Sie sorgen für wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden, gestalten Traumbäder und steigen ihren Kunden schon mal aufs Dach, um dieses energetisch zu ertüchtigen oder mit Solartechnik zu bestücken. Jetzt feiert die Firma Kempf in Hornberg ihr 150-jähriges Bestehen.
1875 legte der gelernte Flaschner Gustav Jakob Obergfell den Grundstein für den heutigen Betrieb in Hornberg. Nach seinem Tod, er wurde nur 40 Jahre alt, führte seine Frau Wilhelmine Rosine, geborene Päpke, mit Unterstützung eines Gesellen das Geschäft zunächst alleine weiter. Bis der Sohn Gustav Friedrich Obergfell in die Fußstapfen seines Vaters trat und den Betrieb nach Abschluss seiner Meisterprüfung 1918 übernahm.
Durch Heirat wechselte der Betrieb in den Besitz des Schwiegersohnes von Gustav Friedrich Obergfell. Fritz Kempf war eigentlich Bäcker, wechselte aus Liebe den Beruf und führte das Unternehmen nach dem Tod von Gustav Obergfell ab 1955 weiter. Mit Christoph Kempf übernahm der Sohn von Fritz Kempf den Betrieb 1994 in der vierten Generation.
Seit 2016 wird das Unternehmen in fünfter Generation von Tobias und Sebastian Kempf geleitet. Vom einstigen Ein-Mann-Klempnerbetrieb hat sich die Firma zum spezialisierten Fachbetrieb mit 50 Mitarbeitern an drei Standorten in Hornberg, Schonach und Schiltach entwickelt. Entsprechend ist auch das Portfolio mitgewachsen. Vom tropfenden Wasserhahn über Heizungswartung bis zur Flachdachbegrünung gibt es heute kaum einen Bereich auf Sanitär- und Heizungsebene, auf der sich Kempf nicht qualifiziert und sicher bewegt.
Auch wenn es um den Bereich nachhaltige Wärmeversorgung geht, ist Kempf ein zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner. In einem markenunabhängigen Beratungsgespräch wird gemeinsam mit dem Kunden die für seine Anforderungen und Bedarf optimale Wärmeversorgung ermittelt.
Die Kempf GmbH & Co.KG ist in zwei Unternehmensbereiche aufgeteilt. Tobias Kempf kümmert sich um die Bereich Heizung, Sanitär und Lüftung, Sebastian verantwortet als Klempnermeister diesen Firmenzweig. Mit Ruben Kaltenbach als Prokurist ist ein weiteres Mitglied der Familie Kempf an Bord. Er ist ein Cousin der Firmeninhaber.
Um das familiengeführte Unternehmen langfristig zukunftsfähig zu machen und für kommende Herausforderungen auf ein sicheres Fundament zu stellen, haben die heutigen Geschäftsinhaber Tobias und Sebastian Kempf schon vor vielen Jahren die Weichen gestellt. Intern wurden Arbeitsprozesse digitalisiert und optimiert, den Auszubildenden steht zusätzlich zum Lernen in der Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb online eine weitere Lernplattform zur Verfügung.
Und welchen Mehrwert hat der Kunde von der Digitalisierung? „Beispielsweise sind Heizungen heute meist digital ins Netz aufgeschaltet. Eine Störung in der Heizungsanlage meldet die Heizung in der Regel, bevor der Nutzer merkt, dass es in der Wohnung kalt wird. Der Monteur kann sofort reagieren“, nennt Tobias Kempf ein Beispiel.
Selbstverständlich bleiben die Mitarbeiter durch ständige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen stets auf dem aktuellen Stand. „Die Technik wird immer umfangreicher, das Know-How immer größer. Man muss schon etwas tun, um sich am Markt zu etablieren.“
Wenngleich die Branche zukunfts- und krisensicher ist, so hat auch die Firma Kempf Schwierigkeiten, Auszubildende zu finden, um die Fachkräfte von morgen auszubilden. „Dabei gibt es in unserem Berufsfeld gute Berufs- und Aufstiegschancen“, betont Tobias Kempf. (spr)
Auch in Kiel schon Rohre verlegt
Die Hornberger Firma Kempf hat einige herausragende Zahlen und Fakten zum 150-jährigen Jubiläum zusammengetragen. Beim größten Bauvorhaben der Firma, bei dem Gewerke wie Heizung, Sanitär und Lüftung zum Zuge kamen, betrug das Auftragsvolumen 1,5 Millionen Euro.
Der am weitesten entfernte Auftrag der Firma Kempf lag in Kiel in Norddeutschland, wo die Firma Kempf die Rohre für eine Sprinkleranlage verbaut hat.
Die höchstgelegene Baustelle war der Testturm in Rottweil, wo Kempf Sanitärarbeiten in 244 Metern Höhe ausführte. Gleichzeitig wurden auch Rohrleitungen 30 Meter unter der Erde verlegt. Die erste Dachbegrünung in der Region führte die Firma Kempf bereits in den 1980er Jahren aus.
Mit einem großen Tag der offenen Tür feiert die Firma Kempf am Sonntag, 11. Mai, das 150-jährige Betriebsjubiläum. Gefeiert wird von 10 bis 17 Uhr am Gründungsstandort im Hohenweg 7-11 in Hornberg. Ab 11 Uhr spielt die Musik- und Trachtenkapelle Gremmelsbach ein Frühschoppenkonzert. Um 14 Uhr unterhält die Stadtkapelle Hornberg die Gäste musikalisch. Um 11, 13 und 15 Uhr werden Fachvorträge zu Energiesystemen der Zukunft, Heiz- und Dachsystemen angeboten. Zudem gibt es eine Hausmesse mit den Partnerfirmen für Sanitär- und Heizanlagen.
Für Kinder gibt es eine Hüpfburg, Kinderschminken und Kinderbasteln und für ein abwechslungsreiches Speisen- und Getränkeangebot ist ebenfalls gesorgt. Besucher können ihre Autos auf dem Parkplatz des Nahkaufs und beim Sportplatz gratis parken. (spr)