Niedereschach – Mit einem Festbankett im Otto-Sieber-Saal in der Eschachhalle wurde das fünfjährige Bestehen der Sozialgenossenschaft Bürger für Bürger (BfB) in großem Rahmen gefeiert. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Trachtenkapelle Kappel unter der Leitung von Dirigent Sven Bruckner. Die evangelische Jakobusgemeinde war durch Pfarrer Peter Krech vertreten, die katholische Kirchengemeinde durch Diakon Stefan Fornal und die Soziale Drehscheibe durch deren Vorsitzenden Walter Kubas sowie Altbürgermeister und Vorstandsmitglied Otto Sieber. Die Bewirtung hatten zur Freude aller die Mitglieder des Niedereschacher Jugendrates übernommen. Bürgermeister Martin Ragg und Joachim Bucher, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, hoben das Engagement aller Helferinnen und Helfer sowie der beiden das Büro der BfB leitenden und die Einsätze koordinierenden Carola Seckinger und Angelika Novak und der für die Ausbildung der Helferinnen und Helfer zuständigen Beate Fetzer hervor. Und sie wiesen auch dankbar auf die von Monika Weisser in den Anfangsjahren geleistete Aufbauarbeit hin.

Bürgermeister Martin Ragg ging auf die Historie und die Anfänge der BfB ein. Gedanken über die Gründung einer Sozialgenossenschaft habe man sich in Niedereschach bereits vor zehn Jahren gemacht. Damals verkauften mehrere bislang im Sozialbereich engagierte Niedereschacher Ehepaare den Worten Raggs zufolge ihre Häuser und zogen „ausgerechnet nach Bad Dürrheim“. Nach den Gründen befragt, erklärten sie, dass sie sich noch zu jung für einen Umzug ins betreute Wohnen fühlen, ihnen aber gleichzeitig ohne Unterstützung das große Haus und Gartenarbeit zu viel werde. Vor diesem Hintergrund sei man dankbar gewesen, dass Joachim Bucher mit seiner „revolutionären Idee“ auf den Plan getreten sei und anregte, die Nachbarschaftshilfe statt auf ehrenamtlicher Vereinsbasis auf Genossenschaftsbasis zu organisieren, bei der die Helferinnen und Helfer für ihren Einsatz auch etwas entlohnt werden und während ihrer Einsätze zudem versichert sind.

Die Idee wurde in die Tat umgesetzt. Die steigenden Mitgliederzahlen, die steigende Zahl der Einsätze, die insbesondere während der harten Zeit der Corona-Pandemie im Bereich der Einkaufshilfen und Beschaffung von Impfterminen von enormer Bedeutung waren, seien sogar in Stuttgart angekommen und hätten dazu geführt, dass die BfB mit dem Baden-Württembergischen Genossenschaftspreis ausgezeichnet wurde. Joachim Bucher zog eine positive Bilanz der ersten fünf Jahre. Er hob die wachsende Zahl der Mitglieder und Hilfseinsätze hervor, dankte seinem ganzen Team und benannte dieses, von viel Beifall begleitet, namentlich.

Claudia Krause gewährte als engagierte Helferin Einblicke in ihre Tätigkeit. „Diese Menschen sind mir ans Herz gewachsen, das sind fast schon Freundschaften“, betonte Krause. Als ihre Einsatzgebiete nannte sie vor allem Hausarbeiten, Gartenarbeiten, Fahrdienste. Aber auch gemeinsame Gespräche und Spaziergänge gehören dazu. Diakon Stefan Fornal war es wichtig, einmal Joachim Bucher zu danken. „Was wäre die Bürger für Bürger ohne Joachim Bucher?“, fragte Fornal – und der riesige Beifall zeigte, welch große Wertschätzung Bucher genießt.