Seine Radrennkarriere stand für den Domenic Weinstein aus Unterbaldingen jahrelang im Fokus. Er war Deutscher Meister in der Einerverfolgung, holte die Silbermedaille bei den Bahneuropameisterschaften, war bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und Tokio dabei.

Doch dann die Überraschung: 2022 hängt er seine Karriere an den Nagel. „Ich war über zehn Jahre professioneller Radfahrer, nahm in dieser Zeit zweimal an den Olympischen Spielen teil. Das heißt, ich war hauptberuflich Sportler und rund 300 Tage im Jahr auf Reisen.“ Irgendwann habe es ihm dann gereicht. „Mit Ende 20 habe ich mich dann dazu entschlossen, ein Studium zu beginnen und die Profi-Sportler-Karriere zu beenden“, erklärt Weinstein.
Gesagt, getan: 2023 startete Domenic Weinstein sein Studium der Online-Medien an der Universität in Furtwangen. Natürlich musste dann auch ein neues Hobby her. „Drei Wochen, nachdem ich meine Radsportkarriere beendet hatte, kaufte ich mir mein erstes Motorrad“, erinnert sich Domenic Weinstein zurück. „Für mich war schon lange klar, dass ich nach dem Fahrradfahren mit Motorcross weitermache. Dieser Sport hat mich schon immer fasziniert. Zumal ich durch meine sportlichen Vorkenntnissen und meiner Fitness die besten Voraussetzungen zum Motocross-Sport habe.“
Die nächste Herausforderung war, einen passenden Verein für das neue Hobby zu finden. „Ich bin nach Bräunlingen, um beim Rennen zuzuschauen. Das gefiel mir auf Anhieb und ich beschloss, in den MSC Bräunlingen einzutreten“, so Weinstein. Das Besondere am Motorsportclub Bräunlingen ist für ihn, dass es eine bunt gemischte Gruppe ist. “Beim MSC ist es selbstverständlich, dass sich die Jüngeren und die Älteren sehr gut verstehen, gemeinsam etwas unternehmen und einander unterstützen. Es ist echt eine sehr tolle Gruppe und eine tolle Gemeinschaft“, beschreibt Weinstein das Vereinsleben.
Er schraubt gerne
Die Unterschiede zu seiner früheren Leidenschaft sind enorm. „Beim Bahnradfahen war die Besonderheit, dass man einerseits viel Schnellkraft zum Sprinten benötigt, jedoch ist die Ausdauer genauso wichtig. Der Mix aus beidem ist hier der Schlüssel zum Erfolg“, erklärt Weinstein. „Beim Motocrossen kommt hingegen eine technische Komponente hinzu“, so der Baldinger. Zumal er an seinen Rädern immer selbst Hand anlegte, wenn etwas nicht passte. „Ich habe auch an meinen Fahrrädern immer selbst herumgeschraubt und diese repariert. Das macht mir sehr viel Spaß“, so Weinstein.
Kurze Trainingsblöcke
Nun feilt Domenic Weinstein weiter an seinen Motocross Skills. „Ich trainiere zweimal pro Woche. Beim Motocross wird dabei nicht so lange am Stück trainiert wie beim Fahrradfahren.“ Auf dem Fahrrad früher standen Trainingseinheit, bei welchen er mehrere Stunden auf dem Fahrrad saß, auf dem Plan. „Beim Motocross ist das anders. Es wird immer in Trainingsblöcken von 15 bis 20 Minuten trainiert. Diese Trainingsblöcke werden dann bis zu sechsmal wiederholt“, erklärt Domenic Weinstein. Beim Training achtet er dann selbst darauf, was verbessert werden kann. Hilfreich sei hierbei, dass Zuschauer oder andere Fahrer im Anschluss Feedback geben.
Dieses Jahr nimmt Domenic Weinstein auch zum ersten Mal an der Rennserie MX-Jugendcup teil. Diese Rennserie beinhaltet vier Rennen, welche in Emmingen, Bräunlingen, Konstanz und Ippingen ausgetragen werden.