Die „17 3/4-Stunden von Fischbach“ lockten wieder Tausende Besucher aus nah und fern auf das zur kleinen Zeltstadt mutierte Rennsportgelände im sonst idyllischen „Mörzenbrunnen“ im Bubenholzweg. Alle Besucher waren sich am Sonntag um 12 Uhr einig: Das war eine „Mega-Geile-Veranstaltung“, die hervorragend organisiert war. Alle zogen den Hut davor, was das Team rund um Rennleiter Daniel Lipp da wieder einmal auf die Beine gestellt hat.

Für die Fahrer war das Warten auf den Start in den letzten Minuten die letzte Chance sich zu konzentrieren. Los ging es wie immer um ...
Für die Fahrer war das Warten auf den Start in den letzten Minuten die letzte Chance sich zu konzentrieren. Los ging es wie immer um Punkt 18.15 Uhr mit dem legendären „Le Mans“-Start. | Bild: Albert Bantle

52 Teams waren am Start und hofften nach 17 3/4-Stunden den Siegerpokal hochheben zu können. Am Ende siegte das Team „Rechts auf Laut“ mit 313 gefahrenen Runden knapp vor dem Team „Das Provisorium“ mit 312 Runden vor dem Team „Lausbuäbä“ mit 298 Runden. Das Team „Brunner“ als Titelverteidiger musste ich in diesem Jahr mit 275 gefahrenen Runden mit Platz 6 begnügen. Bestes reines Damenteam war das „Hiesli Vieh“ auf Rang 20.

Die drei ersten drei Teams konnten sich über einen Pokal freuen. Für die Sieger gab es zudem drei Kisten Bier, für die Zweitplatzierten ...
Die drei ersten drei Teams konnten sich über einen Pokal freuen. Für die Sieger gab es zudem drei Kisten Bier, für die Zweitplatzierten zwei Kisten Bier und die Drittplatzierten durften sich immerhin noch über einen Kasten Bier freuen. Zudem erhielt von drei Erstplatzierten jeder Fahrer einen schmucken Fahrerpokal. | Bild: Albert Bantle

Gigantischer Auftakt

Schon zwei Stunden vor dem Start, am Samstagabend, glichen die Zufahrtsstraßen zu den Parkplätzen im Bubenholzweg einer einzigen Blechlawine. Keiner wollte sich den spektakulären Start entgehen lassen. Ganz ohne Unfälle ging es jedoch auch in diesem Jahr nicht ab. Letztlich verliefen diese jedoch trotz einiger lädierter Knochen einigermaßen glimpflich.

Beim Ritt durch den Streckenparcours war von den Fahrern ständige Konzentration gefordert.
Beim Ritt durch den Streckenparcours war von den Fahrern ständige Konzentration gefordert. | Bild: Albert Bantle

Den Startschuss gaben Bürgermeister Martin Ragg und Ortsvorsteher Thomas Bantle, die zuvor zusammen mit Rennsportleiter Daniel Lipp die zahlreichen begeisterten Zuschauer und natürlich die teilnehmenden Teams begrüßt und in Fischbach willkommen geheißen hatten.

Für Fischbachs Ortsvorsteher Thomas Bantle (links) war der Startschuss eine Premiere, für Bürgermeister Martin Ragg Routine.
Für Fischbachs Ortsvorsteher Thomas Bantle (links) war der Startschuss eine Premiere, für Bürgermeister Martin Ragg Routine. | Bild: Albert Bantle

Dabei waren Ragg und Bantle voll des Lobes für die Organisatoren sowie die das Event durchführenden Vereine (Guggenmusik Ohrwürmer, Jugendclub und Musikverein Fischbach) und die rund 350 Helferinnen und Helfer, die Ragg als „die wahren Champions“ bezeichnete.

Im Dauerstress war das Küchenteam, das einen Super-Job machte.
Im Dauerstress war das Küchenteam, das einen Super-Job machte. | Bild: Albert Bantle

Der Schultes sparte ohnehin nicht mit Superlativen und völlig euphorisiert war für ihn kurz vor dem Start klar: „Jetzt werden Mofas zu kleinen Raketen und Fischbach steigt zum Weltzentrum des Mofarennsports auf“. Im Einklang mit Thomas Bantle wünschte er allen viel Spaß und dem Rennen einen unfallfreien Verlauf.

