Die Sanierung der Kuhmoosbachbrücke im Zuge der Landesstraße L181 sorgt seit Monaten für Frust und Ärger bei den Autofahrern, die zum Teil lange Umwege in Kauf nehmen müssen.
Vor allem in Pfaffenweiler und Tannheim machte sich Unruhe und Sorge breit, ob die Brücke und damit die direkte Verbindung nach Villingen überhaupt rechtzeitig vor dem Winter fertiggestellt werden kann.

Viele Ereignisse sorgen für Verzögerung
Eigentlich hätte das Bauwerk nach halbjähriger Bauzeit schon Ende September 2024 fertiggestellt sein sollen. Aber verschiedene Ereignisse sorgten dafür, dass dieser Termin nicht eingehalten werden konnte.

Das sind die Verzögerungs-Gründe
So löst Starkregen im Mai einen Baustopp aus, außerdem gab es Baumängel bei den 106 Bohrpfählen. Das seien die Hauptursachen dafür gewesen, dass der Termin der Fertigstellung immer weiter nach hinten gerutscht bis in den Dezember gerutscht ist. Das erklärte Wolfgang Thedy von der Projektleitung des Regierungspräsidiums bei einem Vor-Ort-Termin in Pfaffenweiler.
Aufbruchstimmung auf der Baustelle
Jetzt, vier Wochen vor dem Fertigstellungstermin, herrscht eine gewisse Aufbruchstimmung auf der Baustelle.
Der Rohbau ist tragwerksrelevant fertig. Mit dem Baukran werden das Schalungsmaterial von den Betonarbeiten und ein Baucontainer auf einen großen Lastkraftwagen zum Abtransport verladen.

Der Baukran soll am Freitag, 8. November, abgebaut werden. Ein Bagger ist bereits dabei, Aufschüttmaterial in einem Bereich zu verteilen, und die Böschungen sind schon angelegt.
„Aktuell werden am letzten Abschnitt der Brücke noch die Betonabdichtungsarbeiten fertiggestellt und danach der Schutzbeton mit einer Höhe von zehn Zentimeter aufgebracht“, erklärt Wolfgang Thedy.

Temperatur darf nicht unter acht Grad fallen
Allerdings: Für das Abdichtungsmaterial dürfe die Temperatur nicht unter acht Grad fallen. Das sei aber momentan tagsüber nicht der Fall.
„Beim Schutzbeton wird eine höhere Materialqualität verwendet, um die Bauzeit nicht noch mehr zu verlängern“, sagt Helmut Mayer vom Regierungspräsidium.
Der Schutzbeton sei nach einer Woche begehbar. „Wenn am Freitag der Kran abgebaut ist, kann am Montag mit der weiteren Überschüttung begonnen werden“, schildert Mayer zum weiteren Bauverlauf.

Für die Aufschüttung dient vorrangig das Material, dass auf der Baustelle entnommen worden sei. Durch Zugabe des kalkhaltigen Baustoffes Dorosol werde das Auffüllmaterial tragfähig und verdichtbar. „Die 1.000 Kubikmeter, die neben der Baustelle lagern, bauen wir fast vollständig wieder ein“, so Thedy.
Die Anschüttung von Fahrbahn und Radweg würden in einem Schritt erfolgen. „Der Asphalt für die Straße wird dann ganz klar vorgezogen und im Anschluss kommt der Radweg“, betont Mayer.
Was kann dann noch schiefgehen, damit der Termin 5. Dezember nicht eingehalten werden kann?

Dazu sagt Harald Mayer kurz und bündig: „Ein Wintereinbruch mit einem Meter Schnee“. Sein Kollege Thedy ergänzt optimistisch: „Die Trag- und Binderschicht bekommen wir auf jeden Fall noch hinein.“

Die vier Zentimeter dicke Deckschicht aufzubringen, sei temperaturabhängig. „Im schlimmsten Fall würden wir die Fahrbahn auch ohne Deckschicht mit einem vier Zentimeter hohen Hubbel freigeben, bis das Wetter wieder besser wird“, verkündet Wolfgang Thedy die gute Nachricht für Autofahrer.

Am 5. Dezember würden die Restarbeiten an der Peripherie erfolgen. „Was das Wetter anbelangt, stecken wir nicht drin, aber wir gehen davon aus, dass wir die Baustelle bestenfalls mit Deckschicht hinbekommen werden“, zeigt sich auch Harald Mayer zuversichtlich.