Längst ist es nicht nur das Bollern der Harley Davidsons oder das Kreischen einer schnellen Kawasaki, die Anwohner von Ortsdurchfahrten oder ruhesuchende Naturfreunde aufschrecken und stören. Hinzu kommen jene, die sich einen schönen Sportwagen leisten können oder die zumindest das eigene Gefährt mit ein paar Umbauten ein bisschen kerniger klingen lassen. Auto- und Motorradfahren muss auch in Zeiten von Greta Thunberg nicht immer nur vernünftig und mit Verzicht verbunden sein. Mobilität darf auch Spaß machen.
Der Verkehr wird immer intensiver – und lauter
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass immer mehr Fahrzeuge einen ohnehin schon steigenden, unterschwelligen Lärmpegel verursachen. Verkehrslärm und die dazugehörigen Abgase sind nicht nur ungesund – sie sind auch eine der großen Umweltbelastungen unserer Zeit. Beides – Lärm und Dreck – sollten möglichst bald der Geschichte angehören. Dieser Meinung kann man im Übrigen auch sein, wenn man selbst ein schönes Auto mit mehr Pferdestärken fährt, als eigentlich nötig wäre. Vor allem in Städten gilt jedoch viel zu oft immer noch die Vormacht des Automobils, zum Nachteil von Fußgängern und Radfahrern. Wem das nicht einleuchtet, könnte am Wochenende eine Ausfahrt nach Hornberg unternehmen. Seitdem die B 33 dort durch den Tunnel führt, hat der Ort zu einer ganz neuen Lebensqualität gefunden.
Auto- und Motorradfahrer sind auch Wähler
Es ist letztlich wie überall im Leben: Auch beim Lärmschutz muss Rücksicht und Respekt gegenüber den Mitmenschen geübt werden. Denn wer, egal ob auf zwei oder vier Rädern, absichtlich abends durch die Innenstadt heizt oder ganze Schwarzwaldtäler mit Motorengeheul tyrannisiert, der hat nicht nur ein freundliches Schild verdient, sondern auch eine saftige Geldbuße. Es braucht hierfür aber auch genügend Polizisten, um den Kontrolldruck auf der Straße hoch genug zu halten und Verstöße zu ahnden. Bisher sind die Behörden dazu personell überhaupt nicht in der Lage. Und es braucht schließlich auch den politischen Willen und den Mumm, um in der Autofahrernation Deutschland einschneidende Veränderungen vorzunehmen. Jeder Auto- und Motorradfahrer ist schließlich auch ein Wähler.