Bereits im November hatte Bürgermeister Rudolf Fluck angekündigt, dass die Gemeinde mehrere Flüchtlinge aufnehmen muss. Damals sprach er von 21 Menschen. Jetzt gab er bekannt, dass man bei der Gemeindeverwaltung von rund 30 Personen ausgehe, die Mönchweiler in den kommenden Monaten im Zuge der Anschlussunterbringung zugewiesen werden.
Für eine solche Personenzahl steht der Gemeinde Mönchweiler allerdings kein ausreichender Wohnraum zur Verfügung. Der Bürgermeister wendet sich deshalb an die Haus- und Wohnungseigentümer und bittet um Unterstützung.
„Die Situation hat sich insofern zugespitzt, dass seit August vergangenen Jahres zunehmend Flüchtlinge ins Land kommen und entsprechend auf die Landkreise verteilt werden. Wir sprechen hier von rund 50 Personen monatlich in unserem Landkreis, Tendenz weiter steigend. Der Landkreis sieht hier die Kommunen in der Verantwortung und verteilt die Personengruppe entsprechend den Erfüllungsständen“, legt der Mönchweiler Bürgermeister dar.
Zuerst kommen voraussichtlich zwei Familien
Mitte Januar sollen die ersten zehn Personen nach Mönchweiler kommen. Das seien voraussichtlich zwei Familien, für die die Gemeinde Mönchweiler die Verantwortung tragen und entsprechende Wohnungen herrichten und ausstatten müsse, so Rudolf Fluck.
Ex-Lehrerwohnhaus ist keine Dauerlösung
Im November hatte der Bürgermeister angekündigt, die Flüchtlinge vorübergehend im früheren Lehrerwohnhaus bei der Grundschule unterbringen zu wollen. Das könne jedoch keine Dauerlösung sein, weil in dem Gebäude schon bald die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen für die Erweiterung der Schule starten solle, betonte er damals auf Einwände aus dem Gemeinderat hin.
Aufgrund fehlender Kapazität an Wohnraum sehe sich die Gemeinde nun gezwungen, nach Alternativen zu suchen, sagt der Bürgermeister. Dies sei auch vor dem Hintergrund erforderlich, dass neben der Aufnahme von Familien auch mit Einzelpersonen aus Flüchtlingsgebieten gerechnet werde. Eine Wahlmöglichkeit bezüglich des Personenkreises habe die Gemeinde nicht, betont Rudolf Fluck.
In erster Linie möchte die Gemeinde Mönchweiler für die Unterbringung von Flüchtlingen Leerstände nutzen. Als Mieter werde die Gemeinde selbst auftreten, sodass die Zahl der Miete gewährleistet sei, betont der Rathauschef. Sollten dafür nicht genügend Angebote eingehen, solle ein Standort zur Aufstellung von Wohncontainern ins Auge gefasst werden.
So soll Mönchweiler zur Heimat für die Flüchtlinge werden
Rudolf Fluck betonte deutlich, dass es mir der reinen Unterbringung der Flüchtlinge nicht getan sei. „Diese Menschen brauchen nicht nur eine Unterkunft, sie brauchen Unterstützung und sollten in unserer Gemeinde ein Stück Heimat finden“, sagt er. Dabei macht er deutlich, dass dies durch einen Integrationsbeauftragten in Teilzeit nur bedingt abgedeckt werden könne. Trotz der schwierigen Zeiten für viele Mitmenschen sei die Gemeinde auf die Mithilfe der Bürger angewiesen.
Der Rathauschef appelliert an die Bürger
„Diese Menschen tragen ein besonderes Schicksal und brauchen auch ein Stück Mitgefühl und Unterstützung von uns. Wir haben in den letzten zwei Jahren der Pandemie gespürt, was es heißt, füreinander da zu sein. Wir werden dazu in der Gemeinde Gespräche führen und uns mit der Aufgabe auseinandersetzen müssen. Schön, wenn Sie uns dabei unterstützen könnten“, schließt der Bürgermeister seine Bitte an die Mitbürger.