Der Neubau auf dem alten Bauhofgelände in der Löffinger Innenstadt und die Sanierung der Räume des Hauses Lebensheimat in Reiselfingen stehen bei Reha-Südwest derzeit im Fokus. Grünes Licht gab es vom Gemeinderat, nun kam dieser Tage auch noch die erhoffte Zuschussbewilligung.
„Löffingen steht hinter unserer Einrichtung“, freut sich der Geschäftsführer von Reha-Südwest Michael Schreiner. Geplant war eigentlich ein Neubau in Titisee-Neustadt, doch von dort kam eine Absage. Anders war es in Löffingen. Der Gemeinderat stimmte den Ausbauplänen zu. Auf dem alten Bauhofgelände zwischen dem Spielplatz und dem Köpfler & Braun-Wohnprojekt soll der Neubau erstellt werden.
Auf einer Fläche von 23.000 Quadratmetern entsteht ein Gebäude für vier Wohngruppen, die für 24 Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause bieten. Von dem idealen Standort aus können die Bewohner, die in familienähnlichen Gruppen zusammenleben, schnell alle wichtigen Infrastrukturpunkte erreichen. Das Gebäude soll über zweieinhalb Stockwerke verfügen.
Die Anlage werde zu einem Gewinn für alle Seiten, wie Michael Schreiner unterstreicht, denn nicht nur eine Kooperation mit dem Altenpflegeheim ist geplant, sondern auch mit Vereinen. Angedacht ist es, in die Raumplanung einen Veranstaltungsraum zu integrieren, der gemietet werden kann. Dieser Raum könnte zum Treffpunkt für Krabbelgruppen, Sport- und Gesundheitskurse oder auch andere Aktivitäten werden. „Der Mehrwert für die Stadt ist nicht unerheblich“, so Schreiner, zumal auch noch 18 Parkplatze – die Hälfte öffentlich – hinzukommen.
Das Konzept sieht auch Platz für eine ambulante Pflege vor, die man sich in den Kreisen von Reha-Südwest gut vorstellen kann. Auf jeden Fall solle der Neubau „Eine Heimat fürs Leben werden“, so der Geschäftsführer. Während im Neubau in Löffingen Menschen mit Beeinträchtigung, aber doch einer gewissen Selbstständigkeit wohnen werden, bleiben die Menschen mit großem Betreuungsbedarf in Reiselfingen. Doch auch dort soll das Gebäude einer Grundsanierung unterzogen werden.
„Hier sind wir gewollt und hier wollen wir auch bleiben“, unterstreicht Schreiner. Im Baarstädtchen freut man sich über das Bauvorhaben. Zum einen bringt es neue Arbeitsplätze, zum anderen Kooperationen und Synergieeffekte, wie gemeinsame Fort- und Ausbildungen. Die kreativen Ideen reichen noch weiter: Etwa denkt man an die Gründung einer gemeinsamen Altenpflegeschule, was für die Stadt Löffingen eine weitere Aufwertung wäre.
Die Kooperation mit Vereinen ist gefestigt. Man freue sich aber immer auf neue Verbindungen, so Michael Schreiner. Das neuste Projekt ist das regelmäßige Fußballspiel, derzeit in der Halle, ab Frühjahr wieder im Fußballkäfig. Seit zehn Jahren besteht die Kooperation mit der Stadtmusik (Kunstkalender) und auch beim Tischtennisclub gehören die Spieler mit Beeinträchtigung schon lange dazu. An Fastnacht besuchen die Gruppen regelmäßig das Haus Lebensheimat in Reiselfingen, auch dies ein Zeichen der Kooperation, Integration und Inklusion.
Derzeit laufen die Planungen auf Hochtouren. Je nach Witterung, so hofft man bei Reha-Südwest, sollen die Baumaßnahmen baldmöglichst beginnen. So könnten bereits im kommenden Jahr die Bewohner im Neubau in Löffingen einziehen. Danach ist die Grundsanierung in Reiselfingen angesagt. Auch hier möchte man den Bewohnern, viele bereits im Seniorenalter, eine zukunftsorientierte Heimat bieten. Bei den Senioren kommen neben den Behinderungen selbst teilweise auch noch Altersbeschwerden hinzu.
Der Neubau von Reha-Südwest in Löffingen ist mit 7,2 Millionen Euro geplant. Trotz der schwierigen Lage erwarte man einen hohen Förderanteil, so Michael Schreiner. Dieser Tage kam nun die Zusage für die beantragten Zuschussmittel. Das Sozial- und Integrationsministerium gab bekannt, dass knapp 800.000 Euro Haushaltsmittel sowie knapp 750.000 Euro Ausgleichsabgabe für das Projekt in Löffingen fließen. Zusätzlich erhält Bauherr Reha-Südwest für den Neubau mit inklusiver Seniorenbetreuung weitere 42.400 Euro an Landesmitteln.