Wohlbehalten wieder nach Fischbach zurückgekehrt sind jetzt die beiden vollbepackten Busse, mit denen Hilfsgüter wie Hygieneartikel und Medikamente für die vom Krieg gebeutelten Menschen in der Ukraine an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht wurden. An die 90 Menschen haben die Fischbacher Busse auf ihrer Rückfahrt außerdem mit nach Deutschland gebracht.

Nicht über die Grenze geschafft

Nicht funktioniert habe allerdings der Plan, an der Grenze rund 60 Kinder und deren Betreuer zusteigen zu lassen, die dann organisiert von einem Schiltacher Arzt in Schiltach untergebracht werden sollten, berichtet Dieter Petrolli, dessen Firma die beiden Busse und die Busfahrer für den von David Bayer und Adrian Petrolli organisierten Hilfstransport zur Verfügung gestellt hatte.

Die Kinder und deren Betreuer hatten es bis zur Abfahrt der Busse leider nicht über die Grenze geschafft. Auch von den Austauschstudenten aus der Ukraine, die Bayer mit zurück nach Deutschland aufnehmen wollten, konnten nur ganz wenige angetroffen werden.

Am Sammelpunkt für Flüchtlinge in Polen haben die Helfer aus dem Schwarzwald rund 90 Menschen mitgenommen.
Am Sammelpunkt für Flüchtlinge in Polen haben die Helfer aus dem Schwarzwald rund 90 Menschen mitgenommen.

Deshalb habe man an einem Sammelpunkt kurzerhand ein Schild geschrieben, dass die beiden Busse nach Deutschland zurückfahren und noch Flüchtlinge aufnehmen können. Überwiegend Frauen und Kinder nutzten das Angebot und schnell waren die beiden Busse gefüllt.

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Auf der Rückfahrt organisierte Bayer dann vom Bus aus die Unterbringung der aufgenommenen Flüchtlinge, von denen viele in Städten wie Dresden, Nürnberg, Stuttgart oder Herrenberg ausstiegen und von dort aus in privat organisierte Unterkünfte gelangten.

David Bayer sowie Adrian Petrolli und die Busfahrer waren während des gesamten Hilfstransportes zwar sehr gefordert. Sie mussten immer wieder kurzfristig umdisponieren, wurden mitunter auch fehlgeleitet, doch das zählte bei der Rückkehr nach Fischbach alles nicht mehr.

Was für die Fahrer, Organisatoren und Begleiter blieb, war eine Lebenserfahrung, auf die alle gerne verzichtet hätten. Unendlich viel Leid, Not, Tränen, Verzweiflung und Elend haben sie gesehen und mitbekommen.

Zurück zum Ehemann in die Ukraine

So verließ zum Beispiel eine traumatisierte Ukrainerin in Tränen aufgelöst und verzweifelt den Bus und wollte wieder zurück in die Ukraine, um dort nach ihrem Mann zu schauen. Dieser war eingezogen worden an die Front und hatte seine Frau auf den Weg nach Deutschland geschickt, um sie in Sicherheit zu wissen.

Nachdem die Frau aber seit zwei Tagen und auch während der Busfahrt keinen telefonischen Kontakt mehr zum ihrem Mann herstellen konnte, hielt sie es nicht mehr aus. Die Sorge und Angst um ihren Mann trieb sie wieder zurück ins Kriegsgebiet.