Josef Hoitz war eine Persönlichkeit, die weit über die Schwarzwaldgrenzen hinaus bekannt war. Jetzt ist er im Alter von 93 Jahren in Löffingen verstorben. Jupp – wie der geborene Rheinländer überall genannt wurde, hat seine Spuren in der Fasnacht, Politik und in der Gastronomie hinterlassen.

1960 übernahm der Bäckermeister und Konditor zusammen mit seiner Ehefrau und Küchenmeisterin Anita, das Gasthaus Pilgerhof, um es in einen weit über die Grenzen hinaus bekannten Gourmettempel auszubauen. Nicht wenige Persönlichkeiten stiegen bei Jupp ab, um sich hier bei den Pionieren der gehobenen regionalen Gastronomie oder als Feriengast verwöhnen zu lassen. Zum Jahreswechsel 1990/91 verkauften die Hoitz ihren Pilgerhof, um in den Ruhestand zu gehen. Das renommierte Gasthaus wurde 1993 ein Raub der Flammen.

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Doch im Pilgerhof wurde nicht nur gespeist, hier wurde auch so manche Idee diskutiert und umgesetzt. Denkt man nur an den bekannten Öschabend, der hier am Stammtisch von den damaligen Narrenvätern, allen voran Jupp Hoitz 1976 auf den Weg gebracht wurde, ebenso ein paar Jahre später die Öschmusik.

Als Rheinländer die Narretei im Blut

Fastnacht lag dem Rheinländer im Blut, was er als Narrenrat ab 1970 und Narrenvater (1972 bis 1996) auch unter Beweis stellte. Er war es, der die männliche und weibliche Narrenpolizei reaktivierte, die Hansele stabilisierte, Gastgeber gleich zweier Narrentreffen der VSAN war und nicht zu vergessen: während seiner Amtszeit hat er der Löffinger Fastnacht aber auch der Kultur mit dem Bau der Zunftstube und dem Bau des Fässlewagens ein nachhaltiges Zeichen gesetzt.

Für seine großen Verdienste um die Fastnacht würdigte der Verein der Laternenbrüder den Verstorbenen mit der Auszeichnung zum Ehrennarrenvater.

Über 50 Jahre engagierte sich Josef Hoitz bei der CDU, 1972 bis 1996 war er im Gemeinderat aktiv. Hier setzte er sich vor allem für den Tourismus, aber auch für viele weitere Belange für die Bürger und seine Heimat Löffingen ein.

Viel Engagement im Ehrenamt

Sein Lebenswerk ist geprägt von seiner vielfältigen Ehrenamtsarbeit. Er gründete den Wirteverein, um gemeinsam diesen Berufszweig zu stärken und die Gastronomie zu fördern. Viele Jahre war er hier Vorsitzender.

Seine Verbindung zum Glauben war offensichtlich. So war er viele Jahre Obmann der Gebetswache auf dem Lindenberg oder aktiver Unterstützer im Altenwerk, dem seine Ehefrau viele Jahre vorstand. Auch den Josefstag reaktivierte er wieder.

Das Seelenamt mit anschließender Beerdigung auf dem Löffinger Friedhof findet am Samstag, 25. Juli um 10.30 Uhr in der Löffinger Stadtkirche statt.