Mönchweiler Die Gemeinde Mönchweiler baut seit Jahren auf eine kontinuierliche Sozialraumentwicklung. Die Vision einer sorgenden Gemeinde ist für Mönchweiler nicht nur ein Leitbild, sondern gelebte Praxis. Das ist auch im Landkreis nicht unbemerkt geblieben. Generationenhilfe, Zukunftsausschuss, Kinderhaus, Schule, Einbindung des Ehrenamtes und einiges mehr dienen über die Gemeinde hinaus als Vorbild für andere.

Doch auch was gut ist, kann immer noch verbessert werden. Mönchweiler wird deshalb jetzt zu einem Modellsozialraum des Landkreises. Im Projekt „Mönchweiler – eine sorgende Gemeinschaft“ wird untersucht, wie die Kooperation mit öffentlichen und freien Sozialträgern noch weiter verbessert werden kann und wie die Gemeinde davon profitieren kann.

Wolfgang Hauser, verantwortlicher Amtsleiter für die Sozialplanung im Landratsamt, lobte in dieser Woche in der Sitzung des Gemeinderates, wie sich Mönchweiler längst den Herausforderungen des demografischen Wandels stelle und dafür auch einiges Geld in die Hand genommen habe.

Bei einer Auftaktveranstaltung zum Modellprojekt beschrieben jüngst etliche Sozialträger, wie sich ihnen Mönchweiler und seine Sozialraumentwicklung darstellt. Dabei gab es sehr viel Lob für die Gemeinde. Das habe ihn fast zu Tränen gerührt, gab Bürgermeister Rudolf Fluck zu.

Er wisse, es sei gut, was man in Mönchweiler mache, aber dass das auch außerhalb so wahrgenommen werde, habe er so nicht erwartet, sagte der Bürgermeister. Die Gemeinde Mönchweiler verfolge „seit vielen Jahren eine klare Vision: Ein Sozialraum, der allen Generationen ein gutes Leben ermöglicht – in Sicherheit, Teilhabe und Würde.“

Ohne Hauptamt geht es nicht

Klar ist für ihn, dass das, was Mönchweiler einbringe, sowohl gesellschaftlich wie auch am Ende durch zum Beispiel den Zuzug von Familien finanziell einen Vorteil bringe. Das bestätigte so auch Wolfgang Hauser. Klar ist aber auch, dass diese Entwicklung in Mönchweiler nur im Miteinander von Rathaus, Gemeinderat und Bevölkerung erfolgen konnte. Entscheidend vorausgegangen sei zunächst Rudolf Fluck, stellte Gemeinderat Wolfgang Eich lobend fest. Andreas Staiger ergänzte, nicht alles könne durch Ehrenamtliche erledigt werden. Nur weil hauptamtliche Kräfte wie Bürgermeister und Bürgerkoordinatorin vorangehen, könne es funktionieren.

Dazu gehört aber auch die enge Zusammenarbeit mit den öffentlichen und freien Sozialträgern, die in vielen Bereichen helfen und unterstützen. Wie das noch besser geschehen kann, wird jetzt im Modellsozialraum untersucht.

Der Schwerpunkt soll dabei auf zwei Bereichen liegen, in denen es in Mönchweiler noch Verbesserungsbedarf gibt. Erster Bereich ist der Bereich Kinder, Jugend und Familie. Hier sollen unter anderem mit Jugendhilfeträgern, Jugendamt, Kindertagesbetreuung, Schulsozialarbeit sowie die Kinder und Jugendlichen mit einbezogen werden. Zweiter Bereich ist der Bereich Beratung, bei dem Bürgerkoordinatorin Stefanie Münch, die kirchliche Sozialberatung und die Sozialdienste des Landratsamtes weiter miteinander vernetzt werden sollen.

Die Bürgerkoordinatorin berichtet

Die Beratung nimmt bei der Bürgerkoordinatorin bereits jetzt einen beachtlichen Teil ihrer Arbeit ein, kann aber mit Unterstützung und durch die Informationen der Sozialträger optimiert werden. Das wurde sowohl beim Jahresbericht von Stefanie Münch als auch aus den Ausführungen von Wolfgang Hauser deutlich.

Auf gut 100 ehrenamtliche Helfer, den Herzensmenschen, wie sie die Helfer nennt, kann sie bei den Projekten und Angeboten der Generationenhilfe mittlerweile bauen. Dem Gemeinderat berichtete sie zudem, wie bei der Generationenhilfe die Qualitätssicherung für die geleisteten Arbeiten erfolgt, wie sich die Finanzen darstellen und welches Plus es für die Herzensmenschen gebe. Finanzieren kann sich die Generationenhilfe aus Zuschüssen von Land, Gemeinde und Pflegeversicherung sowie aus Spenden.

Rund 1750 Stunden leistete die Generationenhilfe im vergangenen Jahr im Bereich der häuslichen Betreuung, 610 im Fahrdienst inklusive der Schülerfahrten zur Nachsorgeklinik Tannheim, 302 beim Mittagstisch, 108 ab April beim Fitnessprogramm „Fünf Esslinger“, 20 beim Dorftreff und 85 als Beratungsstelle. Dafür, dass auch sie selbst sich über das eigentliche Maß ihrer hauptamtlichen Arbeit hinaus besonders engagiere, erhielt Stefanie Münch seitens des Gemeinderates ausdrücklichen Dank.

Bürgermeister Rudolf Fluck betont im Hinblick auf die gesamte Sozialraumentwicklung in Mönchweiler: „Wir bleiben dran. Für die Menschen, die hier leben. Für ein Mönchweiler, das nicht nur schöner ist – sondern auch stärker, vielleicht auch gerechter und aber sicher menschlicher.“