Neue Zeiten brechen an beim FC Schonach: Nach 45 „Dienstjahren“ im Vorstandsteam, davon 18 Jahre als Vorsitzender, zieht sich Reinhold Herr ins zweite Glied zurück. Die Teutonen schreiben damit ein wenig Geschichte: Es dürfte der erste Fußballverein in Südbaden sein, den mit Julika Reiner eine Frau führt. Zunächst aber berichtete Julika Reiner als scheidende Schriftführerin in der Hauptversammlung im Vereinsheim über das zurückliegende Jahr. Sie sah den Einsatz des DFB-Mobils im November als wichtige Veranstaltung an, die es zu wiederholen gelte, Nachwuchswerbung sei enorm wichtig. Eigentlich habe man bereits begonnen, die Führungsspitze komplett umzustrukturieren, sei aber von der Pandemie etwas ausgebremst worden, daher bleibe dies als wichtige Aufgabe, die allerdings auch mit einer Satzungsänderung einhergehe.

Von einem finanziell nicht einfachen Jahr, aus dem der Verein mit einem kleinen Minus herausgegangen sei, berichtete Kassierer Gerhard Nock. Der Schuldenstand konnte dennoch um rund 8000 Euro gesenkt werden, wiewohl keine Feste mit größeren Einnahmen möglich waren. Der Steuerberater habe dem Verein ein erkleckliches Sümmchen an Corona-Hilfen verschafft.
Jugendleiter Marc Lange freute sich, dass der Nachwuchs wieder Spiele bestreiten konnte, auch wenn es nicht leicht gewesen sei, alle wieder zu motivieren. Leider habe man im Winter zugunsten der Aktiven die A-Jugend abmelden müssen. Dafür sei die C-Jugend-Spielgemeinschaft unter der Flagge des FC Schönwald Bezirkspokalsieger geworden. Er freue sich, dass der Verein neue Trainer für den Nachwuchs fand.
„Eine Ära geht zu Ende“, wusste auch der Spielausschuss-Vorsitzende Jürgen Schmidt. Erstmals habe der FC einen Trainerwechsel in der Saison erlebt – und das gleich zwei Mal. In den jüngsten Jahren stelle er – aus vielschichtigen Gründen – einen Abwärtstrend fest. Obwohl man eigentlich einen guten Kader habe, sei die Mannschaft durch Verletzungen, Abgänge und rote Karten schon in der ersten Saisonhälfte stark geschwächt gewesen, der Kader habe durch Spieler aus der Zweiten und der A-Jugend verstärkt werden müssen, insgesamt 41 Spieler habe der Verein eingesetzt. Er sehe den Abstieg aber auch als Chance für einen Neuaufbau, den Aufbruch zu neuen Ufern. Auch die AH berichtete von einem wieder starken Kader – man habe neben dem Schlachtfest auch Sport zu bieten und trete bei Turnieren an. Training sei immer am Mittwoch ab 19 Uhr.
Fünf Jahre Landesliga seien zu Ende gegangen, bedauerte der scheidende Vorsitzende Herr. Die Spielgemeinschaften in der Jugend seien zwar notwendig, brächten aber viel Arbeit und auch Ärger. Drei Schiedsrichter sorgten dafür, dass das Soll erfüllt ist. Ein wichtiges Standbein für den Verein sei der „Volltreffer“, der auch bei Gastvereinen aus der Landesliga hervorragend ankomme. Dazu komme die hervorragend präparierte Sportanlage – „die aber nur deshalb so schön ist, weil sie hervorragend gepflegt wird“, betonte er.
Bürgermeister Jörg Frey wertete den Generationswechsel positiv: „Ich denke, ihr seid auf dem richtigen Weg.“ Zum Thema Spielgemeinschaften meinte er, das werde über kurz oder lang auch bei den Aktiven kommen.

An die Spieler gewandt, regte er an, den Nachfolgern im Vorstandsteam eine Chance zu geben. Einige interne Ehrungen gab es beim FC Schonach. Für 100 Spiele im Dress der Teutonen wurde Magnus Hettich geehrt. Hans Griesbeck, Georg Nock, Markus Wisser und Jürgen Schmidt für ihre langjährige Tätigkeit im Vorstandsteam – und nicht zuletzt der scheidende langjährige Kapitän Reinhold Herr.