Die gefährliche Pflanze Riesenbärenklau ist auf dem Vormarsch im Schwarzwald-Baar-Kreis, warnt das Landratsamt. Die Kreisverwaltung ruft Hobbygärtner und Landwirte daher zu erhöhter Vorsicht auf. Das auch Herkulesstaude genannte Gewächs falle mit seinen riesigen, tellerartigen Doldenblüten und der enormen Höhe von bis zu drei Metern auf. „Was so schön anzusehen ist, birgt aber erhebliche Gesundheitsgefahren“, so die Behörde: „Das Berühren der Pflanze kann im Zusammenwirken mit Sonnenlicht zu gefährlichen Hautreaktionen führen.“ Der Pflanzensaft enthält verschiedene Substanzen, die schwere Hautentzündungen mit starker Blasenbildung hervorrufen, ähnlich Verbrennungen dritten Grades. „Besonders tückisch“ sei dabei ist, dass selbst Bekleidung keinen völligen Schutz biete. Straßenmeistereien und Bauhöfe seien verstärkt im Einsatz, schreibt die Kreisverwaltung in ihrer Mitteilung. Hobbygärtner sollten aber von eigenmächtigen Bekämpfungsaktionen lieber Abstand nehmen und besser fachlichen Rat suchen: Unsachgemäßer Umgang mit dem Riesenbärenklau könne ohne weiteres im Krankenhaus enden.
Noch ein Problem: Die Pflanze breitet sich schnell aus. Land- und Forstwirte, auf deren Grundstücken sich der Riesenbärenklau schon angesiedelt hat, sollten rasch aktiv werden. Einzelne Pflanzen könnten im Frühjahr oder im Herbst mit der Wurzel ausgegraben werden. „Möglichst bevor die Pflanze zu blühen beginnt, müssen alle Blütenansätze entfernt werden“, erklärt das Landratsamt. Das Abfallwirtschaftsamt bietet zudem Hobbygärtnern, Landschaftsgartenbetrieben und Bauhöfen der Gemeinden die sichere Entsorgung der Pflanzenreste und der sehr widerstandsfähigen Samen an.
Die Blütenköpfe mit den Samen seien dafür getrennt von der restlichen Pflanze anzuliefern. Blätter, Stiele und Wurzeln würden auf den beiden Kompostanlagen kompostiert. Kleinere Mengen der kritischen Staudenköpfe (drei bis fünf Stück) mit den Samen würden auf den Kompostanlagen separat in stabilen Säcken gesammelt und fachgerecht vernichtet. Alternativ dürfen die Köpfe auch über die Biotonne entsorgt werden. Kritisches Pflanzenmaterial werde allerdings nicht auf Grüngutplätzen, Recyclingzentren oder Wertstoffhöfen angenommen. Bei größeren Mengen müsse vorher das Amt für Abfallwirtschaft (Telefon: 07721/913-7555) informiert werden.
Wer Riesenbärenklau entdeckt, sollte die örtliche Gemeindeverwaltung verständigen. Auskünfte: Telefon 07721/913-7604.