In Löffingen ist Marian Mayer der Held
Der Held des Tages und der Fastnacht 2024 ist Marian Mayer. Bereits beim ersten Mal schaffte er es, hoch in der Luft die Sicherungsseile zu kappen. Stolz führten die Zwanziger ihren Narrenbaum auf den Lataschrieplatz, um ihn unter großem Hallo des närrischen Volkes aufzustellen.
„Rechte Hand aufs linke Herz“, so beginnt der Schwur der Zwanziger auf die Laterne und die Löffinger Fasnet. Doch in diesem Jahr gab es noch eine Besonderheit. Der neue Fässlewagen wurde mit Freibier eingeweiht.
Der Vorgänger dieses Wahrzeichens der Löffinger Fasnet war erstmals 1969 im Einsatz.

Nach dem der TÜV nun Einspruch einlegte, musste ein neues Gefährt her. Dieses ist nun TÜV-geprüft, hat seine Junggernfahrt schon hinter sich und ist sogar noch etwas größer geworden, sodass jeder der Laternenbrüder, vielleicht auch mal eine Laternenschwester, genügend Platz zum Schaukeln hat.
Denn erst wenn ein Jugendlicher (Zwanziger) unter dem Narrenbaum auf die Laterne ist, gehört er zum erlauchten Stamm der Laternenbrüder-Gemeinschaft. Der Schwur auf die Laterne vor dem närrischen Volk ist legendär, aber auch in der heutigen Zeit von Wichtigkeit. Hier schwören die Jugendlichen sich wie „Menschen aufzuführen“.

Seit der Eingemeindung zählen alle Zwanzigjährigen der Kernstadt und der Ortsteile zu den Zwanzigern. Sie sind durch den blauen Fuhrmannskittel, die rote Hose und das große Holz-20er-Schild um den Hals erkennbar. Die Einweisung was die Pflichten eines Zwanzigers sind, werden ihnen vom 20er-Beauftragten André Werner beigebracht.
Während die meisten Narrenvereine „Hans blie do“ als Narrenmarsch haben, kann die Narrenhochburg Löffingen einen eigenen Narrenmarsch vorweisen. Er wurde, so wie die Musik für die legendäre Walpurgisnacht von Hermann Regner 1981 komponiert. Der Text stammt von der Löffinger Persönlichkeit Josef Bayer, der sich nicht nur im Stadtrat, sondern auch an der Fastnacht so als Hexe einbrachte.
In Dittishausen sind zwölf Damen unterwegs
Der Schmutzige Dunschdig gehört zahlreichen kleinen kreativen Gruppen, die der Straßenfasnet ihr Gesicht verleihen. Seit über 30 Jahren sind diese zwölf Dittishauser Damen im Löffinger Ösch unterwegs.

Gleich drei Generationen, vereint mit immer sehr kreativen Ideen. Heuer waren sie als Spacegirls mit Mäuschen anzutreffen. Der Jüngste der Gruppe ist gerade einmal acht Wochen alt, die älteste Teilnehmerin 64 Jahre. Während die Kinder bereits am Morgen schon mit der Narrenschar unterwegs warem und Fastnacht genossen, hatte die Ortsvorsteherin Annette das Rathaus noch bis zum Mittag in der Hand. Doch dann gab es für die Dittishauser Narren kein Halten mehr und sie stürmten das Rathaus.

In Reiselfingen geht es in die Kiste
Der Ortsvorsteher kommt in die Kiste – so heißt es am Nachmitag des Schmutzige Dunschdig in Reiselfingen. Auch in diesem Jahr musste sich Ortsvorsteher Martin Lauble dieser Tradition beugen. Die Goris und Münzlochgeister nahmen ihm den Rathausschlüssel ab und trugen ihn aus dem Rathaus.

