Mönchweiler Ein beachtliches Aufgebot an Einsatzkräften von Feuerwehr und Rotem Kreuz war im Gewerbegebiet Egert in Mönchweiler unterwegs. Anlass war eine groß angelegte Übung der Feuerwehr mit dem Gefahrgutzug des Landkreises sowie der Führungsgruppe C St. Georgen-Königsfeld-Mönchweiler. Ebenfalls an der Übung beteiligt war das Rote Kreuz. Übungsannahme und damit vermeintlicher Alarmierungsgrund war zunächst ein Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten und drei Fahrzeugen. Das Unfallszenario war so realistisch dargestellt, dass ein vorbeikommender Passant auf die anstehende Übung hingewiesen werden musste.
Schnell stellte sich dann bei der ersten Erkundung durch Einsatzleiter Marcel Cattarius von der Feuerwehr Mönchweiler heraus, dass zwei der am Unfall beteiligten Fahrzeuge Gefahrstoffe geladen hatten. Als verunglückt wurde ein Personenwagen mit drei eingeschlossenen Verletzten, ein Unimog mit verletztem Fahrer und 2000 Litern im Tank geladenem Wasserstoffperoxid sowie ein Lastwagenanhänger mit einem geladenen Fass mit Zitronensäurelösung angenommen. Beide Behälter mit den Chemikalien waren durch den Unfall Leck geschlagen.
Der Gefahrgutzug des Landkreises mit dessen Leiter Andreas Völker wurde ebenso wie die Führungsgruppe nachalarmiert. Zudem ergab sich durch die Beteiligung von Gefahrstoffen für die Feuerwehrleute die Schwierigkeit, bei der Rettung der vier Personen unter Pressluftatmung arbeiten zu müssen. Auch konnten die Einsatzfahrzeuge nur in sicherem Abstand zur Unfallstelle abgestellt werden. Das schwere Material zur Bergung der Verletzten musste von dem Atemschutzgeräteträgern zur Unfallstelle geschafft und die Verletzten nach ihrer Bergung zum Verbandsplatz und den Rotkreuz-Helfern getragen werden.
Einmal jährlich probe der Gefahrgutzug des Landkreises mit einer örtlichen Feuerwehr, erklärte Andreas Völker im Anschluss an die Übung. Dafür könne die Gruppe durch die Wehren angefragt werden. Eine solche Übung sei für den Gefahrgutzug ebenso wichtig wie für die Gemeindefeuerwehren und die Führungsgruppen. So könne man sich besser kennenlernen, Abläufe können geprobt werden und das gegenseitige Verständnis für die Herausforderungen wachse.
In Mönchweiler bestand eine der wesentlichen Herausforderungen in der richtigen Kommunikation der Einsatzkräfte. Die Unfallstelle konnte von zwei Seiten angefahren, aber durch die Gefahrgutannahme nicht mal eben schnell passiert werden. Auch mussten die Einsatzkräfte die Hanglage und die Windrichtung beachten, durch welche das austretende Gefahrgut die Rettungskräfte gefährden konnte.
Zwei Stunden dauerte die Übung. Sowohl Mönchweilers Kommandant Gerd Wimmer als auch Andreas Völker zeigten sich mit dem Übungsablauf zufrieden. Nicht alles habe reibungslos geklappt, aber solche Fehler künftig zu vermeiden sei Sinn einer Übung, meinten sie.