Als Topeinsteiger auf der SPD-Liste wird der 28-jährige Zimmerermeister Samuel Sibold mit Ausgleichssitz in den Löffinger Gemeinderat einziehen. Mit 1168 Stimmen landete er spontan auf Rang drei.

Politik war im Hause Sibold/Haag schon immer Thema, Mutter Inge war mehrere Perioden im Gemeinderat. Nach der Mittleren Reife an der Löffinger Realschule erlernte Samuel den Beruf des Zimmerers bei seinem Onkel Rainer Sibold. Nach zehn Jahren drückte er abermals die Schulbank, um 2023 die Prüfung zum Zimmerermeister abzulegen. „Als ich sah, wie die Altersstruktur im Löffinger Gemeinderat war – der Jüngste war 45 Jahre alt – stand für mich fest zu kandidieren.“ Man dürfe nicht nur kritisieren, sondern müsse selbst Initiative ergreifen: „Der Zeitpunkt war richtig, wie die Wahl auch zeigt“, sagt Sibold.

Mit dem Mofa Gutes tun

„Viele meiner Freunde werden Eltern, da ist Kindergarten und Schule natürlich ein wichtiges Thema“, erklärt er. Seine Freizeit verbringt Samuel Sibold sehr gerne mit seinen Mofafreunden von Löffinger Mofaclub „Bittäbachlatschis“: Die harten Jungs mit weichem Herzen spenden immer wieder für eine soziale Einrichtung, demnächst fährt Sibold mit weiteren Kollegen eine Wochen-Etappe bei der Spenden-Marathon-Mofa-Strecke von Flensburg nach München mit.

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Einsatz für die Feuerwehr

Auch die Feuerwehr liegt Samuel Sibold am Herzen, von der Jugendfeuerwehr zu den Aktiven, mit Weiterbildungen zum Atemschutz und Maschinist für Löschfahrzeuge und Drehleiter. In dieser Funktion kann er auch nicht die Zurückhaltung der Gemeinden verstehen, die aus Sicht des Brandschutzes Betongebäude Holzgebäuden vorziehen: „Man muss nur die entsprechende Holzstärke haben“, so der Zimmerermeister, der sich klar für den Holzbau einsetzt. „Der nachwachsende Rohstoff Holz hat gegenüber Beton viele Vorteile: „Klimaschutz, Nachhaltigkeit und außerdem gibt es bei uns im Schwarzwald ja genügend Holz.“

Chef der Löffinger Narrenpolizei

Klar spricht sich der Chef der Löffinger Narrenpolizei bei Neubauten gegen Einfamilienhäuser aus: „Diese sind aus ressourcentechnischen Gründen nicht mehr tragbar.“ Ein klares Bekenntnis hingegen für die zweite Gauchachtalbrücke bei Döggingen. Diese sei ein klarer Unfallschwerpunkt, zumal sich der Verkehr weiter verdichtet. Außerdem seien Rettungsmaßnahmen auf der beengten Brücke sehr schwierig durchzuführen.

Auch wenn Samuel Sibold sich in erster Linie für den öffentlichen Nahverkehr einsetzt – „die Höllentalbahnstrecke ist mit Halb-Stundentakt und den späten Abfahrten am Wochenende in Freiburg optimal“ – plädiert er auf eine schnelle Straßenlösung zwischen Löffingen und Bonndorf. Es gäbe viele Berufspendler, die Vereine beider Städte seine miteinander verbunden und auch die Feste würden gerne von „den Enewütlär“ besucht. Die Alternative derzeit, nämlich über Ewattingen, sei für die Schluchtenstrecke auf Dauer nicht tragbar und die über Lenzkirch einfach zu weit.