Viele Fragen sind noch offen, nachdem die Polizei am 9. April einen Mann in seinem Garten in Schramberg erschossen hat. Nun erklärt die Staatsanwaltschaft Rottweil, was der nächste Schritt in den Ermittlungen ist.
Am Mittag des 9. April rückten Polizeibeamte zu einem Einsatz auf einem Privatgrundstück in Schramberg aus. Der Einsatz endet mit dem Tod eines 48-Jährigen. Der Mann wird von den Beamten nach aktuellen Stand erschossen.
Wie geht es jetzt weiter?
Auf Nachfrage erklärt Robin Schray, dass die Staatsanwaltschaft Rottweil beim zuständigen Ermittlungsrichter die Obduktion der Leiche des Getöteten beauftragt hat. Insbesondere zur Ermittlung der konkreten Todesursache, so der Erste Staatsanwalt.
„Für das Ermittlungsverfahren muss man ganz konkret belegen, welche Verletzung konkret zum Tod geführt hat.“ Welche Verletzungen todesursächlich waren, könne nur in einer Obduktion festgestellt werden. „Die Obduktion wird durch eine rechtsmedizinische Sachverständige durchgeführt und läuft auch aktuell schon.“
Auch die Frage einer möglichen Intoxikation von Betäubungsmitteln, Medikamenten oder Alkohol können durch eine Obduktion festgestellt werden. „Um da möglicherweise eine Beeinflussung herauszufinden“, erklärt Robin Schray.
Ablauf kann durch Obduktion rekonstruiert werden
„Sonst laufen die ganz normalen Ermittlungen“, sagt er. Hinsichtlich des Tatorts oder Vernehmungen. „Natürlich lässt sich auch aus möglichen Verletzungen ein Rückschluss auf den Ablauf ziehen“, erklärt der Erste Staatsanwalt weiter. Von welcher Entfernung oder aus welchem Winkel geschossen wurde, könne beispielsweise herausgefunden werden.
Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg führt die „Ermittlungen zum polizeilichen Schusswaffengebrauch“. Weitere Informationen teilt die Staatsanwalt auf Nachfrage bisher nicht mit.
Was sonst noch bekannt ist
Der 48-jährige Mann war zuvor von einer neurologischen Fachklinik in Rottweil als „abgängig gemeldet“.
Beim Eintreffen der Polizei richtete der Mann eine Schusswaffe in Richtung der Polizeibeamten. Die Informationen sind laut Pressemitteilung „nach bisherigem Ermittlungsstand“. Der 48-Jährige habe mehrfache Aufforderungen ignoriert, die Waffe wegzulegen.
Schließlich wurde der Mann durch die Waffe eines Polizisten getroffen. Trotz Versorgungsmaßnahmen durch die Polizeibeamten und den Rettungsdienst verstarb der 48-Jährige noch vor Ort.