Herr Wildi, sind Schottergärten wirklich pflegeleichter?

„Nicht unbedingt. Die Pflanzen der Umgebung verlieren Blätter und Blüten, die aufgeräumt werden müssen, weil sie eine unerwünschte optische Veränderung sind, die die Leute stört. Über die Jahre sammeln sich Staub und Pflanzensamen. Ohne eine Reinigung erscheint spätestens dann auch wieder das Unkraut. Der Aspekt Pflegeleichtigkeit ist nur kurzfristig. Letztlich ist die Pflege aufwendiger.“

Wie steht es um die Kosten?

„Es gibt je nach Haustyp verschiedene Varianten. Es gibt günstigere oder aufwendigere Gärten. Das Anlegen der Flächen an sich ist nicht günstiger. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für Pflanzen. Aber der reine Schottergarten an sich ist relativ günstig.“

Was raten Sie ihren Kunden?

„Wir versuchen hier gegenzusteuern, indem wir versuchen, den Kunden zu sensibilisieren. In diesem Jahr ist das ökologische Bewusstsein jedoch stärker ausgeprägt. Steingärten sind weder pflegeleichter, noch günstiger. Und der Tierwelt schaden sie auch. Wenn aber Steine, dann helle Farben.“

Wie sieht ein idealer Garten aus?

„Als Landschaftsgärtner werbe ich für Pflanzen. Auch die können sehr pflegeleicht sein. Steine an sich sollten nicht verteufelt werden. Eine Steinmauer kann zum Beispiel ein toller Lebensraum für Eidechsen und Insekten sein. Pflanzen sind auch klimafreundlicher. Sie sorgen wie beim Schwitzen für Verdunstung und kühlen die Umgebung. Im Schottergarten unterbricht man den Kreislauf des Lebens. Echte Biodiversität kann es dort nicht geben.“