Mönchweiler – Wie schnell fahren die Autofahrer am Ortseingang von Mönchweiler im Bereich des Netto-Marktes tatsächlich? Dieser Frage ging die Gemeindeverwaltung in den vergangenen Wochen mit sowohl beruhigenden als auch erschreckenden Erkenntnissen an drei Messpunkten auf den Grund.

Auf Höhe des Hauses an der Hindenburgstraße 2 werden die Autofahrer derzeit rund um die Uhr durch eine Geschwindigkeitsmessanlage auf ihr gefahrenes Tempo hingewiesen. Die Anlage erfasst die Geschwindigkeiten sowohl für die in die Gemeinde hineinfahrenden als auch für die in Gegenrichtung herausfahrenden Fahrzeuge und speichert diese. Der Messpunkt am Ortseingang war neu aufgestellt worden, weil sich eine Anwohnerin aus dem Gebiet Kälberwaid massiv über den noch immer bestehenden Verkehrslärm beschwert hatte.

Hauptamtsleiter Sebastian Duffner stellte die Ergebnisse für den Zeitraum vom 20. Dezember bis 10. Januar vor. Dabei wies er darauf hin, dass die Messanlage die Geschwindigkeit zwar schon früh anzeige, die wirkliche Erfassung und Speicherung finde aber mit Verzögerung und erst auf Höhe der Tafel statt. Bei den in die Gemeinde einfahrenden Fahrzeugen liege die Durchschnittsgeschwindigkeit an dieser Stelle bei 30,1 Kilometern pro Stunde, die der ausfahrenden Fahrzeuge dagegen bei 42,1 Kilometern pro Stunde. Gemessen wurden insgesamt rund 62.400 einfahrende und rund 49.000 ausfahrende Fahrzeuge.

Höchstgeschwindigkeit bei 118

Erschreckend ist allerdings die gemessene Geschwindigkeit einiger weniger Fahrzeuge. Hereinfahrend war der Schnellste mit 110 Kilometer pro Stunde unterwegs, 30 Fahrzeuge (0,06 Prozent) fuhren schneller als Tempo 70. Ausgehend war der Schnellste sogar mit 118 Kilometern pro Stunde unterwegs, 713 (1,14 Prozent) fuhren schneller als Tempo 70. Die für eine solche Überschreitung im extrem gefährlich hohen Bereich möglichen Bußgelder von 843,50 Euro verbunden mit drei Monaten Fahrverbot halten viele im Gemeinderat von Mönchweiler für deutlich zu niedrig.

Dennoch ist für Hauptamtsleiter Sebastian Duffner die im Wesentlichen gefahrene Geschwindigkeit „im grünen Bereich“. Tempoüberschreitungen hielten sich „definitiv im Rahmen“. Ankommend halten sich entsprechend den Messungen rund 60 Prozent der Fahrer an Tempo 30, weitere 26 Prozent fahren maximal 40 Kilometer pro Stunde. Ausfahrend halten sich allerdings nur knapp 13 Prozent an das an der Messstelle noch geltende Tempo 30. Weitere 35 Prozent fahren immerhin maximal 40 Kilometer pro Stunde. Ortsauswärts werde an dieser Stelle schon wieder beschleunigt, so Duffner.

In der Ortsmitte langsamer

Weiter in der Ortsmitte, auf Höhe des Hauses an der Hindenburgstraße 18, wurde vom 29. August bis 7. Dezember gemessen. An dieser Stelle waren die Autofahrer langsamer als am Ortseingang unterwegs. In Richtung Königsfeld fuhren sie hier mit durchschnittlich 25,4 Kilometern pro Stunde, in Richtung Villingen mit durchschnittlich 28,2. Die von einzelnen Fahrern gefahrene Höchstgeschwindigkeit betrug in Richtung Königsfeld 76 Kilometer pro Stunde, in der Gegenrichtung aber auch hier 117 Kilometer pro Stunde. Weit über 90 Prozent aller Autofahrer waren an dieser Stelle aber mit maximal Tempo 40 unterwegs.

Ein ähnliches Bild wie auf der Höhe des Hauses Hindenburgstraße 18 ergab sich vom 17. September bis 7. Dezember an einem Messpunkt in der Fichtenstraße, wo eine zweite Tafel zum Einsatz kam. Auch dort hielt sich die weit überwiegende Zahl der Autofahrer an das vorgegebene Tempolimit. Nur Einzelne verwechselten Gas mit Bremse.

Die Reduzierung auf Tempo 30 in der Hindenburgstraße habe aus Sicht der Gemeindeverwaltung „auf jeden Fall einen Mehrwert“, erklärte Sebastian Duffner. Die Temporeduzierung habe sich auf jeden Fall gelohnt. Die Autofahrer seien in der Ortsdurchfahrt langsamer als vor der Reduzierung auf Tempo 30 und seien damit auch leiser unterwegs.

Gemeinderat Ralph Kaltenbach regte nach der Vorstellung der Ergebnisse an, die Messtafel weiter am Ortseingang zu belassen. Das werde man die kommende Zeit tun, bestätigte Bürgermeister Rudolf Fluck. Allerdings gebe es auch Anfragen aus anderen Straßen im Gemeindegebiet. Andreas Staiger hätte gerne Vergleichswerte einer Messung ohne Anzeige der Geschwindigkeit, um die erzieherische Wirkung der Anzeige besser einschätzen zu können. „Ich kann mir vorstellen, dass das Ergebnis dann anders aussieht“, vermutet er.