Wer zweimal und damit vollständig gegen das Corona-Virus geimpft ist, darf auch ohne Corona-Test zum Friseur. Das regelt die neue Landesverordnung, und das bestätigt auf Nachfrage auch Manuel Winter, Obermeister der Friseurinnung im Schwarzwald-Baar-Kreis. Diese Regelung gilt auch für all jene, die eine Infektion mit dem Virus überstanden haben. Alle anderen allerdings müssen vorab tatsächlich einen beglaubigten Corona-Test vorweisen, bevor sie sich die Haare schön machen lassen können. Und genau hier sieht Manuel Winter ein Problem: Gerade in den kleinen Orten des Kreises hält er die Test-Kapazitäten aktuell für zu gering, um solche Anforderungen zu meistern, wie sie jetzt auch mit einem Friseur-Besuch verknüpft sind.

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Ein Friseurbesuch ist für viele Menschen sehr wichtig, und je älter die Kundschaft ist, umso mehr legt sie wert auf regelmäßigen Schnitt, Tönung oder Dauerwelle. Manuel Winter, der seinen Salon in Vöhrenbach betreibt, bestätigt das im Namen seiner mehr als 50 Berufskollegen im Kreis und ist deshalb auch froh, dass die Friseur-Salons weiter geöffnet haben dürfen. Und er ist auch froh, dass gerade Senioren, von denen nach dem schleppenden Impfstart nun doch schon einige ihre zweite Corona-Impfung absolviert haben, ohne Probleme ihren Friseur-Termin buchen und wahrnehmen können.

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Dass dem so ist, war über das Wochenende noch nicht sonnenklar, und auch andere Details der neuen Landesverordnung haben Winter und seine Kollegen umgetrieben. „Unsere Whatsapp-Gruppe hat geglüht“, räumt der Innungschef unumwunden ein. Er sagt aber: „Auch wenn immer neue Verordnungen das Arbeiten in den Salons nicht leichter machen, sind wir dennoch sehr froh, dass wir arbeiten können.“ In anderen Dienstleistungsbereichen sehe es viel schlechter aus, das dürfe man nicht vergessen.

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Winter hofft nun, dass nicht nur im Sinne der Friseure die Test-Kapazitäten gerade in kleinen Gemeinden erweitert werden. Er nennt das Beispiel Vöhrenbach: „Wir haben hier an zwei Werktagen Testmöglichkeiten von 17 bis 20 Uhr, das ist wenig, selbst in Furtwangen ist es nicht mehr.“ In größeren Städten wie VS und Donaueschingen sehe das anders aus, wo junge Menschen, die beruflich mobil sind, auch in Arbeitspausen einen Test machen können. Die ältere, weniger mobile Landbevölkerung sei aber auf das Testen vor Ort angewiesen. Und wenn hier das Angebot erweitert werde, klappe der Friseurbesuch auch für ungeimpfte Senioren weit problemloser, ist Winter überzeugt.