Bei einer Kontrolle am 9. Oktober in der Metzgerei Gür in Pfaffenweiler stellten Lebensmittelkontrolleure offenbar erhebliche hygienische Mängel fest. Das geht aus dem Bericht des Amtes für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit hervor. Die Ergebnisse der Untersuchung sind öffentlich einsehbar auf der Seite des Landratsamtes.
Unter anderem heißt es darin, dass mehrere Arbeitsgeräte in der Wurstküche und im Zerlegeraum „mit (gelblichen, bräunlichen, schwarzen) alten, angetrockneten und frischen Lebensmittelresten verunreinigt“ waren. Genannt werden unter anderem der Schneckengang des Fleischwolfs, die Grillwurstabziehvorrichtung und der Speckschneider.
„Weiter war der Innenbereich des Speckschneiders mit schwarzen Versporungen verunreinigt.“ Auch die Abschwartmaschine für das Abschwarten der Haut vom Fleisch sei insbesondere am Transportband und an der Innenfläche mit dunklen Rückständen/Versporungen verunreinigt gewesen.
Am Ende des Berichts heißt es: „Durch die vorgefundenen Zustände bestand die Gefahr der nachteiligen Beeinflussung beziehungsweise Kontamination von Lebensmitteln wie zum Beispiel Brühwurst, Fleischkäseprodukte und rohes Fleisch.“
Offenbar waren die Mängel auch bei der Nachkontrolle am Folgetag noch nicht ganz beseitigt. „Bei der Nachkontrolle vor Produktionsbeginn am Folgetag, dem 10. Oktober 2023 waren die Hygienemängel noch nicht vollständig beseitigt“, heißt es in dem Bericht des Landratsamtes. Und weiter: „Im Laufe der Kontrolle wurden die noch offenen Mängel behoben.“
Besonders pikant: Es war nicht das erste Mal, dass die Lebensmittelkontrolleure die Sauberkeit in der Metzgerei beanstanden mussten. Bereits im vergangenen Jahr fanden die Kontrolleure unter anderem Schimmel im Kühlraum und zahlreiche verunreinigte Gerätschaften vor.
Das sagt der Inhaber
Damals hatte Wolfgang Gür, Inhaber der Metzgerei, gegenüber dem SÜDKURIER erklärt, dass die Metzgerei personell unter anderem aufgrund mehrere Corona-Fälle, stark angeschlagen sei. Er sagte damals: „Es tut mir leid, was passiert ist. Und wir achten seit der Kontrolle sehr auf die Reinigung.“
Auf Nachfrage des SÜDKURIER zum aktuellen Fall sagt Wolfgang Gür: „Das ist eine Momentaufnahme.“ Seit dem letzten Mal seien „mehrere, letztlich beanstandungsfreie amtliche Kontrollen, im Betrieb erfolgt“.
Und auch die „Eigenkontrollen, die das Unternehmen durchführt, zeigen ein hygienisches Arbeiten“. Er betont: „Vor Produktionsaufnahme erfolgt eine Kontrolle des Reinigungserfolgs.“