In diesen neblig trüben Tagen saß der Ortsvorsteher von Herzogenweiler Andreas Neininger im Rathaus und sinnierte darüber, wie er die Gemüter der Bürger und möglicherweise auch sein eigenes wieder aufhellen könnte. Dabei kam er zum Schluss, dass er ebenfalls dazu beitragen sollte. So fasste er die Entscheidung, sein Junggesellenleben endgültig aufzugeben.

Pakt fürs Leben

Daraufhin setzte er sich abends am Küchentisch zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kim und dem gemeinsamen Baby Linus, wie er berichtete. Das Ergebnis: den Dreierpakt fürs Leben in den Herzen schon mal zu schließen.

Doch das reichte nicht. Solch ein weitreichender Schritt sollte auch offiziell besiegelt werden. Obwohl er selbst ausgebildeter Standesbeamter ist, kann er ja sich und seine zukünftige Ehefrau ja nicht selbst befragen, also musste eine zuständige Person von auswärts beauftragt werden.

Anja Keller ist die Standesbeamtin

Das war aber kein Problem, die Ortsvorsteherin von Tannheim, Anja Keller, war die ideale Besetzung. Und weil diese auch einen kurzen Draht hat zu den anderen Amtskollegen in den kleinen Stadtbezirken, wurden diese auch gleich informiert.

Aber wie sagte man es den Bürgern? Eine offizielle Einladung? Aber wo zieht man da die Grenzen? Weiß man doch, dass der Platz im Rathaussaal zwar ziemlich schnuckelig, aber auch klein ist.

Einladung mit der Buschtrommel

Also griff Andreas Neininger zurück auf Bewährtes, nutzte die Buschtrommeln und kündigte für den Samstagmittag, 11. November, den Sektempfang an. Am großen Tag lief dann auch alles wie geschmiert.

Die Eingeladenen, Freunde, Familie, Kollegen und Bürger bildeten zuerst einen ansehnlichen Korridor bis hin zum Rathaus und quollen dann, nach der offiziellen Trauung mit aller Macht in den Saal.

Großzügiges Hochzeitspaar

Kim und Andreas Neininger zeigten sich in ausgesprochener Geberlaune. Der Ortsvorsteher kennt ja seine Bürger im kleinsten Ortsteil der Doppelstadt. Die lassen sich nicht mit einem Nasenwasser abspeisen. Das wollte das frisch getraute Ehepaar auch gar nicht, hatten sie sich schon immer darum gekümmert, wenn es im Dorf notwendig war. Doch dieses Mal handelte es sich um den eigenen Ehrentag. Da ging dann niemand mit leerem Magen heim.

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