Unter großem Hallo der vielen Schaulustigen wurde er in den Karren verfrachtet. Angeführt von der Musikkapelle ging es dann durch den Ort. Martin Lauble nahm die Prozedur gelassen hin, hat er doch Erfahrung. Bis am Abend wird er wieder befreit sein, um dann am Hemdglonkerumzug wieder dabei zu sein.
In Göschweiler herrscht Wehmut
Trotz der heiteren Stimmung herrscht etwas Wehmut bei den Göschweiler Narren, war es nach vielen Jahren die letzte Entmachtung ihres Manfreds. Seit 1999 holten sie in jedes Jahr aus dem Rathaus nehmen, ihm den Schlüssel ab, um bis zum Aschermittwoch zu regieren.

Bereits am Morgen waren die Hexen und Hansele unterwegs um die Schüler zu befreien Mit dem entmachteten OV ging es am Nachmittag auf den Latscharieplatz, um den Narrenbaum zu stellen, das Zeichen der Fasnet. Mit dem Hemdlonkerumzug endet der Schmutzige Dunschdig in Göschweiler. Am Freitag findet der Bunte Abend der Göschweiler Vereine statt.
In Seppenhofen geht‘s zu den Burgers
Auch in Seppenhofen wurde der Narrenbaum aufgestellt. Bereits am Morgen sind es verschiedene Gruppierung, die sich in der Halle bei Paul Wolbert treffen, um die letzten Vorkehrungen für das Stellen des Narrenbaums zu treffen. Nach der Befreiung der Kindergartenkinder führte der närrische Lindwurm mit dem Narrenbaum durch den Ort.

Traditionsgemäß ging es dann zu Burgers, welche die Werkstatt schon in einen Narrentempel verwandelt hatten. Bei diesem Narrentreff fand man viele kleine Gruppen, die schon seit Jahren gemeinsam am Schmutzige unterwegs sind. Gestärkt führt der Weg der Seppenhofer Narren dann nach Löffingen, um auch dort das Aufstellen des Narrenbaums und die Vereidigung der 20-er zu verfolgen.

Bachheim: Piraten und Müller Hand in Hand
Traditionell treffen sich die Bachheimer Narren, der Elferrat, die Müller und Müllerinnen und die Piraten zusammen mit dem Musikverein im Narenhisli. Gemeinsam ging es auch dieses Jahr, in die Schule, um die Schüler zu befreien.
Zuvor schon feierten die Schüler und die Kindergartenkinder eine tolle Party. Bevor das Rathaus gestürmt wurde, wurden die Unadinger Schüler mit dem närrischen Lindwurm noch zum Bahnhof gebracht.
Letztmals, nach zehn Jahren, übergab Ortsvorsteherin Petra Kramer den Rathausschlüssel an Narrenvater Clemens Dienstberger. Dieser hatte für die Kommunalpolitik einen ganzen Katalog an Wünschen. Angefangen vom Spielplatz, der Touristen-Toilette bis zur Brücke über die Wutach.

Unadingen: Ortschaftsräte sind Wahlfänger
Erstmals übernahm Volker I. das Narrenzepter. Zusammen mit dem Narrenpolizist Franz Herrling entmachtete Volker Oschwald Ortsvorsteherin Kathrin Kramer und den Ortschaftsrat.

Diese hatten sich als Wahlfänger verkleidet, angelehnt an die kommenden Ortschaftsratswahlen. Dazu hatten sie auch eine interessante Umfrage dabei, wie man den Ort noch schöner machen kann. Da ging es um den Umweltschutz, um die derzeitige Verkehrssituation, um die eigene Einschätzung und einen närrischen Appell, warum die Bürger wählen sollten.
Dass die Wahlfänger in den Friesennerzen und Angeln die Umfrage durch die närrische Brille betrachten, konnte man bei den Antworten sehen. Mit dieser Erkenntnis ging es mit Musikverein, Stiefelgarde, den beiden Urhexen, Wolfgalgenhexen und Hansele zur Bürgerhalle.

Hier warteten die Kinder schon ungeduldig, um den neuen Narrenvater mit Hanselesprüchle und Tänze aus dem Wilden Westen zu beeindrucken. Als zu den Kindergartenkindern auch noch die Grundschüler dazu kamen, war die Fasnetparty perfekt.
Gemeinsam zog man dann zum Bahnhof, um die Bachheimer Schüler an den Zug zu begleiten.
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Ho Narro, Narri Narro! So läuft die Fasnacht in unserer Region