Sachschaden in Millionenhöhe ist bei einem Brand am Samstagmorgen um 2.20 Uhr auf dem Aussiedlerhof Palmhof in Bräunlingen entstanden.
Eine Streife des Polizeireviers Donaueschingen, welche in Bräunlingen unterwegs war, nahm Brandgeruch war und entdeckte das sich schnell ausbreitende Feuer an einer etwa 1000 Quadratmeter großen Maschinen- und Werkstatthalle auf dem Palmhof.
Polizei weckt Palmhof-Bewohner
Die Eigentümerfamilie wurde von der Streife geweckt und in Sicherheit gebracht. Aufgrund des sich schnell ausbreitenden Feuers und vorherrschenden Winds bestand laut Polizei zunächst die Gefahr des Übergreifens auf andere Gebäude des Hofes, weshalb die Feuerwehren aus Bräunlingen, Donaueschingen und Hüfingen mit einem Großaufgebot von etwa 82 Feuerwehrkräften ausrückten. Mit Polizei und Rotem Kreuz waren 110 Einsatzkräfte vor Ort.
Schaden liegt bei mehren Millionen Euro
Die Maschinen- und Werkstatthalle, in der sich mehrere landwirtschaftliche Geräte und Traktoren befanden, konnte leider nicht mehr gerettet werden. „Die Wärmebelastung war bereits bei unserem Eintreffen extrem“, erklärt Becker. Die große Hitzentwicklung brachte auch die Gefahr für die umliegenden Gebäude mit sich.
„Wir haben als erstes eine Riegelstellung aufgebaut, um ein Übergreifen der Flammen auf die Stallungen und die Biogasanlage zu verhindern“, erklärt Unterbränds Kommandant Michael Becker, der den Einsatz leitet. Menschen- und Tierleben standen im Vordergrund. „Unsere Einsatzkleidung schützt bei solch einer Hitze-Entwicklung auch irgendwann nicht mehr.“

Außerdem betreibt der Palmhof eine große Biogasanlage, die es zu schützen galt. Gerade der Brand einer Biogasanlage könne mit den Gasen, die dort vorhanden sind, zu einer großen Gefahr werden.
Die Maschinen- und Werkstatthalle brannte hingegen bis auf die Grundmauern nieder. Stroh und Heu seien zwar nicht in der Halle gelagert gewesen, aber landwirtschaftliche Maschinen. Wie viele genau könne aktuell noch nicht gesagt werden.
Die Wasserversorgung
Zwar verfügt der Palmhof über ein Rückhaltebecken, dessen Inhalt zum Löschen verwendet wurde, und ein Hydrant befindet sich ebenfalls in der Nähe. Doch gleich von Anfang an setzte die Feuerwehr darauf, eine zusätzliche Wasserversorgung aufzubauen. Aus der Abteilung Döggingen und der Nachbarstadt Donaueschingen wurden die Schlauchwagen angefordert und eine Versorgung zum Gewerbekanal aufgebaut.

Feuerwehr ist immer noch im Einsatz
„Das Dach ist eingestürzt und wir haben noch keinen Einblick in die Halle“, sagt Becker. Aktuell sei ein Unternehmer vor Ort, der alles auseinanderziehe, damit die Feuerwehr besser löschen kann. Becker rechnet damit, dass der Einsatz noch bis 16 Uhr oder 17 Uhr andauern wird.
Bürgermeister: Es gibt eine große Solidarität
„Ich bin erst einmal froh, dass keine Menschen und Tiere zu Schaden gekommen sind“, sagt Bürgermeister Micha Bächle, der gegen 4 Uhr am Brandort eingetroffen ist. Die Feuerwehr habe den Brand schnell unter Kontrolle gehabt und aus den Nachbarstädten Hüfingen und Bräunlingen sei ebenfalls schnell Unterstützung eingetroffen.
„Es gibt hier eine große Solidarität und alle halten zusammen, wenn so etwas passiert“, sagt Bächle. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Gut habe er beispielsweise das Bräunlinger Unternehmen Konrad Volz kontaktiert. Von dort seien sofort die Einsatzgeräte wie Bagger auf den Palmhof gebracht worden, um die Brandstelle auseinanderzuziehen. Auch die Bäckereien Scherzinger und Schmid haben die beiden kontaktiert, damit die Einsatzkräfte auch versorgt werden können.
Kriminalpolizei ermittelt
Die Brandursache ist unklar. Beamte der Kriminalpolizei haben noch in der Nacht die weiteren Ermittlungen übernommen. Der Schaden beläuft sich laut Polizei nach ersten Schätzungen auf mehrere Millionen Euro. Personen und Tiere kamen nicht zu Schaden.
Neben Bräunlingens Bürgermeister Bächle machten sich auch der Kreisbrandmeister des Schwarzwald-Baar-Kreises, Florian Vetter, sowie Vertreter des Umweltamtes machten vor Ort ein Bild des Geschehens.
Warnung über die App Nina
Aufgrund der zunächst starken Rauchentwicklung erfolgte die Eingabe einer Bevölkerungswarnung über die Warnapp Nina. Der Bahnverkehr im dortigen Bereich wurde eingestellt. Durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehren sei ein Übergreifen auf andere Gebäude verhindert worden.