Die Fachabteilung Handchirurgie blickt auf eine lange Tradition zurück. Seit 50 Jahren gibt es die medizinische Disziplin im Schwarzwald-Baar-Kreis. Anlässlich des Jubiläums lud die Klinik für Plastische, Hand- und Ästhetische Chirurgie am 18. November zu einem Fachsymposium ins Schwarzwald-Baar-Klinikum ein. Das teilte das Klinikum mit.
„50 Jahre Handchirurgie – das sind 50 bewegende Jahre mit bedeutenden Innovationen, wechselnden Standorten und Protagonisten“, weiß Holger Bannasch, Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Ästhetische Chirurgie am Schwarzwald-Baar Klinikum. Die Klinik, die heute eine der größten handchirurgischen Kliniken in Baden-Württemberg sei, habe eine lange Geschichte, heißt es in der Mitteilung des Klinikums weiter. 1973 gründete demnach Gustaf Lennart Mannerfelt – „ein international bekannter Handchirurg und eine Koryphäe auf seinem Gebiet“, so das Klinikum – die Abteilung Handchirurgie, damals noch im Goldenbühl-Krankenhaus in Villingen. Seinen Schwerpunkt legte er auf die Rheumahandchirurgie.
Mannerfelt habe hier Pionierarbeit geleistet und habe sich internationales Renommee durch seine wissenschaftlichen Arbeiten und die Einführung innovativer Operationsmethoden erworben, wird Bannasch zitiert. Sein Nachfolger im Jahr 1988 wurde Dieter Goth. In seine Zeit fällt laut Klinikum die Expansion der rekonstruktiven Mikrochirurgie. Bannasch erläutert: „Mithilfe des Operationsmikroskops war eine revolutionär bessere Unfallversorgung möglich, da nun auch feinste Gefäße und Nerven nach Verletzungen versorgt werden konnten.“ Auch die Verpflanzung von Gewebe von anderen Stellen des Körpers auf große Defekte der Körperoberfläche habe eine ungeheure Dynamik aufgenommen.
2011 übernahm Steffen Baumeister die Leitung der Klinik und baute das plastisch-chirurgische Spektrum deutlich aus, so das Klinikum. 2012 siedelte die Fachabteilung von St. Georgen nach Donaueschingen um.
Schwerpunkt auf Mikrochirurgie
Seit 2018 leitet Holger Bannasch die Klinik, mittlerweile am Standort Villingen-Schwenningen. Er sei unter anderem auf die Behandlung schwerer Handverletzungen spezialisiert und besitze eine breite Expertise auf dem Gebiet der wiederherstellenden Mikrochirurgie, schreibt das Klinikum. Der Chefarzt wird zitiert: „Gerade die interdisziplinäre plastische Chirurgie kann Patienten mit den unterschiedlichsten Problemen helfen.“ Besonders enge Kooperationen bestünden mit der Klinik für Unfallchirurgie im Bereich der Wiederherstellung von unfallbedingten Weichgewebedefekten und mit der Klinik für Frauenheilkunde im Bereich Brustwiederaufbau.“ Bannasch betont: „Es warten hier täglich neue spannende Herausforderungen auf uns.“