Martin Himmelheber

Eine stattliche Schar ökologisch Interessierter kam jetzt in das Familienferiendorf Eckenhof in Schramberg-Sulgen. Das Familienerholungswerk der Diözese Rottenburg-Stuttgart (FEW) eröffnete die neue Waldakademie.

Menschen für den Wald motivieren

Diese neue Einrichtung solle in erster Linie „Gefühle ansprechen“ und die Menschen motivieren, sich für den Wald einzusetzen, erläuterte Thomas Hase, Vorstand des FEW. Entstehen wird die Akademie im ehemaligen Saunahäuschen, das der Erbauer der Villa, Helmut Junghans, in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts am Waldrand bauen ließ.

"Aushängeschild für Tourismus"

Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog nannte das FEW und sein Feriendorf ein „attraktives Aushängeschild“ für den Tourismus in Schramberg. Die Lage direkt am Wald und mit herrlichem Blick über den Schwarzwald sei ideal, um eine Waldakademie an dieser Stelle zu gründen.

„Der Wald hat viele Gesichter“, so Herzog. Er sei Naturraum wie Ressource, Klimaschützer und Refugium, biete Arbeit und Erholung. Die neue Waldakademie werde den Wald in „seiner Bedeutung für Mensch, Natur und Umwelt ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken“. Er dankte dem FEW und der Familie Schadendorf für ihr Engagement und wünschte ein „stets gut besuchtes Haus“.

Ausstellung "Waldgrün – Stadtgrün"

Zur Ausstellung „Waldgrün – Stadtgrün“ der Umwelt-Initiative „Zukunft Stadt und Natur“ erläuterte Stefan Meyer, Botschafter der „Town & Country Stiftung“, die acht Stelltafeln böten die Gelegenheit, „sich mit diesem für den Planeten und seine Bewohner zentralen Ökosystem zu beschäftigen“.

Hochbeete und Aquarien für Grundschulen und Kitas

Die Stiftung habe bereits mehrere hundert Hochbeete und betreute Aquarien für Kitas und Horteinrichtungen übergeben. Interessierte Grundschulen oder Kitas dürften sich gerne bei ihm melden. Die Wanderausstellung habe seit 2013 bereits an die 200 000 Besucher erreicht.

Andreas Hase, Vorstand des FEW, berichtete, dass das Saunahäuschen zwar entkernt sei, der Ausbau aber noch erfolgen müsse. Immerhin 30 000 Euro brauche man noch, die „Glücksspirale“ habe bereits 10 000 Euro zugesagt. Da das inhaltliche Konzept stehe, wolle man die Akademie nun schon eröffnen.

Wald fühlen, riechen, schmecken

In der neuen Waldakademie sollen die Zielgruppen – Kinder- und Jugendgruppen oder kirchliche Freizeitgruppen zum Beispiel – nach dem pädagogischen Konzept von Heinrich Pestalozzi angesprochen werden: „Lernen mit Kopf, Herz und Hand.“

Die Besucher sollen den Wald fühlen, riechen, schmecken. Stoffe mit Holunderbeeren färben, Bogen bauen, aus Bucheckern und Eicheln Mehl mahlen. Hase: „Sie sollen das Staunen wieder lernen.“

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