Die zahlreichen Besucher genossen, genau wie die Crews der teilnehmenden 52 Teams, die ganz besondere Rennsportatmosphäre der „17 3/4-Stunden von Fischbach“, die sich wieder einmal als riesiger „Besuchermagnet“ erwies. Schon ab dem frühen Samstagmorgen herrschte in Fischbach angesichts der Anreise der 52 Teams reger Verkehr.

Die Streckenposten hatten viel zu tun.
Die Streckenposten hatten viel zu tun. | Bild: Albert Bantle

Nachdem die Teams die Anmeldeformalitäten und den Bezug der Boxengasse erledigt hatten, fanden das für alle Teams verpflichtende Fahrerbriefing, das freie Training unter gelber Flagge, die technische Abnahme und das Qualifikationstraining statt. Und als es in Richtung des um 18.15 Uhr vorgesehenen Starts ging, strömten die Besucher aus allen Himmelsrichtungen zum Rennsportgelände.

Anspruchsvolle Strecke

Das Streckenteam hatte sich wieder einiges einfallen lassen. Kurven und auch Bodenwellen gehörten ebenso dazu, wie ein großer, extra für die Besucher zum gefahrlosen Wechseln der Streckenseiten eingerichteter, untertunnelter Hügel, über den die Mofas so ganz nach dem Geschmack des rennsportbegeisterten Publikums derart schwungvoll rasten, dass man sich schon etwas Sorgen um die Fahrer und auch die Mofas machen konnte. Doch man war sich einig: Zum Rennsport gehört so etwas, quasi als „Salz in der Suppe“ dazu.

Teils waghalsig und tollkühn wurde der extra aufgeschüttete und untertunnelte Hügel befahren.
Teils waghalsig und tollkühn wurde der extra aufgeschüttete und untertunnelte Hügel befahren. | Bild: Albert Bantle

Pünktlich um 18.15 Uhr war es endlich so weit: Es folgte der spektakuläre Start nach „Le Mans“, bei dem die Fahrer an der Strecke stehend zunächst zu ihren gegenüber des Weges je nach Qualifikationsrang aufgestellten Mofas sprinten und den Motor des Mofas starten mussten, ehe es dann losging.

Obwohl 15 Minuten vor dem Start der Motor zum Warmlaufen kurz gestartet werden durfte, erwischte doch wieder so manches Team einen schlechten Start, weil das Mofa nicht oder nur schlecht ansprang und schon war der gute Qualifikations-Rang dahin.

Die Mechaniker und Schrauber waren während der 17 3/4-Stunden Tag und Nacht stark gefordert. Die ersten Rennmofas mussten bereits ...
Die Mechaniker und Schrauber waren während der 17 3/4-Stunden Tag und Nacht stark gefordert. Die ersten Rennmofas mussten bereits unmittelbar nach dem Start repariert und wieder fahrtüchtig gemacht werden. Für manche Teams war schon nach wenigen Runden das Rennen beendet. | Bild: Albert Bantle

Beim Zieleinlauf und der Siegerehrung am Sonntagmittag gab es für alle Teams viel Beifall. Und nachdem die Fahrzeuge der besten fünf Teams noch einmal genau überprüft worden waren, folgte eine stimmungsvolle Siegerehrung als Abschluss einer wirklich spitzenmäßigen Veranstaltung.

Bei diesem Fahrer streikte der Motor in der letzten Runde und schiebend rettete er sein Rennmofa ins Ziel.
Bei diesem Fahrer streikte der Motor in der letzten Runde und schiebend rettete er sein Rennmofa ins Ziel. | Bild: Albert Bantle

Hoch her ging es auch in der Freinacht von Samstag auf Sonntag. Im Festzelt konnten die vielen Motorsportfreunde und Nachtschwärmer die „Race-Party“ genießen.