Nicht nur Frauen kennen diese Situation. Das Fest nimmt seinen Gang, Gruppen sitzen oder stehen zusammen, man steht vermeintlich alleine und schon kommt eine Ansprache, die sich binnen Sekunden zur Anmache entwickelt. Was tun? Den Unbekannten scharf zurückweisen? „Hilfe, der kommt mir zu nahe“, schreien? Letztere Reaktion scheint im ersten Moment überzogen, aber das ungute Gefühl geht nicht weg.

Das Wort Panama reicht schon

Beim Stadtfest Tuttlingen, das an diesem Wochenende, 16./17. September, rund um dem Marktplatz gefeiert wird, haben die Organisatoren das Codewort Panama kreiert. Mit der Frage „Wo geht‘s nach Panama?“ oder einfach dem Wort „Panama“ gibt es eine unkomplizierte Möglichkeit für alle Festbesucher, die sich in einer unangenehmen oder bedrohlichen Situation befinden, belästigt werden oder Zeuge einer solchen Situation sind, schnell Hilfe zu erhalten.

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Mit dem Codewort kann man sich an jedem Stand melden und erhält dann Unterstützung.

„Wir haben das nicht erfunden“, sagt Arno Specht, Pressesprecher der Stadt Tuttlingen. Man habe sich aber eine Anregung geholt, wie das mittlerweile beispielsweise bei Festivals gehandhabt wird.

Es gab keinen konkreten Anlass

Wenn man berücksichtige, dass das persönliche Sicherheitsgefühl in den vergangenen Jahren an Bedeutung zugenommen habe, sei diese Neuerung durchaus angebracht, auch wenn es keinen konkreten Anlass dafür gegeben habe. Die Neuerung passe auch zum Neustart des Stadtfestes 2019 nach der Corona-Pause.

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Auch wenn ein Codewort natürlich mit Adressat funktioniert und in einer Bedrohungssituation abseits des Festtrubels kaum Sicherheit vermittelt, sei es auf dem Festgelände ein Plus. Angesichts der vielen Stände, sei der Weg zu einer hilfsbereiten Standbesatzung nie weit.

Standpersonal begleitet zum DRK-Zelt

Zwei Möglichkeiten sind vorgesehen, wie Standbesatzungen, die über das Konzept im Vorfeld informiert worden waren, der hilfsbedürftige Person helfen können.

„Wenn ein Stand gut besetzt ist, begleiten ein, zwei Mitarbeiter diese Person zum DRK-Zelt“, sagt Specht. Das DRK-Zelt werde die Einsatzzentrale für Notfälle, mit professionellen Rettern besetzt. Dann werde geschaut, welche Hilfe die Person benötige, bis hin zum Kontakt zur Polizei.

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Was ist aber, wenn ein Panama-Hilferuf einen Stand erreicht, der nur von einer Servicekraft betreut wird? „Dann ruft er eine Nummer der Stadtverwaltung an. Die Person wird dann abgeholt“, erklärt der Pressesprecher.

Was Security anlangt, werde man eine Personalstärke aufbieten, die der Größe und Reichweite des Stadtfestes entspreche.