30 Jahre ist es her, dass die Diskothek Delta im Industriegebiet zur ersten Party in Donaueschingen eingeladen hat. Drei Jahrzehnte später nähert sich die Geschichte des Delta ihrem Ende.
Wie Geschäftsführer Oliver Ludwig mitteilt, stellt das Delta Tau Chi – The Animal House seinen Geschäftsbetrieb zum Jahresende ein. Das Gerücht kursierte bereits seit Wochen, sagt Ludwig. „Auch da wir hinter dem Vorhang alles versuchten, um einen Weiterbetrieb möglich zu machen.“ Man habe Steine umgedreht, viel gerechnet und gedanklich „auch heiligste Kühe geschlachtet“. Letztlich sei die Realität aber unerbittlich.
Gründe für das Ende gebe es mehrere. „Mehrere zum Teil sehr unterschiedliche. Leider, leider spielt das unsägliche Thema Corona dabei eine maßgebliche Rolle“, so Ludwig. „Leider kein schlechter Witz oder verspäteter Aprilscherz.“
Gerade deshalb wolle man in den vergangenen Wochen „noch mal Danke sagen, Gas geben, die Leute zusammenbringen und uns gemeinsam erinnern, was hier geschafft wurde.“ Wie viele Menschen man verbunden, vom Alltag gerettet und guter Musik zugeführt habe. „Vergesst uns nicht“, so Ludwig.
Besonders bitter am Delta-Ende ist auch, dass es auf ein rundes Geburtstagsjahr fällt. Welche Höhepunkte es in der langen Zeit gab? „Diese Liste ist lang und facettenreich“, sagt Ludwig. Denn mancher Höhepunkt sei auch erst auf den zweiten Blick als solches erkennbar. „Ganz besonders war aber sicher, als 1998, die Bands Guano Apes und Die Happy am selben Abend auf der Delta-Bühne standen.“
Das Delta hat schon einige Krisen überstanden. Zuletzt hatte es mit der Corona-Pandemie zu kämpfen. Über 730 Tage war die Diskothek geschlossen. Die Zwangspause hat das Delta mit dem Delta-Radio überbrückt, bis am 1. April 2022 die Türen endlich wieder öffnen durften. Ludwig erinnert sich: „Der Kontakt mit den Gästen hat mir sehr gefehlt.“ So sei natürlich auch der Neustart nach zweijähriger Corona-Pause ein unvergesslicher Moment gewesen.

Immer derselbe Auftrag
Der „Auftrag“ sei über die Jahre derselbe gewesen: „Spaß und Freude zu verbreiten, vorzuleben; den Alltag für ein paar Momente oder Stunden auszuschalten, loszulassen.“ Darüber hinaus transportierten sich andere Werte; Vielfalt, Toleranz aber auch ein gewisser Trotz.