Seit einiger Zeit fallen die Holzpreise rapide. Besonders betroffen ist der Bauholzmarkt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist der Preis im August 2023 rund 23,4 Prozent niedriger als noch im Vorjahr. Woran liegt das und könnte deswegen das kostspielige Brennholz bald billiger werden?
Holzpreis sinkt durch schwächelnde Baubranche
Roland Brauner ist stellvertretender Leiter des Forstamts Villingen-Schwenningen. Dass der Holzpreis seit geraumer Zeit abfällt, liegt laut ihm vor allem an der schwächelnden Baubranche. An die werde das Holz aus den städtischen Wäldern großteils verkauft. „Die Nachfrage ist niedrig, weil nicht so viel gebaut wird“, erklärt Roland Brauner.

Erschwerend komme hinzu, dass durch Unwetter, wie zuletzt Ende August, viel Sturmholz – schätzungsweise 25.000 Festmeter – angefallen sei. Das warte nun darauf, verwertet zu werden. Sollte dies nicht zeitnah geschehen, könnte das Sturmholz zur Brutstätte für Borkenkäfer werden.

Kommt Bauholz als Brennstoff infrage?
Hohe Brennholzpreise und fallende Bauholzpreise: Könnte das viele Holz nicht einfach als Brennstoff verkauft werden? Das sei keine realistische Option, meint Roland Brauner.
Das Holz aus den Wäldern – selbst ein großer Teil des Sturmholzes – sei von höherer Qualität und deswegen wertvoller. Selbst bei der aktuellen Preisentwicklung sei Brennholz immer noch deutlich billiger. „Ungefähr die Hälfte“, berichtet er.
Und was hält der Brennholzverkäufer Boris Dold aus Bräunlingen von Bauholz zum Heizen? „Das wäre nicht rentabel“, erklärt er.
Worin sich die Holzarten unterscheiden
„Das klassische Brennholzmaterial ist eigentlich Laubholz“, sagt Boris Dold. In der Baubranche werde dagegen hauptsächlich Nadelholz eingesetzt.

Grund dafür ist, dass Laubholz wegen seiner Eigenschaften, wie dem größeren Brennwert pro Kubikmeter und einer besseren Wärme- sowie Glutproduktion, deutlich besser als Brennstoff geeignet sei. Nadelholz eigne sich wiederum wegen seiner Zähigkeit mehr zur baulichen Verwertung.
Als Brennmaterial käme lediglich das billigere Nadelholz aus den niedrigen Qualitäts-Klassen in Frage, das nicht als Bauholz taugen würde. Deswegen konkurriere der Brennholzmarkt nicht mit dem Bauholzmarkt, so Dold.
Und was ist jetzt mit dem Brennholzpreis?
Boris Dold rechnet nicht damit, dass durch die fallenden Bauholzpreise auch das Brennholz billiger wird.

Dafür, dass der Brennholzpreis weiterhin auf einem hohen Niveau verweilt, gebe es mehrere Gründe: die konstant starke Nachfrage, die deutlich gestiegenen Einkaufspreise und die durch die Energiepreise höheren Liefer- und Betriebskosten.