14 verletzte Personen, davon vier schwer, und unter den Verletzten zwei Feuerwehrleute, das ist die tragische Bilanz eines verheerenden Großbrandes in der Schwenninger Mutzenbühlstraße am frühen Freitagmorgen. Rund 250 Einsatzkräfte bekämpften das Feuer und kümmerten sich um die Verletzten. Drei Rettungshubschrauber waren ebenfalls im Einsatz.

Auch ein nahe dem Brandobjekt stehendes Wohnhaus begann zu brennen, die Feuerwehr konnte den Brand dort rasch eindämmen.
Auch ein nahe dem Brandobjekt stehendes Wohnhaus begann zu brennen, die Feuerwehr konnte den Brand dort rasch eindämmen. | Bild: Sprich, Roland

Das Feuer überraschte die Bewohner im Schlaf. Kurz vor zwei Uhr wurde der Brand der Integrierten Leitstelle gemeldet. Es müssen qualvolle Minuten gewesen sein für die Bewohner des Mehrfamilienhauses, bis die Feuerwehr eintraf.

Großbrand in Schwenningen Video: Roland Sprich

Und auch danach spielten sich dramatische Szenen ab. Mehrere Menschen, darunter Kinder und Kleinkinder, retteten sich vor den Flammen, die sich in den Obergeschossen des Gebäudes rasend schnell ausbreiteten, in dem sie aus dem Fenster sprangen, ehe die Feuerwehr Sprungretter aufstellen und weitere Personen mit Leitern retten konnte. Beim Sprung aus mehreren Metern Höhe verletzten sich mehrere von ihnen, teilweise schwer. Andere erlitten Rauchgasvergiftungen.

Auch die beiden Drehleitern aus Villingen und Schwenningen sind im Einsatz.
Auch die beiden Drehleitern aus Villingen und Schwenningen sind im Einsatz. | Bild: Sprich, Roland

Die Rettungsarbeiten gestalteten sich für die Feuerwehr, die mit allen Abteilungen aus Villingen-Schwenningen und rund 150 Kräften ausrückte, zunächst schwierig. In dem verwinkelten Gebäude war zunächst unklar, wie viele Wohneinheiten sich darin befinden.

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Zudem erwies sich die Kommunikation mit den Bewohnern als schwierig, da das Gebäude überwiegend von Bewohnern mit Migrationshintergrund bewohnt wurde, die wenig bis kein deutsch sprachen. Durch die enge Bebauung in der Innenstadt griffen die Flammen auch auf ein benachbartes Wohnhaus über, hier konnte die Feuerwehr den Brand auf den Dachbereich beschränken und rasch eindämmen.

Nach dem Großbrand am Freitag in VS-Schwenningen laufen nun die Hilfsaktionen für die Betroffenen an.
Nach dem Großbrand am Freitag in VS-Schwenningen laufen nun die Hilfsaktionen für die Betroffenen an. | Bild: Sprich, Roland

Aufgrund der Örtlichkeit und der Anzahl der Verletzten wurde ein Massenanfall an Verletzten ausgelöst. Rund 70 Einsatzkräfte von Rotem Kreuz, Malteser und ASB kümmerten sich um die Verletzten und evakuierten Personen, die in einer in einem Zelt eingerichteten Verletztensammelstelle betreut wurden.

Die Flammen schlugen beim Eintreffen der Wehr aus den Fenstern und griffen auch auf das Dach des Nachbargebäudes über.
Die Flammen schlugen beim Eintreffen der Wehr aus den Fenstern und griffen auch auf das Dach des Nachbargebäudes über. | Bild: Sprich, Roland

Etwas entfernt von der Einsatzstelle, auf einem freien Feld in der Weilersbacher Straße, landeten zudem drei Rettungshubschrauber. Neben dem in Villingen-Schwenningen stationierten Christoph 11 waren die Schweizer Rega sowie die ebenfalls in der Schweiz stationierten Alpine Air Ambulance vor Ort. Zwei der Helikopter transportierten schließlich Verletzte in Kliniken.

Christoph 11 ist einer von insgesamt drei Rettungshubschraubern an der Einsatzstelle. Er fliegt eine Patientin mit Rauchgasvergiftung in ...
Christoph 11 ist einer von insgesamt drei Rettungshubschraubern an der Einsatzstelle. Er fliegt eine Patientin mit Rauchgasvergiftung in eine Freiburger Klinik. | Bild: Sprich, Roland

Auch das Technische Hilfswerk THW wurde angefordert, um das Gebäude abzusichern und mitzuhelfen, Habseligkeiten der Bewohner so gut es ging, zu retten.

Rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpfen das Feuer. Insgesamt sind mit Rettungskräften und THW rund 250 Kräfte im Einsatz.
Rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpfen das Feuer. Insgesamt sind mit Rettungskräften und THW rund 250 Kräfte im Einsatz. | Bild: Sprich, Roland

Die Ursache für das verheerende Feuer ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen der Polizei. Der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Euro.

Rotes Kreuz, Malteser und ASB kümmern sich in einer Verletztensammelstelle um die Bewohner des brennenden Hauses.
Rotes Kreuz, Malteser und ASB kümmern sich in einer Verletztensammelstelle um die Bewohner des brennenden Hauses. | Bild: Sprich, Roland

Mittlerweile hat der Rotary Club Schwenningen ein Spendenkonto für die betroffenen Familien bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar DE18 6945 0065 0151 0605 07 eingerichtet. Hier kann unter dem Stichwort „Brand VS“ gespendet werden. Spendenquittungen werden ausgestellt.