In allen Himmelsrichtungen rund um den Schwarzwald-Baar-Kreis liegen beliebte Ausflugsziele. Wer nach Norden fährt steht schnell vor der Wahl: leicht westlich in die idyllische Ortenau oder leicht östlich ins geschäftige Stuttgart abbiegen? Wer den Verlockungen widersteht und Kurs hält, lässt sich zugleich auf eine Zeitreise ein.

Gut vorstellbar, dass es hier vor ein paar hundert Jahren genauso ausgesehen hat – ohne Autos natürlich.
Gut vorstellbar, dass es hier vor ein paar hundert Jahren genauso ausgesehen hat – ohne Autos natürlich. | Bild: Block, Andreas

Schiltach im Landkreis Rottweil ist eine geradezu pittoreske Zeitkapsel. Erstmals erwähnt wird die Gemeinde im Jahr 1275. Die historische Altstadt steht seit 1971 als Ensemble unter Denkmalschutz.

Die Bürger müssen sich mit der Bauweise ihrer Vorfahren arrangieren: Umbau und Abriss verboten. Das Bild entstand bei einer Stadtführung ...
Die Bürger müssen sich mit der Bauweise ihrer Vorfahren arrangieren: Umbau und Abriss verboten. Das Bild entstand bei einer Stadtführung im April. | Bild: Block, Andreas

Das klingt elitär, aber um Schiltach zu erkunden, braucht es nicht viel Geld. Schon bei einem Spaziergang erschließt sich die Schönheit der Stadt. Fachwerkhaus reiht sich an Fachwerkhaus, die meisten Gebäude sind gut erhalten. Gastronomie und Sitzgelegenheiten entlang Schiltach und Kinzig laden zum Verweilen ein.

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Gleich mehrere Museen buhlen um die Gunst der Besucher: Das Museum am Markt zeigt die Stadtgeschichte. Das Schüttesägemuseum konzentriert sich auf die Themen Flößerei, Gerberei und Waldwirtschaft.

Ein Sägeblatt im Schüttesägemuseum zeigt, wie früher Baumstämme zu Brettern wurden.
Ein Sägeblatt im Schüttesägemuseum zeigt, wie früher Baumstämme zu Brettern wurden. | Bild: Block, Andreas
Mühlenrad am Schüttesägemuseum Video: Block, Andreas
Die Waldwirtschaft war der Quell des Reichtums der Stadt.
Die Waldwirtschaft war der Quell des Reichtums der Stadt. | Bild: Block, Andreas

Die Hansgrohe Aquademie ist ein Museum für Wasser, Bad und Design. Bei allen ist der Eintritt kostenlos. Lediglich für das privat geführte Apothekenmuseum – angeblich das größte seiner Art in Deutschland – werden drei Euro fällig.

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Sehr beeindruckend ist das Thema Flößerei. Früher lebten die Schiltacher vom Holzverkauf. Transportiert wurden die gefällten Stämme, zusammengebunden zu Flößen, über die Kinzig bis ins Rheintal.

Ein solcher Abschnitt eines Floßes heißt Gestöhr.
Ein solcher Abschnitt eines Floßes heißt Gestöhr. | Bild: Block, Andreas

1894 startete das letzte kommerzielle Floß. Es war 600 Meter lang. Die Bürger halten die Tradition heute noch zu besonderen Anlässen am Leben.

Ein Museum auf Gleisen

Über die Kinzig führt eine Stahlträgerbrücke, früher ein Teil der ehemaligen Kinzigbahn.

Im Hintergrund die evangelische Stadtkirche.
Im Hintergrund die evangelische Stadtkirche. | Bild: Block, Andreas

Auf deren Gleisen steht noch der Museumszug Roter Brummer, ein alter Triebwagen.

Bild 7: Ausflugsziel: Schiltach ist kostengünstig und nah
Bild: Block, Andreas

Auf Hinweistafeln gibt es Informationen zum Bau der Bahnlinie. Das Smartphone hilft auf Wunsch bei der Übersetzung der Texte.

Bild 8: Ausflugsziel: Schiltach ist kostengünstig und nah
Bild: Block, Andreas

Der Bahnpunkt, wie sich die Attraktion nennt, ist am innerstädtischen Campingplatz zu finden.

Tipps für den Besuch

Wasserkraft bei der Arbeit Video: Block, Andreas

Erhöhte und virtuelle Ausblicke

Ein schöner Ausblick auf die Stadt bietet sich vom Schiltacher Schlossberg. Dort befindet sich auch eine Burgruine. Generell müssen sich Besucher auf viele Höhenmeter einstellen. Die Wege durch die Altstadt sind größtenteils steil. Barrierefreiheit gibt es praktisch nicht.

Bild 9: Ausflugsziel: Schiltach ist kostengünstig und nah
Bild: Block, Andreas

Die Stadt hat das Problem erkannt und bietet im Internet einen virtuellen Rundgang auf ihrer Homepage an. Trotz seines mittelalterlichen Flairs ist Schiltach moderner als manch andere Stadt im Schwarzwald.

Bild 10: Ausflugsziel: Schiltach ist kostengünstig und nah
Bild: Block, Andreas