, sagte Link.
39 Gruppen Trachtenträger, Kindertrachtengruppen, Bürgerwehren und Musikgruppen kommen nach Löffingen zum Kreistrachtenfest.
39 Gruppen Trachtenträger, Kindertrachtengruppen, Bürgerwehren und Musikgruppen kommen nach Löffingen zum Kreistrachtenfest. | Bild: Gerold Bächle
  • Brauchtum erhalten: Präsident Alfred Vonarb aus Breisach stellte die Frage, ob ein solches Kreistrachtenfest überhaupt noch zeitgemäß sei. „Ganz im Gegenteil, die Bevölkerung ist gierig danach, die Traditionen zu sehen“, gab er die Antwort, die beim großen Umzug durch die begeisterte Zuschauerschar noch unterstrichen wurde. Allerdings sei es heute nicht einfach, junge Menschen für die Tradition zu begeistern. Durch solche Veranstaltungen setzt man ein Zeichen für die Erhaltung und Förderung der Tracht, aber auch des Liedes und der Mundart. Dies griff Rudolf Nägele, Vorsitzender der Löffinger Trachtengruppe, auf und begrüßte die Gäste mit einem alemannischen Gedicht. Die Ösch-Fuzzis hatten die entsprechende musikalische Antwort, die nicht nur beim Empfang, sondern auch beim Umzug auf dem Balkon von Friseur Hofmeier, gut ankam.
Bei der Heimatzunft Hüfingen floriert die Kindergruppe, die die Zukunft eines jeden Trachtenvereins bildet.
Bei der Heimatzunft Hüfingen floriert die Kindergruppe, die die Zukunft eines jeden Trachtenvereins bildet. | Bild: Gerold Bächle
  • Umzug: 39 Trachtenträger, Kindergruppen, Historische Bürgerwehren und Musikkapellen sorgten für einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Umzug durchs Löffinger Städtle. Von der Festhalle bis zum Altersheim standen die Menschen dicht an dicht, um die Gruppen zu beklatschen. Wichtige Informationen über die Gruppen hatte die Geschäftsführerin des Bundes Heimat und Volksleben, Ursula Hülse, parat. So haben die Löffinger selbst eine Schwarzwälder Frauentracht mit besticktem Mieder, während die Männer der Baar angepasst sind mit Frack und Zylinder. „Dagegen tragen die verheirateten Männer in Bräunlingen zum Trachtenfrack einen breitkrempigen schwarzen Filzhut und die ledigen Burschen eine Fuchspelzmütze“, erklärte Hülse. Die Trachtengruppe Pflullendorf erinnere an die Biedermaier-Zeit mit den dominanten Radhauben.
Ein Boom ist bei der Löffinger Kindergruppe zu verzeichnen. Zahlreiche kleine Trachtenträger sind hier aktiv.
Ein Boom ist bei der Löffinger Kindergruppe zu verzeichnen. Zahlreiche kleine Trachtenträger sind hier aktiv. | Bild: Gerold Bächle
  • Musiker in Tracht: Tracht und Musik zu verbinden, hat sich die Göschweiler Trachtenkapelle zu eigen gemacht, doch auch die Hotzenwald Bauernkapelle Görwihl mit ihren vielen Jugendlichen im Alter zwischen elf und 22 Jahren. Viele Kinder, teilweise noch in den Kinderwagen, bereicherten den Umzug und ließen die Fotoapparate aufblitzen. Ein beliebtes Fotomotiv waren auch die Bürgerwehren, wie die Bürgerwehr Villingen, deren Wurzeln im Bürgermilitär liegt.
1923 wurde der Heimat- und Trachtenbund Bräunlingen gegründet, er richtete auch das erste Trachtenfest der Baar aus. 2008 nahmen die ...
1923 wurde der Heimat- und Trachtenbund Bräunlingen gegründet, er richtete auch das erste Trachtenfest der Baar aus. 2008 nahmen die Bräunlinger beim internationalen Volksfest in Murfreesboro/Tennessee teil. | Bild: Gerold Bächle