Einstimmig beschlossen hat der Schramberger Gemeinderat, die Berneckschule um sieben Klassenzimmer zu erweitern. Das neue Gebäude soll auf dem Berneckparkplatz parallel zur Heilig-Geist-Kirche in Modulbauweise errichtet werden. 1,5 Millionen Euro wird es kosten und soll spätestens im Februar 2020 fertig sein.
Etliche Eltern und Lehrer waren gekommen, nach der Entscheidung gab es Beifall des Publikums. Seit der Zusammenlegung der beiden Talstadtgrundschulen zum Schuljahr 2016/17 herrscht Gedränge an der Berneckschule. Drei der 15 Grundschulklassen werden an der früheren Graf-von-Bissingen-Schule unterrichtet. Mit der Einführung des Ganztagsunterrichts wurde es noch enger.
In der Sitzung erläuterten Fachbereichsleiter Rudolf Mager und die für die Schulen und Kindergärten zuständige Abteilungsleiterin Kerstin Flaig die Pläne für den Schulanbau vor. Es sei "eine pragmatische, aber stabile Lösung zur Zusammenführung der Klassenräume", so Mager, die für die kommenden acht bis zehn Jahre ausreichen werde. In den neuen Räumen sollen die Klassen drei und vier unterrichtet werden. Die dann im Hauptgebäude frei werdenden Räume kann die Schule dann wieder als Musikraum oder für den Kunstunterricht und die Willkommensklasse nutzen.

Schulleiter Karsten Krawczyk versicherte, die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung bei der Planung sei gut gewesen: "Wir haben aus den anderthalb Millionen Euro das Beste herausgeholt." Wäre die Schule eine Hühnerfarm, würde sie wegen des derzeitigen Platzmangels "wegen nicht artgerechter Haltung" geschlossen, scherzte er. Er bedauerte allerdings, dass der Anbau erst im Februar fertig werde.
Lob gab es von Thomas Brantner (CDU). Er nannte den Bau "eine ganz gute Lösung für das Platzproblem." Die 1,5 Millionen Euro seien nicht verloren, weil die Module später weiterverkauft werden könnten. Für die Freie Liste forderte Ralf Rückert, für die drei derzeitigen Außenklassen eine Lösung zu finden, die näher an der Berneckschule liege, und eine Mensa direkt bei der Berneckschule. Oberbürgermeister Thomas Herzog betonte, ein solcher Zusatzbau würde 600 000 bis 700 000 Euro kosten. Deshalb solle es bei der bestehenden Lösung am Gymnasium bleiben.
Als "stabile, gut mit der Schulleitung abgestimmt Lösung" bezeichnete Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht) das Vorhaben, bedauerte allerdings, dass die Räume nicht, wie ursprünglich geplant schon zum Schuljahresbeginn fertig sind. Bernd Richter (ÖDP) nannte die Lösung "passabel", er traue den Schülern zu mit dem Hin und Her klar zu kommen. Reinhard Günter (SPD/Buntspecht) regte an, zu prüfen, ob auch Module aus Holz verwendet werden könnten. Fachbereichsleiter Rudolf Mager entgegnete, solche Module würden etwa 20 Prozent mehr kosten.
Die Parksituation
Zunächst werden in Schramberg 70 Parkplätze entfallen. Ab 2020 verfügt die Stadt jedoch durch verschiedene Neubauten über 20 Parkplätze mehr als derzeit. Dann steigt die Zahl auf 225. Die Lehrer der Berneckschule erhalten eigene Parkplätze. (him)