Sie haben etwas von einem Katz-und-Maus-Spiel, die abendlichen Treffen der Autoposer-Szene im Städtedreieck Villingen, Schwenningen und Bad Dürrheim. Auch am Freitag war das Schauspiel wieder auf den großen Parklätzen, Tankstellen und Schnellrestaurants zu beobachten.
Um 23 Uhr geht‘s los
Gegen 23 Uhr kommen sie aus allen Himmelsrichtungen angefahren, mit ihren hochglanzpolierten PS-Boliden. Viel Chrom und dröhnender Sound aus den Auspuffanlagen inklusive.

In der Tankstelle holt man sich noch schnell einen Coffee to go, und parkt dann erst einmal dort, um zu sehen, wer noch so alles anfährt und ob sich etwas ergibt. Auf dem Handy checkt man schon via Social Media, ob bei den anderen Treffpunkten eventuell schon mehr los ist. Der eine oder andere präsentiert dann auch schon mal seine neue Sound-Anlage oder Alufelgen. Wem das Warten langweilig wird, fährt mal eben schnell um den Block zu einem der anderen beliebten Treffpunkte.
Aber an diesem Freitag sind die meisten Parkplätze abgesperrt, so etwa beim Gartencenter Späth und beim Schwarzwald-Baar-Center und die Polizei ist mit einem großen Aufgebot an Einsatzfahrzeugen überall präsent. Ganz deutlich demonstrieren die Beamten, dass sie dieses Treiben nicht länger tolerieren werden.
Die Polizei ist an diesem Abend selbst mit PS-starken Zivilfahrzeugen auf den Straßen unterwegs. Durch Präsenz und gezieltes Ansprechen der Gruppen habe man schon im Vorfeld größere Treffen unterbinden können. Zwar habe es auf Facebook und Instagram Aufrufe zu Treffen gegeben. Diesen seien jedoch nicht viele nachgekommen.
So einfach, so effektiv
Und noch eine andere, verblüffend einfache Maßnahme, zeigt Wirkung: Am Bad Dürrheimer Aldi-Parkplatz leuchtet ein Streifenwagen eine Reihe hochmotorisierter Fahrzeuge an. Kein Beamter steigt aus, nur die Scheinwerfer leuchten im Dunkel der Nacht die Autoreihe an. Wenige Minuten Scheinwerferlicht genügen, dann fährt das Grüppchen davon.
50 Autos in Trossingen
Mehr zu tun haben die Beamten indes am Samstag Trossingen: Am Rudolf-Maschke-Platz seien gegen 23 Uhr rund 50 Fahrzeuge und 70 bis 80 Personen festgestellt worden, berichtet ein Polizeisprecher am Sonntag. Gegen die anwesenden Personen seien Platzverweise ausgesprochen worden. Zudem habe man mehrere Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestellt.
Nach Inkrafttreten der Ausgangssperre am Samstag um 0 Uhr sei nichts mehr festgestellt worden. Seit Samstag gilt die Ausgangssperre ab 21 Uhr. Somit dürfte die Poser-Szene jetzt erst einmal bis auf weiteres Pause haben.