Mönchweiler – Vor 50 Jahren bewies die Feuerwehr Mönchweiler viel Weitsicht, letztlich war ihre Idee aber auch aus der Not heraus geboren: Zur Sicherung des Nachwuchses gründeten die Männer der Feuerwehr Mönchweiler eine Jugendfeuerwehr.

Erster Jugendwart war damals für zehn Jahre Horst Förnbacher. Er erinnert sich: „Wir hatten ein Loch von zehn oder zwölf Jahren, in denen wir kein neues Mitglied mehr für die Aktivität gewinnen konnten. Wir mussten etwas machen.“

Die eigentliche Initiative zur Gründung der Jugendfeuerwehr sei von Alfred Joos gekommen, berichtet Horst Förnbacher weiter. Alfred Joos, ebenso wie Horst Förnbacher bereits gestandener Feuerwehrmann, wurde stellvertretender Jugendleiter. Beide bauten die Jugendfeuerwehr Mönchweiler auf.

Sie waren eine der ersten

Jugendfeuerwehren waren damals im Kreis noch die Ausnahme. Villingen habe eine gehabt und Schonach auch, sagt Horst Förnbacher. Er ist noch heute in der Altersmannschaft der Feuerwehr Mönchweiler tätig.

Dass die Idee der Nachwuchssicherung funktionierte, steht fest. Die meisten der heutigen Aktiven kommen in Mönchweiler aus der Jugendfeuerwehr. Auch die meisten der 22 Jugendlichen, die am 25. Juni 1974 zur ersten Probe der neu gegründeten Jugendfeuerwehr kamen, traten später in die aktive Wehr ein.

Damals wie heute erfüllt die Jugendfeuerwehr aber nicht nur die Aufgabe der Nachwuchssicherung für die aktive Wehr. Das ist der heutigen Jugendwartin Lea Wimmer und ihrer Stellvertreterin Jasmin Zoll gemeinsam mit dem gesamten Leitungsteam der Jugendfeuerwehr Mönchweiler wichtig und das war auch für Horst Förnbacher und Alfred Joos vor 50 Jahren wichtig.

„Feuerwehrtechnische Dinge wie die einzelnen Geräte kennen und anwenden lernen, einsatzähnliche Situationen nachstellen und erproben, Funken und Erste Hilfe üben wir regelmäßig“, beschreibt Lea Wimmer die fachliche Ausbildung der Jugendfeuerwehr. „Aber auch Spaß und Kameradschaft haben einen hohen Stellenwert“, sagt sie weiter. Deshalb stehen beispielsweise gemeinsame Zeltlager mit anderen Jugendfeuerwehren des Kreises, Sternfahrten und beispielsweise Schwimmwettkämpfe regelmäßig im Kalender. Jugendliche lernen dabei, dass man vor allem in der Gruppe stark ist und dass man sich auf seine Kameraden verlassen können muss.

Zwölf Mitglieder, darunter fünf Mädchen und auch sieben Jungs, zählt die Jugendfeuerwehr Mönchweiler heute. Eine Gruppe, die mit ihrer Größe und Lebhaftigkeit ihre Leiter ordentlich auf Trab hält. Ab zehn Jahren dürfen Kinder bei der Jugendfeuerwehr in Mönchweiler mitmachen. Alle zwei Wochen dienstags von 18.30 bis 20.30 Uhr trifft sich die Jugendfeuerwehr zu ihren gemeinsamen Abenden.

So wird gefeiert

Am Samstag, 22. September, richtet die Jugendfeuerwehr Mönchweiler die Sternfahrt für alle Jugendfeuerwehren des Landkreises aus. Die Sternfahrt kann man sich vorstellen wie eine Schnitzeljagd. Im Ort werden verschiedene Stationen aufgebaut, welche die einzelnen Jugendfeuerwehren dann abfahren und Aufgaben bewältigen müssen. Dafür gibt es Punkte. Die Jugendfeuerwehr mit der höchsten Punktzahl gewinnt. Den Abschluss bildet ein gemeinsames Essen. Anlässlich der Sternfahrt werden an diesem Tag viele Feuerwehrfahrzeuge durch und rund um Mönchweiler zu sehen sein. Zuschauer sind eingeladen, das Geschehen an den verschiedenen Stationen zu verfolgen.

Die Geschichte der Jugendfeuerwehr Mönchweiler ist von Erfolgen geprägt

  • Die 1970er-Jahre: Zur ersten Probe der neu gegründeten Jugendfeuerwehr kamen am 25. Juni 1974 22 Jungs zusammen. Bereits ein Jahr nach Gründung konnten zwei Mitglieder in die aktive Wehr übernommen werden. Bei mehreren Pokalwettkämpfen bewiesen Mitglieder der jungen Jugendfeuerwehr, dass sie in kurzer Zeit beachtliches Wissen und Können erlangt hatten.
  • Die 1980er-Jahre: Im Rahmen eines Kreiszeltlagers in Mönchweiler wurde 1984 der erste Pokalwettkampf gewonnen. In den Jahren 1985 und 1987 folgten die ebenfalls erfolgreichen Plätze zwei und drei. 1988 und 1989 kamen weitere Pokalsiege hinzu.
  • Die 1990er-Jahre: 1990 qualifizierte sich die Jugendfeuerwehr Mönchweiler erstmals für einen Landesentscheid, von dem sie mit einem hervorragenden dritten Platz heimkehrte. Zum sächsischen Spitzkunnersdorf pflegte die Gemeinde Mönchweiler nach der Wende gute Beziehungen. Die Jugendfeuerwehr besuchte ihr Kollegen dort im Jahr 1991. 1991 bis 1994 beherrschte die Jugendfeuerwehr die Pokalwettkämpfe des Kreises. 1999 wurde das 25-jährige Bestehen mit einem Festakt in der Aula gefeiert. Außerdem gab es aus diesem Anlass eine Großübung am Reitstall.
  • Die 2000er-Jahre: Die erste Rodelnacht am Sportplatz lockte auf Einladung der Jugendfeuerwehr viele Besucher an den Rodelhang. Anlässlich des Kreisjugendfeuerwehrtages in Mönchweiler gab es 2004 eine große Übung an der Schule. Bei den Maifesten der Feuerwehr zeigte die Jugendfeuerwehr immer wieder ihr Können.
  • Die 2010er-Jahre: Mit einer besonderen Attraktion wartete die Jugendfeuerwehr im Jahr 2011 auf: Im Rahmen des Kinderferienprogramms wurde am Rodelhang eine riesige Wasserrutsche aufgebaut. 2014 feierte die Jugendfeuerwehr ihr 40-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Alemannenhalle und einer historischen Schauübung, bei der die Altersmannschaft der Mönchweiler Feuerwehr auch die 100 Jahre alte historische Spritze präsentierte.