Löffingen Vielfältig engagiert ist der katholische Frauenkreis Löffingen. Nach dem Morgenlob mit gemeinsamem Frühstück steht nun am Sonntag, 6. April, der Suppensonntag für das Bischöfliche Hilfswerk Misereor an.

Dieser Misereor-Sonntag wird schon seit über 20 Jahren in Löffingen mit einem Suppenessen verbunden. Allerdings war die Suppe früher nicht ganz so reichhaltig, und es gab keine vegetarische Variante. Auch der süße Nachtisch wurde erst später eingeführt. „Glaube, Kommunikation, soziales Engagement“ – all dies vereint der Suppensonntag, so die Vorsitzende des katholischen Frauenkreises, Rita Rosenstiel. Wer nun aber glaubt, eine Suppe sei mal eben so schnell gekocht, der irrt, wenn er das Prozedere in Löffingen verfolgt.

Dank der großzügigen Spende von Wolfram und Eva Wiggert vom Haslachhof – im vergangenen Jahr waren es acht Kilogramm bestes Bio-Rindfleisch – ist die Fleischbrühe schon herausstechend, die noch mit ordentlich Butter verfeinert wird. Das Rezept der Löffinger Suppen stammt von Rita Dietrich, der ehemaligen Pfarrhaus-Haushälterin. Das Löffinger Suppen-Sonntagsrezept ist gemüsetechnisch nicht nur vielfältig und gesund, sondern sieht auch noch sehr ansprechend aus. So werden 2,5 Kilogramm Lauch in einer Größe von 0,6 Millimetern geschnitten. Weißkraut: 3,5 Zentimeter, Sellerie: einen Zentimeter dick, Kohlrabi und Karotten haben eine Dicke von 1,2 Zentimetern. Blumenkohl und Brokkoli kommen in Röschen dazu, „das Auge muss mitessen“, so das Motto von Rita Dietrich.

Zuhause schnippeln die Damen Ursula Conzelmann, Heidi Duttlinger, Gretel Kaltenbach, Regina Krupp, Sabina Link, Marianne Maier, Renate Meder, Marlene Münzer, Sabina Link, Uli Rheiner und Dorothea Schlatter knapp 18 Kilogramm Gemüse, hacken Zwiebeln, Schnittlauch oder Petersilie. Nicht nur, dass die Gemüsezutaten penibel abgewogen und geschnitten werden, es gibt auch einen ganz genauen Zeitplan, wann das Gemüse in die Fleischbrühe kommt, damit es bissfest bleibt. Während in der Küche der Rosenstiels die Fleischbrühe von Rita und Rita Dietrich gekocht wird, sorgt Eva Wiggert für das Bio-Rindfleisch. So werden 70 Liter Gemüse-Fleisch-Suppe hergestellt. Für die sechs Liter vegetarische Variante ist Jutta Knöpfle verantwortlich.

Die Nachspeise – Pudding mit Aprikosengrütze – entsteht ebenfalls in Rosenstiels Küche. Thomas Rosenstiel ist der Puddingkoch und unterstützt die Rita Rosenstiel und Rita Dietrich beim Dessert. Aus elf Litern Milch wird der Pudding gekocht, zudem werden fünf Liter Grütze hergestellt, das reicht für 70 Portionen, so die Vorsitzende des Katholischen Frauenkreises. „Obwohl es schon ein mega Aufwand ist, stellen wir uns sehr gerne dieser so wichtigen Misereor-Aktion und hoffen, dass viele Gäste kommen, um zu genießen und danach zu spenden“, sagt sie. Das Suppengeschirr bekommen die Damen immer von der Lebensheimat zur Verfügung gestellt.

Während Suppe und Nachspeise in Löffingen am Sonntag, 6. April, nach dem Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Kaplanei serviert werden, heißt es in Unadingen in Kramers Stall bereits am Freitag zwischen 14 und 18 Uhr: auf zur Kaffeepause. Claudia Ketterer backt acht Hefe-Zöpfe mit Rosinen- und Nussfüllung. Um die sieben Kilogramm Mehl zu verarbeiten, beginnt ihr Arbeitstag schon früh, nachmittags hilft Ehemann Hubert kräftig mit. „Seit 2008 ist dies für uns ein Familienprojekt geworden. Wir sind immer sehr froh, dass nicht nur viele Unadinger kommen, sondern auch Auswärtige, um dieses soziale Projekt zu unterstützen“, sagt sie. Zum Hefezopf gibt es Kaffee, Cappuccino oder Tee.