Der Vorstand um Vorsitzenden Pascal Polaczek hatte es bereits geahnt: In der Hauptversammlung von Pro Mönchweiler am Montagabend in der Gaststätte des Löwen Döner würde sich niemand finden, der bereit gewesen wäre, sich im Vorstand zu engagieren.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder wollten nicht mehr kandidieren. Auf der Tagesordnung stand deshalb bereits in der Einladung ein möglicher Auflösungsbeschluss.

Verglichen mit der großen Zahl, die vor 15 Jahren zu den Versammlungen von Pro Mönchweiler kamen, war es jetzt eine bemerkenswert kleine Gruppe, die zur Versammlung zusammenkam. Lediglich knapp 20 Vereinsmitglieder waren gekommen.

So entstand Pro Mönchweiler

Auf die Zeit der Gründung und auch die Folgejahre blickte Vorsitzender Pascal Polaczek zurück. Damals „erkannten einige Bürger, dass im Gewerbegebiet die Ansiedlung einer Feststoffkonditionierungsanlage zur Verarbeitung von gefährlichen Stäuben und Schlacken in riesigen Dimensionen geplant wurde“, so der Vorsitzende.

Nach der intensiven Einarbeitung habe man am 25. Februar 2009 „die erschreckenden und teilweise auch beängstigenden Ergebnisse der Recherchen etwa 50 interessierten Bürgern präsentiert“. An diesem Abend wurde die Bürgerinitiative gegründet.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Gründung eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins im April, eine Sammlung von über 1000 Unterschriften, die Beauftragung eines Rechtsanwalts und der Aufbau einer Homepage folgten. Der Gemeinderat distanzierte sich von seinem ursprünglich gefassten Beschluss.

Rasch wuchs der Verein auf über 300 Mitglieder.

Über sechs Jahre wurde dann bezüglich eines Bebauungsplans verhandelt. Der Gemeinderat beschloss ein Sondergebiet Abfallwirtschaft, das 2018 nach einer Normenkontrollklage für nichtig erklärt wurde. Aktuell besteht kein Bebauungsplan für das betreffende Gebiet.

Viele weitere Themen angegangen

Pro Mönchweiler hat sich den Schutz und Erhalt der Gesundheit der Bürger von Mönchweiler und den Schutz der Umwelt um die Gemeinde in die Satzung geschrieben, so der Vorsitzende weiter. Intensiv arbeitete die Bürgerinitiative an der Erarbeitung einer Lärmaktionsplanung mit.

Im vergangenen Jahr erst habe das Landratsamt „nach weiteren Gutachten und der Hartnäckigkeit von Bürgermeister Fluck und dem Gemeinderat einen Teil der wissenschaftlich empfohlenen und juristisch eigentlich verbindlichen Maßnahmen„ umgesetzt. Trotz einer Verbesserung in der Gemeinde fehle das letzte Kapitel aber noch, so Pascal Polaczek deutlich.

Klimaschutz, der Einsatz regenerativer Energien, die Diskussion um den Lückenschluss oder auch die Erarbeitung eines Konzepts für einen naturnahen Familienwanderweg mit Einbeziehung des Gifitzenmoos – in all diese Themen brachte sich Pro Mönchweiler ein.

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All das sei nur „als unglaubliche, geniale und vorbildliche Teamleistung“ möglich gewesen, betont der Vorsitzende.

Doch Energie sei endlich, sagte Pascal Polaczek weiter. So auch die Energie der Aktiven, die sich größtenteils von Beginn an im Vorstand und auch im Gemeinderat engagierten.

Einstimmig beschloss die Versammlung die formelle Auflösung des Vereins. Man bedauert sehr, dass sich junge Familien so wenig in die Gestaltung der Dorfgemeinschaft und damit auch in die Vereinsarbeit von Pro Mönchweiler einbringen.

Bürgermeister Rudolf Fluck blickte auf eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Pro Mönchweiler zurück. Bei ganz vielem sei man ähnlicher Meinung. Einzig beim Thema Lückenschluss gehen die Ansichten auseinander. In Folge des Besitzerwechsels bei der Firma Hezel „müssen wir da wohl jetzt wieder etwas aufmerksamer sein“, so der Bürgermeister außerdem.

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