Bislang ist Mönchweiler ganz passabel durch die Corona Pandemie gekommen. Davon sind Bürgermeister Rudolf Fluck und Hauptamtsleiter Sebastian Duffner überzeugt und darauf sind sie auch ein wenig stolz. Sie wissen, dass ein Quäntchen Glück daran einen gewissen Anteil hatte, sie sagen aber auch: „Wir haben immer vorausgeschaut, gehandelt und haben nichts ausgesessen.“

Doch auf was gründet diese Aussage der Gemeindeverwaltung? Welche Maßnahmen erfolgten in Mönchweiler anders als in anderen Gemeinden? Ein Erklärungsversuch.

  • Organisation: Gleich zu Beginn der Pandemie wurde in Mönchweiler ein Führungsstab, bestehend aus zwei Teams – um im Ausfall handlungsfähig zu bleiben – mit Vertretern der Verwaltungsspitze, den Bürgermeisterstellvertretern, von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Bauhof gebildet. Notwendige Maßnahmen wurden hier beschlossen und koordiniert. Die Rathausmannschaft wurde für mehrere Wochen ebenfalls in zwei Teams aufgeteilt. Der Stützpunkt der Generationenhilfe erhielt in einer früheren Arztpraxis ein eigenes Büro.
  • Früh gehandelt: Bereits Anfang April vergangenen Jahres, unmittelbar nach dem Beginn der Pandemie, verhängte die Gemeinde zum Schutz der Bewohner vor Kontakten nach außen für einige Zeit eine Ausgangssperre für die Seniorenwohngruppe im Wohnpark. Weil vielfach auch das verhängte Besuchsverbot für die Anlage ignoriert wurde, errichtete die Gemeinde als Träger der Einrichtung einen Bauzaun. Feuerwehr und Rotes Kreuz unterstützten die Gemeinde bei den Zugangskontrollen. Ähnliche Vorgaben des Landes folgten erst später. Ein Corona-Ausbruch in der Seniorenwohnanlage konnte bis heute verhindert werden.
  • Gute Zusammenarbeit: Bereits damals zeigte sich, dass Gemeindeverwaltung, Feuerwehr und Rotes Kreuz sehr gut zusammenarbeiten. Sei es bei der Kontrolle der Kontaktbeschränkungen oder erst jüngst beim Impfaktionstag in der Alemannenhalle. Helfer von Feuerwehr und Rotem Kreuz waren ebenso wie außerdem auch die Mitarbeiter des Gemeindebauhofs über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinaus immer parat, wenn die Gemeindeverwaltung um Unterstützung bat.

Ebenfalls zu Beginn der Pandemie wurden im Rathaus Masken an die Bevölkerung ausgegeben. Dank der Unterstützung mehrerer Frauen, die fleißig an der Nähmaschine saßen, konnte dies kostenlos erfolgen. Spenden aus dieser Aktion gingen an das Kinderhaus.

  • Harte Linie: Manche Regelung von Bund und Land wurde mitunter strenger ausgelegt als in anderen Gemeinden. So musste beispielsweise der Musikverein sein „Essen-to-go“ am Vatertag absagen, weil die Gemeinde die Küche der Alemannenhalle nicht zur Verfügung stellte. Rudolf Fluck sagt: „Wir haben während der gesamten bisherigen Dauer der Pandemie immer schon weitergedacht und überlegt, was welche Folgen haben kann.“ Erste Überlegungen, wie man die Vereine nun finanziell unterstützen könne, gebe es bereits.
  • Eigeninitiative: Der Impfaktionstag sei bereits vor einem halben Jahr angedacht gewesen, berichtet Fluck. „Uns war von Anfang an klar, dass wir solch eine Aktion möglichst bald auf die Beine stellen wollen. Jetzt konnten wir das als eine der ersten Gemeinden umsetzen.“ Ebenso sei man zu Beginn des Jahres auch beim Impfangebot für die Senioren verfahren. Unter den Bürgermeisterkollegen habe es damals einen Aufschrei gegeben, wie man das als Gemeinde anbieten könne. Am Ende konnte man für rund 60 Senioren einen Impftermin vereinbaren und viele mit dem Bürgerbus zu den Impfzentren nach Schwenningen, Rottweil und Tuttlingen fahren.
  • Machen, statt meckern: „Bund, Land und Landkreis haben in der Pandemie sehr vieles richtig gemacht. Unterm Strich liegt es an jedem und damit auch an jeder Gemeinde selbst, was man daraus macht“, so Fluck. Sebastian Duffner fügt an: „Immer, wenn wir Mittel wie Masken, Desinfektionsmittel oder Tests benötigt haben, haben wir diese auch bekommen.“ Mitunter musste man dazu mehr als einmal zur zentralen Ausgabe fahren. „Wenn man das getan hat, gab es keinen Grund zu klagen.“
  • Kein Wettrennen: In der Schule und im Kinderhaus seien sehr früh Test zur Verfügung gestanden und genutzt worden, berichtet Sebastian Duffner. Der Schule habe man aus dem Bestand der Gemeinde mit Tests aushelfen können, als die des Landkreises noch gar nicht zur Verfügung standen. Im Kinderhaus sei außerdem schon weit vor der Testpflicht des Landratsamtes sehr viel auf freiwilliger Basis getestet worden. Eltern und Kinder können in der Einrichtung zwischen Nasenabstrich-, Spuck- und Lollitests frei wählen. Man habe Mitarbeiter von Kinderhaus, Schule, Gemeindeverwaltung und Generationenhilfe regelmäßig getestet, da sei das woanders noch gar kein Thema gewesen, so Sebastian Duffner.

„Alles, was wir in Mönchweiler gemacht haben, diente ganz klar der Bekämpfung der Pandemie. Es ging hier nicht um ein Kopf-an-Kopf Rennen mit anderen Gemeinden“, betont Sebastian Duffner und Rudolf Fluck fügt an: „Wir können uns in Mönchweiler glücklich schätzen, bis jetzt so gut durch die Pandemie gekommen zu sein. Jetzt bitte ich ausdrücklich darum, die kommenden Wochen auch noch mit Maß und Ziel zu gestalten. Dann ist diese Pandemie hoffentlich bald überstanden.“