Löffingen-Eisenbach – Ein Wechsel des Vorsitzenden steht bei der Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins der Ortsgruppe Löffingen-Eisenbach an. Nach 16 Jahren stellt sich Karlheinz Rontke nicht mehr zur Wiederwahl, wird aber den Verein weiterhin aktiv unterstützen.

„Zeitlich ist dies einfach nicht mehr machbar, obwohl mir der Verein am Herzen liegt“, so Rontke, der seit 2020 Bürgermeister der Gemeinde Eisenbach ist. Schon im vergangenen Jahr hatte er seinen Rücktritt angekündigt, sodass man in Ruhe nach einem Nachfolger Ausschau halten konnte. Dieser steht in den Startlöchern und wird nach der Wahl auch auf die Erfahrungen des langjährigen Vorsitzenden Rontke zählen können. Doch auch seine eigenen Erfahrungen werde er einbringen, da er schon die eine oder andere Koordination übernommen habe, informiert Rontke. Die Rede ist von Jens Fischer aus Reiselfingen, der seit zwei Jahren den Posten des Stellvertreters innehat.

Während sich der Neue auf sein neues Aufgabenfeld schon vorbereiten konnte, war dies bei Karlheinz Rontke einst etwas anders. Noch lebhaft erinnert er sich, wie er zu seinem Amt als Vorsitzender kam. Der damalige Vorsitzende, Klaus Kinast, und dessen Frau, die langjährige Schriftführerin Veva Kinast, die 32 Jahre lang den Schwarzwaldverein geführt und geprägt hatten, schlugen Karlheinz Rontke schon einige Jahre vor seiner Wahl als Nachfolger vor. „Wenn ich nicht mehr in der Gastronomie bin und die Kinder älter, dann könnte ich mir dies gut vorstellen“, sei seine einstige Antwort gewesen. „Ich hätte nie gedacht, dass dies einmal Realität würde.“

Doch als er zum Geschäftsführer des Verkehrsvereins ernannt wurde, forderte das Ehepaar Kinast das Versprechen ein. Die Annahme des neuen Amts hat Rontke nie bereut, ganz im Gegenteil. „Wandern in der Gruppe bringt Geselligkeit, Austausch, gemeinsames Erlebnis in der Natur, und der Schwarzwaldverein ist wie eine große Familie, bei der es viel zu erleben und zu lachen gibt“, sagt er heute.

Natürlich gab es Herausforderungen, wie etwa die Umstellung des Wegesystems 2000, die er mit einer kleinen aktiven Gruppe auf den Weg gebracht hat. Auch die Fusion der beiden selbstständigen Vereine Löffingen und Eisenbach zu einer Einheit ist ihm mehr als gelungen. Die Organisation von Veranstaltungen, Gespräche mit der Verwaltung, die Auftritte an der Leistungsschau oder im Internet, die Vertretung des Vereins nach außen – all das hat der frühere Löffinger Stadtmarketingleiter mit gastronomischer Erfahrung perfekt gemeistert.

„Die Vielfalt des Vereins mit den Sparten Wandern, Wegebetreuung, Naturschutz, Jugend und Familie war für mich ein besonderer Reiz“, betont er. „Zumal ich mich hier im Zusammenspiel zwischen Tourismus, Landwirtschaft und Schwarzwaldverein gerade in Bezug auf die Lenkung der Wanderer in der Wutachschlucht aktiv einsetzen konnte.“ Das Kleinod Wutachschlucht in seiner Einmaligkeit zu erhalten und gleichzeitig die Besucherströme zu lenken, ist ein nicht einfacher Spagat auch für den Neuen. Eine weitere Herausforderung für Jens Fischer wird die Verjüngung des Vereins sein, was allerdings kein Phänomen des Schwarzwaldvereins, sondern aller Vereine ist.

Wandern ist wieder in, aber als Mitglied im Schwarzwaldverein? Eine Frage, die Karlheinz Rontke mit einem klaren Ja beantwortet. Allerdings möchte man hier nichts dem Zufall überlassen. Jens Fischer hat schon Ideen, wie man den Verein attraktiver gestalten kann, auch für Familien und für Kinder. So möchte er etwa Fahrradtouren oder Wanderungen mit Kindern anbieten.