Die Musiker des Musikvereins Mönchweiler können es kaum abwarten, bis sie ihre Probenarbeit wieder aufnehmen können. Eine neue Verordnung des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums stellt in Aussicht, Konzerte wieder planen zu können und die Probenarbeit aufnehmen zu dürfen.
Vorlage vom Blasmusikverband
Voraussetzung dafür ist, dass der Verein ein detailliertes Hygienekonzept ausarbeitet, das durch die Gemeindeverwaltung genehmigt wird. Eine entsprechende Vorlage des Blasmusikverbandes gibt es. Sie muss nun auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Test-Treffen erst mal ohne Instrumente
Am Dienstagabend kamen deshalb die Mönchweiler Musiker auf der Bühne der Alemannenhalle, ihrem regulären Probenraum, zu einer Probe ohne Instrumente zusammen. Sie wollten sehen, ob sich die Vorgaben umsetzen lassen.

Der Anfang ist noch leicht
Unkompliziert und leicht zu realisieren war der erste Schritt: Das Betreten und Verlassen des Probenraums ist für alle Musiker nur mit 1,5 Metern Abstand sowie Mund-Nasen-Schutz zulässig. Handwaschbecken und Handdesinfektionsmittel stehen parat und werden pflichtgemäß genutzt.
Abstand halten ist die eigentliche Herausforderung
Dann wurde es allerdings komplizierter. Genaue Abstandvorgaben sind einzuhalten, denn beim Musizieren werden verstärkt Aerosole freigesetzt, die durch die Instrumente in der Luft verwirbelt werden. Alle Musiker müssen so sitzen, dass von Stuhlmitte zu Stuhlmitte jeweils zwei Meter Abstand besteht. Vom Dirigenten zu den Musikern sollen dies sogar 2,5 Meter sein.

Raum muss genau vermessen werden
Dirigent Thomas Riedlinger griff deshalb am Dienstagabend zum Zollstock statt zum Taktstock. Fein säuberlich wurde der zur Verfügung stehende Raum vermessen. Rücksicht muss dabei auch auf die einzelnen Instrumentengruppen genommen werden, die in einem Orchester ihren vorgegebenen Platz haben.
Bei Familienmitgliedern geringerer Sicherheitsabstand nötig
Zugute kommt dem Orchester bei der Umsetzung der Vorgaben, dass zum Teil mehrere Familienmitglieder gemeinsam beim Musikverein Mönchweiler musizieren. Hier kann der Mindestabstand geringer sein.
Die vorgegebene Raumhöhe muss zudem mindestens 3,5 bis vier Meter betragen. Auf der Bühne der Alemannenhalle ist dies problemlos gegeben.
Etliche Zeit später ist das Puzzlespiel geschafft. Für 26 Musiker gibt es auf der Bühne der Alemannenhalle Platz zum Proben. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir diesen großen Probenraum haben“, betont dann auch Vorsitzender Rolf Förnbacher.

Wenn dann hoffentlich schon bald mit Instrumenten geprobt werden kann gibt es neben den allgemeinen Hygienevorschriften weitere Vorgaben: Die Schlagzeuger dürfen beispielsweise ihre Schlägel nicht austauschen. Noten dürfen nur mit Handschuhen verteilt werden – oder noch besser: Jeder bringt seine Noten von zu Hause mit. Und das Kondenswasser der Instrumente muss mit Einwegtüchern oder -schalen aufgefangen werden.
Regelmäßiges Lüften unverzichtbar
Proben dürfen die Musiker zudem nur bei regelmäßiger Lüftung des Probenraums. So mancher Nachbar wird deshalb bei den Proben in den Genuss von Auszügen des Programms des geplanten Weihnachtskonzertes kommen.
Genehmigung der Gemeindeverwaltung erforderlich
Möglichst bald möchten jetzt Vorsitzender Rolf Förnbacher und Schriftführerin Marlene Nopper mit der Gemeindeverwaltung die Genehmigung des Hygienekonzeptes besprechen. Wenn alles rund läuft, sollen ab 30. Juni wieder echte Proben mit Instrumenten möglich sein.
Hoffen aufs Weinfest im Herbst
Daumen gedrückt werden beim Musikverein Mönchweiler außerdem noch, dass für Herbst geplante Weinfest in der Alemannenhalle stattfinden kann. Der Verein ist auf die Einnahmen aus seinen Festen angewiesen, um seine laufenden Ausgaben beispielsweise für die Ausbildung der Jugend und für den Dirigenten zu bestreiten.
Bereits der Ausfall des Vatertagsfestes riss ein Loch in die Kasse. „Wenn das Weinfest zugelassen wird, wird es auf jeden Fall stattfinden. Wir brauchen das Geld“, betont deshalb Vorsitzender Rolf Förnbacher.